Fliegende Blätter (84.1886 (Nr. 2110-2135))

16 Die Hauptsache.

„Was malen Sie denn jetzt?"
„Augenblicklich — nichts."

„Haben Sie schon einen Rahmen dazu?

Stoßseufzer einer Ballerina.

Frommer Wunsch.

Student (vor dem Leihhaus): „Herrgott, wenn ich jetzt
meine Uhr auslösen könnt', dann hätt' ich doch wieder was zum —
Versetzen!" __

Ein klassischer Schwerenöthcr.

„Man macht's den Leuten nie recht. Auf den Bällen bin ich „Na, Kamerad, schon so früh zu Pferde? Wohl spazieren

ihnen oben zu kurz — auf der Bühne bin ich unten zu kurz; > jcwesen?"

werfe ich meine Anbeter die Treppe hinunter — bin ich überhaupt \ „Ja, ’n bischen um's Morsen roth jetrabt."

zu kurz." _ | „Len ore nich jesehen?"

Schwunghafter Betrieb.

„Hör', Thomas, mir scheint. Dein Wirthsgeschäft hier geht auch
nicht besonders; man sieht ja höchst selten Jemanden herinnen." —
„Warum nit gar! Keine Stund''bin ich sicher, daß nit ein
Gast kommt." -

Nette Aussicht.

Herr: „Ich weiß nicht — mir geht mit einemmalc
das Haar sehr stark aus."

Friseur: „Ja, ja, wenn das so weiter geht, haben
Sie nächsten Sommer den schönsten Skatingring für
Fliegen!"

Verhinderter Gruß.

Lieb im Thal, vom Tannen-
hügel

Schickt' ich gern Dir einen Gruß,
Doch ich Hab' kein Taschentüchel,
D'rnm ich's bleiben lassen muß.

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.

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