Sichere Spekulation.
Bierbrauer: „Jetzt bleibt mir nur noch Eines
übrig, meine faulen Guthaben cinzulrcibcu — ich lass
meinen Jungen studieren-der mag sie nachher
ab kneipen!"
Gefühlvoll.
Comtesse: „Ach, wenn ich so auf dem Friedhose
einsam zwischen den Gräbern meiner Ahnen himvalle, da
wird mir so — wie soll ich denn sagen — so — dings!"
AuS der Schule.
Lehrer: „Ich habe Euch jetzt von der Klapper-
schlange erzählt. Wer kennt ein ähnliches Thier,
dem man ebenfalls nicht trauen darf?"
Hans: „Der Klapperstorch!"
86
Wie lange währt's — so werd' ich mich
vernichten!
Mit Riesenschritten rückt die Zeit heran,
In dermich aus des Elternhauses Pfählen
Zum Standesamte führt ein hübscher
Mann.
Ein Mädchen, so von 15, 16 Jahren,
Hat in der Regel zwar sein Ideal
Nach Wux und Ausseh'n, Schnurbart,
sowie Haaren,
Doch ist der Stand den Meisten ganz egal.
Allein, wie wichtig ist es, lvas wir werden
Und welchem Stand der Gatte angehört;
Denn hinterher, was nützen da Be-
schwerden,
Hat uns zuerst ein kurzer Wahn betheert.
Wie sagt so schön schon der bekannte
Schiller
„Es prüfe sich ein Jeglicher zuerst!"
D'rum Muse komm' — ich lausche schtill
und schtiller,
Daß du die richt'ge Standeswahl mich
lehr'st.
Ein Gutsbesitzer wäre zwar nicht übel,
Doch ist es auf dem Land' nicht immer
schön,
Zuweilenschüttet's, wie aus einemKubel,
Wer mag im Freien dann schpazieren
geh'u?
Aus Emiliens Tagebuch.
Beamten fehlt es nicht an schönen Titeln,
Nach denen manches Mädchenherz sich
sehnl —
Jedoch wie traurig steht cs mit den
Mitteln,
Wird die Gehaltzcrhöhnng abgclchnt.
Ein Kaufmann kann gar leicht zu bald
sallircn,
Ein Bräuer wird mit Natron abgefaßt,
Bor einem Maler müßt' ich mich schc-
nieren,
Und ein Professor wär' mir so verhaßt.
Trinker: „Donnerwetter, das viele Salzwasser! Deutlicher könnt' es
Einem die Natur doch nicht zeigen, daß man kein Wasser trinken soll!"
Am Mcercsstraud.
Ein Arzt ivär' zwar nicht schlecht, allein
ich meine,
Daß ich für ihn zu eifersüchtig wär' —
D'rum bleibt von allen Ständen nur der
eine,
Man nennt ihn allgemein — das Militär!
Ja! Nur ein Offizier — ich schwör'
es heilich,
Sei meine rWünscheausge s p r o ch'-
nes Ziel!
Sollt' aber keiner kommen — nun dann
freilich
Nehm' ich am End' auch Einen vom
Civil.
v. Min».
Schwer zu mache».
Professor (zu einein Schüler, dem der Rektor eine
Rüge ertheilt hat): „Müller, ich hoffe, Sie werden sich
diese Nase hinter die Ohren schreiben!"
Bierbrauer: „Jetzt bleibt mir nur noch Eines
übrig, meine faulen Guthaben cinzulrcibcu — ich lass
meinen Jungen studieren-der mag sie nachher
ab kneipen!"
Gefühlvoll.
Comtesse: „Ach, wenn ich so auf dem Friedhose
einsam zwischen den Gräbern meiner Ahnen himvalle, da
wird mir so — wie soll ich denn sagen — so — dings!"
AuS der Schule.
Lehrer: „Ich habe Euch jetzt von der Klapper-
schlange erzählt. Wer kennt ein ähnliches Thier,
dem man ebenfalls nicht trauen darf?"
Hans: „Der Klapperstorch!"
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Wie lange währt's — so werd' ich mich
vernichten!
Mit Riesenschritten rückt die Zeit heran,
In dermich aus des Elternhauses Pfählen
Zum Standesamte führt ein hübscher
Mann.
Ein Mädchen, so von 15, 16 Jahren,
Hat in der Regel zwar sein Ideal
Nach Wux und Ausseh'n, Schnurbart,
sowie Haaren,
Doch ist der Stand den Meisten ganz egal.
Allein, wie wichtig ist es, lvas wir werden
Und welchem Stand der Gatte angehört;
Denn hinterher, was nützen da Be-
schwerden,
Hat uns zuerst ein kurzer Wahn betheert.
Wie sagt so schön schon der bekannte
Schiller
„Es prüfe sich ein Jeglicher zuerst!"
D'rum Muse komm' — ich lausche schtill
und schtiller,
Daß du die richt'ge Standeswahl mich
lehr'st.
Ein Gutsbesitzer wäre zwar nicht übel,
Doch ist es auf dem Land' nicht immer
schön,
Zuweilenschüttet's, wie aus einemKubel,
Wer mag im Freien dann schpazieren
geh'u?
Aus Emiliens Tagebuch.
Beamten fehlt es nicht an schönen Titeln,
Nach denen manches Mädchenherz sich
sehnl —
Jedoch wie traurig steht cs mit den
Mitteln,
Wird die Gehaltzcrhöhnng abgclchnt.
Ein Kaufmann kann gar leicht zu bald
sallircn,
Ein Bräuer wird mit Natron abgefaßt,
Bor einem Maler müßt' ich mich schc-
nieren,
Und ein Professor wär' mir so verhaßt.
Trinker: „Donnerwetter, das viele Salzwasser! Deutlicher könnt' es
Einem die Natur doch nicht zeigen, daß man kein Wasser trinken soll!"
Am Mcercsstraud.
Ein Arzt ivär' zwar nicht schlecht, allein
ich meine,
Daß ich für ihn zu eifersüchtig wär' —
D'rum bleibt von allen Ständen nur der
eine,
Man nennt ihn allgemein — das Militär!
Ja! Nur ein Offizier — ich schwör'
es heilich,
Sei meine rWünscheausge s p r o ch'-
nes Ziel!
Sollt' aber keiner kommen — nun dann
freilich
Nehm' ich am End' auch Einen vom
Civil.
v. Min».
Schwer zu mache».
Professor (zu einein Schüler, dem der Rektor eine
Rüge ertheilt hat): „Müller, ich hoffe, Sie werden sich
diese Nase hinter die Ohren schreiben!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus Emiliens Tagebuch" "Am Meeesstrand"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 84.1886, Nr. 2120, S. 86
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg