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Der Kronenwirth.

Das trinkt und raucht und singt und lacht,
lind schliss' man mit Kanonen,

Wir schieden nicht vor Mitternacht
Vom Wirth zu den drei Kronen.

Da wank' ich dann oft, sinnberaubt,
An Häusern und Balkonen
Vorbei und neig' das schwere Haupt;
Mich drücken die drei Kronen.

Schwer finde ich nach Haus Bescheid,
Wo ach! mein Leib muß wohnen.
(Mein Geist weilt nämlich jederzeit
Bei'm Wirth zu den drei Kronen.)

Und weil er stets mir creditirt',
Wenn auch oft mit Sermonen,

So lob' und lieb' ich meinen Wirth,
Den Wirth zu den drei Kronen.

Doch Kön'ge selbst auS ält'stem Haus,
Sie stürzten schon von Thronen,

Auch mich schmiß neulich erst hinaus
Der Wirth zu den drei Kronen;

u ch t a i 143'

Und flucht' und schalt mich einen Lümp,

War grob wie Stroh der Bohnen

Und — gab mir Tags d'rauf dennoch Pump,

Mein Prachtwirth zu den Kronen.

D'rum wenn ich 'mal ein König war',

Wie wollt' ich ihn belohnen!

Erst zahlt' ich meiner Schulden Heer
Dem Wirth zu den drei Kronen.

Blieb' dann vom Staatsschatz übrig was,

Spräch' ich zu den Baronen:

„Geht hin, ihr Herr'n, versaufet das
Bei'm Wirth zu den drei Kronen."

D'rauf hielt' ich großes Reichsgericht,

Thät' keinen Schelm verschonen,

Doch den, der redlich, wahr und schlicht,

Schickt' ich zu den „drei Kronen".

Und Abends, wenn's ganz dunkel schon,

Verehrt von Millionen,

Säß' ich dann selbst mit meiner Krön'

Bei'm Wirth zu den drei Kronen.

3. po°r.

Doppelte Pflicht.

Als der kleine Albert nach dem Tode seines Bruders ungezogen
war, stellt ihm seine Mutter eindringlich vor, daß er nun immer
artig sein müsse, weil er ihr einziges Kind sei.

„Ach", meinte der Kleine, „Mama, Du hast Recht, Otto hätte
nicht sterben sollen! Es ist recht traurig für mich, für zwei
Knaben artig sein zu müssen!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Kronenwirth"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum (normiert)
1885 - 1885
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 84.1886, Nr. 2130, S. 162

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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