Aus dem Miidchenpensioiiat.
Jnstitutsvorsteheriu: „Meine
Damen. Wir haben nun den ersten Theil
des Goethe'schen Faust durchgelesen; es wird
über dieses Werk von den verschiedensten
Richtungen aus Kritik geübt. Unter Anderem
bringt man gegen dasselbe den Vorwurf
der Unmoralität auf. Hat jemand von den
Damen wohl ein derartiges unanständiges
Wesen in dem Werke entdeckt, vor welchem
jede sittliche Jungfrau zurückschreckt? —
Nun, Fräulein Amalie!"
Fräulein Amalie: „Der Floh,
welchen einmal der König hatte."
Hcrausgezogen.
Baron: „.. Ganz richtig, Herr Major,
die Artillerie muß man als ersten Behelf
der alten und neuen Kriegskunst anführe».
Sehen Sie, meine Vorfahren haben zur
Zeit des 1. Kreuzzuges eine Schlacht nur
durch sie geivonnen."
Offizier: „Erlauben Sie, das Pulver
war ja damals noch nicht erfunden."
Baron: „Ja — das Pulver — war
— noch nicht — erfunden — ganz recht,
das weiß ich so gut wie Sie. Aber meine
erlauchten Ahnen stellten das Geschütz 'mal
so auf, um die Kerle glauben zu machen,
das Pulver sei schon erfunden!"
Zeitgemäß.
Aelterer Künstler (zum Kunst-
jünger): „Mein lieber Freund, lassen Sie
Ihre idealen Entwürfe, sie rentiren
sich nicht mehr in unserer Zeit. Heutzutag'
muß man Lumpen malen, wenn man
keiner werden will."
Loblied.
So scheu wie a' Reh,
So schön wie a' Fee,
So blau wie a' See,
So roth wie a' Klee,
So weiß wie a' Schnee,
So dick wie sonst zwee
Js mei' Schatzerl,
Js mei' Herzerl,
Js mei' Frauerl in spe! w. tj.
Gcwohnheitsphrasc.
Alter Sanitätsrath: „Na, wie
bekommt denn Ihrem Freunde die von mir
verordnete Brunnenkur?"
Bekannter: „Ach, der ist leider vor-
gestern gestorben!"
Sanitätsrath: „Nun, lassen Sie 's
nur gut sein — die gute Wirkung kommt
sicher nach!"
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Jnstitutsvorsteheriu: „Meine
Damen. Wir haben nun den ersten Theil
des Goethe'schen Faust durchgelesen; es wird
über dieses Werk von den verschiedensten
Richtungen aus Kritik geübt. Unter Anderem
bringt man gegen dasselbe den Vorwurf
der Unmoralität auf. Hat jemand von den
Damen wohl ein derartiges unanständiges
Wesen in dem Werke entdeckt, vor welchem
jede sittliche Jungfrau zurückschreckt? —
Nun, Fräulein Amalie!"
Fräulein Amalie: „Der Floh,
welchen einmal der König hatte."
Hcrausgezogen.
Baron: „.. Ganz richtig, Herr Major,
die Artillerie muß man als ersten Behelf
der alten und neuen Kriegskunst anführe».
Sehen Sie, meine Vorfahren haben zur
Zeit des 1. Kreuzzuges eine Schlacht nur
durch sie geivonnen."
Offizier: „Erlauben Sie, das Pulver
war ja damals noch nicht erfunden."
Baron: „Ja — das Pulver — war
— noch nicht — erfunden — ganz recht,
das weiß ich so gut wie Sie. Aber meine
erlauchten Ahnen stellten das Geschütz 'mal
so auf, um die Kerle glauben zu machen,
das Pulver sei schon erfunden!"
Zeitgemäß.
Aelterer Künstler (zum Kunst-
jünger): „Mein lieber Freund, lassen Sie
Ihre idealen Entwürfe, sie rentiren
sich nicht mehr in unserer Zeit. Heutzutag'
muß man Lumpen malen, wenn man
keiner werden will."
Loblied.
So scheu wie a' Reh,
So schön wie a' Fee,
So blau wie a' See,
So roth wie a' Klee,
So weiß wie a' Schnee,
So dick wie sonst zwee
Js mei' Schatzerl,
Js mei' Herzerl,
Js mei' Frauerl in spe! w. tj.
Gcwohnheitsphrasc.
Alter Sanitätsrath: „Na, wie
bekommt denn Ihrem Freunde die von mir
verordnete Brunnenkur?"
Bekannter: „Ach, der ist leider vor-
gestern gestorben!"
Sanitätsrath: „Nun, lassen Sie 's
nur gut sein — die gute Wirkung kommt
sicher nach!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus dem Schreibhefte des kleinen Moritz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)