Fliegende Blätter (8.1848 (Nr. 169-192))

74 Volksversammlung.

„Ja Mitbürger — ich bin stolz daraus, ein reiner, eifriger Re-
publikaner zu sein — glaubt Ihr aber, Mitbürger, daß ich deshalb
auch halsstarrig auf Republik bestände, wie es uns die Heuler
immer so gern und unermüdet vorwerfen? nein, Mitbürger, ich bin
sogar überzeugt, daß es für das Wohl des Staates ganz gleichgültig
ist, ob wir eine republikanische oder monarchische Staatsform haben.

.Ja, Mitbürger, wenn ich einen ordentlichen, einfachen, redlichen
Mann wüßte, der für zwölf, oder auch für fünfzehnhundert Thaler
König sein und dabei in biederer Weise das Land bebauen wollte,
ich würde der Erste sein, der sein Knie vor ihm beugte."

Das Leben eines deutschen Gelehrten.

Das Leben eines deutschen Gelehrten.

Er liest, bis er in die Rosentage des Jünglingsalters tritt.

Unter Anderm liest er auch, daß die meisten Menschen
sich verheirathen, er vermählt sich daher ebenfalls,

Er vertreibt sich die müßigen Stunden der Kindheit mit Lesen.

und führt mit seiner Frau ein äußerst harmloses Leben.