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Abschied von der Schwiegermutter.

„ . Unheil, du bist im Zuge,

Nimm welchen Lauf du willst!"

(Shlikclpciirc's „Julius Cäsar".)

Das Lied vom Insekt :c.

Sv denk' in deines Busens Stille
Flugs an die kleine Cochenille,

Die holde Muhme uns'rer Wanze,

Die da bewohnt die Kaktuspflanze.

Wie sollte — fragst du dann dich weiter
(Und dein Gemüth tvird wied'rum heiter) —

Der Krieger sich den Kragen färben,

Wenn sie nicht wollte für ihn sterben?

Pickt in die Nase dich 'ne Mücke,

O nenn' es nicht gleich Schicksalstücke!

Wie tröstlich für dein Riechorgan,

Daß kein Muskito es gethan! —
lind so mit froher Herzerhellung
Erträgt sich jede Nasenschwellung.-

Aus diese Weise wirst du lernen
Dich von der Unkultur entfernen,

Die blindlings meint, daß das Insekt
Voll Schaudthnt nur und Bosheit steckt.

Bald steigen Fliegen, Bremsen, Flöhe
In deiner Achtung in die Höhe,

Dich freut's, wenn Hornissen und Hummeln
In heiter'm Spiele dich umtummeln,

Und du begreifst, daß selbst die Schwaben
Was Angenehmes an sich haben!

Edwin Üormnnn.

Das Lied vom Insekt

Die Kunst, sich Unangenehmes angenehm zn
machen.

Wie Mancher meint, daß das Insekt
Voll Schandthat nur und Bosheit steckt;

Doch anders zeigt es sich im Lichte
Der Bildung und Naturgeschichte.

Darum, o Menschheit, ruhig' Blut,

Wenn's dich wo kribbel-krabbeln thut!

Ja, selbst wenn schmerzhaft ein Insekt
Mit Rüssel oder Schwanz dich neckt,

So brich nicht aus in Jammerklagen,

Nein —: lern' gebildet dich betragen! —

Gesetzt etwa den Fall, es sei
Ein Wespenflügelthier so frei,

Dich mitten auf die Hand zu stechen —

Wirst du: Pfui, schäm' dich, Bestie! sprechen?

O nein, du wirst vielmehr dein Denken
Auf jene Gallenwespe lenken,

Durch deren Eichenblntterstich
Mit Eisen bildet Tinte sich,

Der schwarze Saft so wunderbar,

Der Saft, wenn nämlich der nicht war,

So ließ es Goethe sicher bleiben,

Den Tasso und den Faust zu schreiben! —

Und sieh', du hast auf diese Art
Dir deine Seele froh bewahrt.

Nur wenig gern im großen Ganzen
Hat heutzutage man die Wanzen.

Doch stört 'mal eine ab und zu,

Geliebter Freund, dir deine Ruh',

Wenn in der Nähe eine Peitsche erhoben ivird.

Das Tramwaypfcrd
wird dem Circus-
director zur Dressur
übergeben.

-Die Folgen dieser
Dressur bei Wieder-
verwendung des Pfer-
des im Trainbahn-
dienst und zwar:
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Abschied von der Schwiegermutter" "Die Folgen der Circusdressur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Peter
Nagel, Ludwig von
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 84.1886, Nr. 2116, S. 54

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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