Dk» Wacht 1m vfte«
für deffen höchst« Aurnützuna durch
lichen KSrper. Die Durchspeuhelung eines
biffens im Mund« wird besser vor fich gehen, wenn
das Gebäckstück gut aelockert «nd die Bnzahl der
Poren eine arötzere ist. EsM ohne weiteres ver-
stimdiich, daß rin« lleinere Menge wirllich gulen,
»ollwertigen Brotes dem menschlichen Körper mehr
Nährwerte »uführt, al» eine grögere Menge lltt-
schigen, schliffigen Brotes. Tin erheblicher Teil
des letzteren geht unverdaut verloren, da die Ver-
dauungssiiste nicht imstand« sind, ein solches Brot
in dem nötigen Umfange fvr die menschlich« Er-
nährung nutzbar zu machen.
Ünser stark ausgemahlenes Kriegsmehl (Mtsch-
mehl), aus verschiedenen Sorten zufammengeftellt,
bedarf einer sorgfSMaen Behandlung. Zur Ent-
wickelung von Kohlensaure (Gärung) brauchen die
Sauerteighefen löslich« Eiweiftstosfe als Nährs
Die Milchsäurebatterien des Sauerteiges brm
zur Bildung der Milchsäure dt« gleichen Stos,
Me diese Stoff« gibtder richtig geführte Sauer,
wodurch dann natürlicherweise die grötzere Poren-
bildung und befferer Gqchmack im Brot erzielt wird.
Ferner ist es von Borteil, wenn das Brot nach
dem Ausbacken nicht übermäßig geitrichen wird.
Durch das Streichen bleibt das Wasser an der
Sestensläche des Brotes hasten, und an diesen
Stellen bildet sich dann mst Vorlieb« Schiimnel-
ansatz, welcher aber auch entstehen kann, wenn das
Brot zu frisch iibereinandergeschichtet wtrd.
Pflicht eines Bäcker» ift es, gutes Brot zu backen;
dadurch werden di« vorhandenen Brotwerte richstg
ausgenützt. Rentel, Feldbackmeister.
Im Slosengarte«.
Bon Hedwig Stephan.
(Nachdruck oerboten.) (Schlutz.)
FLr den Rachmtttag war „Erotzes Kinder-Pfingst-
Freudenfest" angeküiwigt, mithin der Aufenthaü in
Ernst und Scherz.
Da» Baterland unb d».
Gleich wi« die Waffer ellen all' zum Meer
Und aus dem Meer zur Wolke, die zuletzt
Der Ströme Bett von neuem fiillt, so fluht
Die ew'g« Ordnung deine Lebenswurzeln
Ans Vaterland, das fie erhallen helfen,
Damtt «s dich erhaüe! ^ Lindner.
Morte pi« Dessauer «arsch.
Drm beliebten Marsch, der Leopold I. von Deffau
so sehr gefiel, datz er qlle Lieder, selbst Kirchen-
lied«, danach sana, hat man verschiedene Terte
«ntergeleat. Der Süeste, derbe, spiegeü das einstige
wild« Soldatenleben wider unb lautet.
„8a donk, sa donk, so leben wst,
So leben wst alle Taäe
Jn der allerschönsten Sauflompanie!
Des Morgens bei dem Branntewein,
Des Mittags bei dem Bier,
Des Abends bei dem Mägdelein,
Zst das nicht ein Pläsier!"
Worte zum Deffauer brachte auch 1827 Karl v.
Holteis Singspiel „Leonore ':
,^L«bt all« wohl oieltousendmal,
Zhr Väter, Miitter, Brüder,
Schwestern und die liebste Herzliebste mein!
Wenn der König Frieden macht,
So komme ich schon heim,
Fall ich aber, wlll ich auch zufrieden sein."
ilber die Herkunft der Melodie werden ver-
schiedene Angaben gemacht. Nach der am häufig-
sten anzutreffenden hätten die überwundenen Jta-
liener diesen Marsch gespiett, als fi« zur Eieges-
huldigung dem Fürsten LeopoL I. von Defsau
entgegen zogen, nachdem er als preuhffcher Heer-
führer unter dem Oberbesehl des Prinzen Eugen
1706 Turin gestürmt hatte.
Der Fürst hieß die deutschen MLttärmufiker so-
iort diese Melodie ausgreifen, deren Klänge dann
im Siebenjähngen Kriege so oft dem preutzischen
Heere bei Kampf und Sieg ertönten. Diegrotze
Liebe, die Leopold I. von Dessau für diesen Marsch
bewiesen hatte, trug diesem seinen Namen an. Zn
Raupachs Schauspiel „Vor hundett Zahren" spieüe
man den „Dessauer Marsch" htnter den Kuüffen,
sobald der „aüe.Dessauer" aaf der Bühne ers^ten.
vuerschkSger.
Das Gemachtr mag der Ktteger nicht;
da» «enigst gesuchte ist das Sesuchte.
B»« Exerzierplatz.
Feldwebel (zum Einjähttgen): „Was ftehen Eie
denn so brrttbeinig und wmmelhaft da — glauben
Eir, Sir find in «mrm Ballsaal?"
Haus und Patt für ruhebedürstig« Leute nicht
sondettich empfehlenswett. Werner zog es daher
oor, «tnen ausgedehnten Ssteffzug in die Umgegend
M machen, die zwar nicht» Äemettenswettes bot,
ftch aber doch im Schmuck des frischgttinen Laubes
und der vielen blühenden Sstaucher und bunten
Wiesen rehvoll und lieblich genug ausnahm.
Es dunkeüe schon, als er heimkehtt«, und ttef-
Fängende Wolken drohtrn nttt Regens er wähtte
daher, um den Weg abzukürzen, etnen schmalen
Futzpsad am Kanal «nüang, der, wie er wuht«,
hinter dem „atten Rosengarten" vorbetflotz. Ünd
— so töttcht ihm selber der Wunsch vorkam — «r
wollle nicht von hstr fort, ohn« fich zu überzeugen,
ob auch dst Bank an der „Dornröschenhecke" oen
piaktischen Besstrbungen des neuen Wktes zum
Opfer gefallen sti.
Zndessen dststr abatteaene Teü des Pattes war
ganz unverändett. Rur das Buschwett war dichstr
^ noch höher und
wo es st hell
auch die Rosen-
laube.
Langsam, in unerfteulich« Eedanken verttrst, ging
er darauf zu. Bber — bewegte fich dott nicht je-
mand? Kam es nicht wie etn schluchzender Ton
zu ihm herüber?
Nur nicht «twa indiskret einen Kummer be-
lmffchen I!
Schon wandte Werner fich zum Umkehren —
und doch - er zögette wieder — das Weinen
klang so bttter trauttg, so verzagt --ob «r
nicht oielleicht etnem armen Menschenkinde helfen
konnte, httsen mutzte-?
Rasch entschloffen bog er die Zweige auseinander
— dann btteb er regungslos stehen, wst an dst
Stttle gebannt. Denn das jung« Mädchen, das
da auf der Bank satz und jetzt ein erschrockenes,
blaffes Geficht zu ihm emporhob, war —
Therest!
»1« Letzte.
Hier hab' ich so manches liebe Mal
llnd kamen fie mk in die Fingerchen
Des Rachts beim Schein der Laterne,
So knackt' ich dst lleinen Dingerchen
llnd knackte sie immer so geme!
Sst krochen mir unstr dem Hemd entlang
Bis m die fernsten Eemächers
Es ward chnen ebensowenig bang
Wie dem abgefeimtsten Verbrecher.
O wst di« quälen Leib und Sett'!
Ja, wenn das Petrus wützte,
Er Üetze es regnen Fenchttöl,
Datz alles ersausen mützte!
Doch mtt dem Ftteden wird alsts gut —
Nach langen Lauskttegsnöten
Sttehll mst dst Letzte metn deutsches Blut —
Die werd' ich mit Freuden töten!
Ldstm. Zos. Schmidt.
Mar»« «r bie R»ffe» lieber hat.
Als unsere Kompagnie neulich in einem lleinen
Rest Halt machte, ftagte ich einen lleinen Knstps
aus der herumftehenden Schuljugend:
,Meiner, wen hast du lieber: vie Deutschen oder
die Ruffen?"
Proinpt antwottet er: „Die Ruffen!"
.. bei dem Leinen
mttgenommen haben."
Kttegs-Ztg. v. Baranowitschi.
A««Stig« Mah«u»g.
Leutnant (der während des Badens der Sol-
daten volle Bicrflaschen ins Waffer wkst):
„Wer sie tauchend hervorholt, daff fie austrinken!"
ÄIs der Erenadier Huber, ein oorziiglicher
Taucher, welcher wegen seines Tttnkens in der
Kompagnie bekannt ist, an die Reihe komint, rust
der llnterosfizier:
,Luber, datz Sie mst aber nüchtern wstdcr
hcrauflommen!" -
Kaser«enhofblLte.
Unteroffizier (zu einem Rekruten, der mtt offenem
Mund« dasteht): „Machen Sst mal gefälligst Zhren
Rappott-Äpparat zu!"
Sei«e LrNära«g.
Ein aus dem Stellungskttege Beurlaubter wkd
zu Hause freudig begrützt:
„Du fiehst ja ausgezeichntt aus, bist sogar dicker
geworden!"
Antwott: „Za, vor dem Feinde kann man fich
doch nicht dünne machen." —
Melderetter im Sundgau.
Jn der nächsten Sekunde war er »eben chr unb
pretzt« dst llernen, kaven Finger. llnd fragt« aus
ihr heraus, mtt Bttten und Dttmgrn, was nur
widerstrebend Lber ihre Lippen woiÜ«. —
Weshalb^fie^ihm^auf seine Brstfr atw dem Felde
"^ie^Lrieft wann^nst in ihre Händr gttangt.
Als fi« den „Allen Rosengarten" oettassen mutzten,
hätt« der Bater keine Adreffe anaeaeben — „er —
e» waren —", fie stockte und sah scheu zu Boden
— „es waren da noch Schulden-man hatte
uns ja Haus und Satten so billig oerkauft --"
llnd jetzt war der Vater faft miüellos — kank
— auf ihre Arbettskraft angewstsen-und der
Andrang zu „unatternten" Stttlen fo erschreckend
groh. Sonst bliebe fie gewitz nicht (tzer, bei dstsen
Kindern, die fie quälten und peiniast«, btt dieser
Frau, dst sst wie den niedttgstei»Ädst«ftboten br-
handttte-denn fie war ia das Frimlein, das
„keine Autorttät" besah !
Und gerade hierher mutzte nun der Psinastaus-
flug gemacht werden — Hierher, wo jeder Schtttt
weh tat — wo so vitt Lrinnerungen kamen — so
oitt liebe und so vitt trauttge-
Werners Herz war schwer von Lstbe »nd Mtt-
lttd. Er legte ganz sacht den Arm um ihre zatten
SchuÜern.
„Und an den Pfingstsonntag des oorigenZahres
— erinnern Sie fich an den auch noch, Therese?
Zch wollte Sie damals etwas stagen — wollte
die schönste Roft aus dem Rosengarten für mich
haben — — werden Sie mst auch heut« ohne Ant-
wort weglauftn, Thertte?'
Es roar eigentlich «ine Lberflüssige Frage, denn
er hittt fie schon so feft umschlungen, datz sie an.
Fortlauftn gar nicht denken konrtte. Aber ttne
ttchtige Antwott bekam Werner doch nicht — wenn
nicht ein leises „Ach!" dafür gttten sollte, das er
ihr vom Munde kutzte, noch ehe es ganz ausge-
sprochen war. D. M.
Sch««ll g«h»lf««.
Ein Verwundeter liegt im Lazarttt; als der Arzt
komml und ihn ftagt, warum er denn mtt denr
Kopf am Futzend« liege, meint «r:
„Zck hatte so jrotze Hitze im Kopp« und eiskalte
Beene, na und deshalb hab« ick mk rumjedreht."
Karnisch-Julffch« Kttegsztttung.
Sich«r« Peoph«z«i»«g.
Männe: „Sag' Ftttze, jetzt weetz ick aber janz
bestimmt, dat et noch eenen drttten Winterfeldzug
jicbt!"
Ftttze: „Wieso derm?'
Männe:
.Tlnter Zarantte! Denn unftr Haupt-
mann meente beute morjen zu '« llnteroffizier:
„Na, watten S man, mtt Jhnen werd' ick ooch
noch Schlttten fahren!"
I« Lazarrtt.
Als der Sepp neulich opettett werden mutzte,
wehtte er sich bei dcr Nattose mtt HSnden und
Fützen gegen das Einatmen des Ehloroforms. Als
er wieder erwachte, ftagte ihn der Oberstabsarzt
tellnehmend:
,Ra, wst geht's?'
Da antwottete er: „Wann i das gewutzt hätt',
datz Sie aa noch an Gasangrfff auf mi macheten,
nacha wär' i halt doch lieber in Flandern blstb'n."
RStsel.
(Auflöfungen in der nächsten Rummer.)
Mtt „e" hat's jedes Menschenkind,
Mtt „a" jedoch nur der allein,
Der seines Hauptes Schmuck büht' rin. —
Wer fagt die Löfung mk geschwind?
Was mancher Mann und manch« Frau
Schon ost gewünscht fich hat,
Dos sagt und zeigt dir ganzgena»
Von ,edem Buch das erste Blatt.
Scherzfragen.
Was gehött zu einem neuen gutsitzenden Sttesel?
Welches find die teuersten Beamten?
Rechenaufgabe.
Aus einem Ott geht auf einer Eisenbahn der
GLterzug um 7 Uhr morgens und der Personenzug
um 9 llhr morgens ab. Wenn nun der Güterzug
alle 3 Stunden 7 Mellen und der Personenzug
alst 2 Etunden 9 Meilen zurücklegt, nach wieviel
Stunden hoü der Personenzug den Güterzug ein?
A»slöf»«g ber «Sft«! i« Mr. M«:
Bernstetn. — Mais, Siam. — Hannover, denn
ZaP^ "" *** — Die FingerhSst. — Die
für deffen höchst« Aurnützuna durch
lichen KSrper. Die Durchspeuhelung eines
biffens im Mund« wird besser vor fich gehen, wenn
das Gebäckstück gut aelockert «nd die Bnzahl der
Poren eine arötzere ist. EsM ohne weiteres ver-
stimdiich, daß rin« lleinere Menge wirllich gulen,
»ollwertigen Brotes dem menschlichen Körper mehr
Nährwerte »uführt, al» eine grögere Menge lltt-
schigen, schliffigen Brotes. Tin erheblicher Teil
des letzteren geht unverdaut verloren, da die Ver-
dauungssiiste nicht imstand« sind, ein solches Brot
in dem nötigen Umfange fvr die menschlich« Er-
nährung nutzbar zu machen.
Ünser stark ausgemahlenes Kriegsmehl (Mtsch-
mehl), aus verschiedenen Sorten zufammengeftellt,
bedarf einer sorgfSMaen Behandlung. Zur Ent-
wickelung von Kohlensaure (Gärung) brauchen die
Sauerteighefen löslich« Eiweiftstosfe als Nährs
Die Milchsäurebatterien des Sauerteiges brm
zur Bildung der Milchsäure dt« gleichen Stos,
Me diese Stoff« gibtder richtig geführte Sauer,
wodurch dann natürlicherweise die grötzere Poren-
bildung und befferer Gqchmack im Brot erzielt wird.
Ferner ist es von Borteil, wenn das Brot nach
dem Ausbacken nicht übermäßig geitrichen wird.
Durch das Streichen bleibt das Wasser an der
Sestensläche des Brotes hasten, und an diesen
Stellen bildet sich dann mst Vorlieb« Schiimnel-
ansatz, welcher aber auch entstehen kann, wenn das
Brot zu frisch iibereinandergeschichtet wtrd.
Pflicht eines Bäcker» ift es, gutes Brot zu backen;
dadurch werden di« vorhandenen Brotwerte richstg
ausgenützt. Rentel, Feldbackmeister.
Im Slosengarte«.
Bon Hedwig Stephan.
(Nachdruck oerboten.) (Schlutz.)
FLr den Rachmtttag war „Erotzes Kinder-Pfingst-
Freudenfest" angeküiwigt, mithin der Aufenthaü in
Ernst und Scherz.
Da» Baterland unb d».
Gleich wi« die Waffer ellen all' zum Meer
Und aus dem Meer zur Wolke, die zuletzt
Der Ströme Bett von neuem fiillt, so fluht
Die ew'g« Ordnung deine Lebenswurzeln
Ans Vaterland, das fie erhallen helfen,
Damtt «s dich erhaüe! ^ Lindner.
Morte pi« Dessauer «arsch.
Drm beliebten Marsch, der Leopold I. von Deffau
so sehr gefiel, datz er qlle Lieder, selbst Kirchen-
lied«, danach sana, hat man verschiedene Terte
«ntergeleat. Der Süeste, derbe, spiegeü das einstige
wild« Soldatenleben wider unb lautet.
„8a donk, sa donk, so leben wst,
So leben wst alle Taäe
Jn der allerschönsten Sauflompanie!
Des Morgens bei dem Branntewein,
Des Mittags bei dem Bier,
Des Abends bei dem Mägdelein,
Zst das nicht ein Pläsier!"
Worte zum Deffauer brachte auch 1827 Karl v.
Holteis Singspiel „Leonore ':
,^L«bt all« wohl oieltousendmal,
Zhr Väter, Miitter, Brüder,
Schwestern und die liebste Herzliebste mein!
Wenn der König Frieden macht,
So komme ich schon heim,
Fall ich aber, wlll ich auch zufrieden sein."
ilber die Herkunft der Melodie werden ver-
schiedene Angaben gemacht. Nach der am häufig-
sten anzutreffenden hätten die überwundenen Jta-
liener diesen Marsch gespiett, als fi« zur Eieges-
huldigung dem Fürsten LeopoL I. von Defsau
entgegen zogen, nachdem er als preuhffcher Heer-
führer unter dem Oberbesehl des Prinzen Eugen
1706 Turin gestürmt hatte.
Der Fürst hieß die deutschen MLttärmufiker so-
iort diese Melodie ausgreifen, deren Klänge dann
im Siebenjähngen Kriege so oft dem preutzischen
Heere bei Kampf und Sieg ertönten. Diegrotze
Liebe, die Leopold I. von Dessau für diesen Marsch
bewiesen hatte, trug diesem seinen Namen an. Zn
Raupachs Schauspiel „Vor hundett Zahren" spieüe
man den „Dessauer Marsch" htnter den Kuüffen,
sobald der „aüe.Dessauer" aaf der Bühne ers^ten.
vuerschkSger.
Das Gemachtr mag der Ktteger nicht;
da» «enigst gesuchte ist das Sesuchte.
B»« Exerzierplatz.
Feldwebel (zum Einjähttgen): „Was ftehen Eie
denn so brrttbeinig und wmmelhaft da — glauben
Eir, Sir find in «mrm Ballsaal?"
Haus und Patt für ruhebedürstig« Leute nicht
sondettich empfehlenswett. Werner zog es daher
oor, «tnen ausgedehnten Ssteffzug in die Umgegend
M machen, die zwar nicht» Äemettenswettes bot,
ftch aber doch im Schmuck des frischgttinen Laubes
und der vielen blühenden Sstaucher und bunten
Wiesen rehvoll und lieblich genug ausnahm.
Es dunkeüe schon, als er heimkehtt«, und ttef-
Fängende Wolken drohtrn nttt Regens er wähtte
daher, um den Weg abzukürzen, etnen schmalen
Futzpsad am Kanal «nüang, der, wie er wuht«,
hinter dem „atten Rosengarten" vorbetflotz. Ünd
— so töttcht ihm selber der Wunsch vorkam — «r
wollle nicht von hstr fort, ohn« fich zu überzeugen,
ob auch dst Bank an der „Dornröschenhecke" oen
piaktischen Besstrbungen des neuen Wktes zum
Opfer gefallen sti.
Zndessen dststr abatteaene Teü des Pattes war
ganz unverändett. Rur das Buschwett war dichstr
^ noch höher und
wo es st hell
auch die Rosen-
laube.
Langsam, in unerfteulich« Eedanken verttrst, ging
er darauf zu. Bber — bewegte fich dott nicht je-
mand? Kam es nicht wie etn schluchzender Ton
zu ihm herüber?
Nur nicht «twa indiskret einen Kummer be-
lmffchen I!
Schon wandte Werner fich zum Umkehren —
und doch - er zögette wieder — das Weinen
klang so bttter trauttg, so verzagt --ob «r
nicht oielleicht etnem armen Menschenkinde helfen
konnte, httsen mutzte-?
Rasch entschloffen bog er die Zweige auseinander
— dann btteb er regungslos stehen, wst an dst
Stttle gebannt. Denn das jung« Mädchen, das
da auf der Bank satz und jetzt ein erschrockenes,
blaffes Geficht zu ihm emporhob, war —
Therest!
»1« Letzte.
Hier hab' ich so manches liebe Mal
llnd kamen fie mk in die Fingerchen
Des Rachts beim Schein der Laterne,
So knackt' ich dst lleinen Dingerchen
llnd knackte sie immer so geme!
Sst krochen mir unstr dem Hemd entlang
Bis m die fernsten Eemächers
Es ward chnen ebensowenig bang
Wie dem abgefeimtsten Verbrecher.
O wst di« quälen Leib und Sett'!
Ja, wenn das Petrus wützte,
Er Üetze es regnen Fenchttöl,
Datz alles ersausen mützte!
Doch mtt dem Ftteden wird alsts gut —
Nach langen Lauskttegsnöten
Sttehll mst dst Letzte metn deutsches Blut —
Die werd' ich mit Freuden töten!
Ldstm. Zos. Schmidt.
Mar»« «r bie R»ffe» lieber hat.
Als unsere Kompagnie neulich in einem lleinen
Rest Halt machte, ftagte ich einen lleinen Knstps
aus der herumftehenden Schuljugend:
,Meiner, wen hast du lieber: vie Deutschen oder
die Ruffen?"
Proinpt antwottet er: „Die Ruffen!"
.. bei dem Leinen
mttgenommen haben."
Kttegs-Ztg. v. Baranowitschi.
A««Stig« Mah«u»g.
Leutnant (der während des Badens der Sol-
daten volle Bicrflaschen ins Waffer wkst):
„Wer sie tauchend hervorholt, daff fie austrinken!"
ÄIs der Erenadier Huber, ein oorziiglicher
Taucher, welcher wegen seines Tttnkens in der
Kompagnie bekannt ist, an die Reihe komint, rust
der llnterosfizier:
,Luber, datz Sie mst aber nüchtern wstdcr
hcrauflommen!" -
Kaser«enhofblLte.
Unteroffizier (zu einem Rekruten, der mtt offenem
Mund« dasteht): „Machen Sst mal gefälligst Zhren
Rappott-Äpparat zu!"
Sei«e LrNära«g.
Ein aus dem Stellungskttege Beurlaubter wkd
zu Hause freudig begrützt:
„Du fiehst ja ausgezeichntt aus, bist sogar dicker
geworden!"
Antwott: „Za, vor dem Feinde kann man fich
doch nicht dünne machen." —
Melderetter im Sundgau.
Jn der nächsten Sekunde war er »eben chr unb
pretzt« dst llernen, kaven Finger. llnd fragt« aus
ihr heraus, mtt Bttten und Dttmgrn, was nur
widerstrebend Lber ihre Lippen woiÜ«. —
Weshalb^fie^ihm^auf seine Brstfr atw dem Felde
"^ie^Lrieft wann^nst in ihre Händr gttangt.
Als fi« den „Allen Rosengarten" oettassen mutzten,
hätt« der Bater keine Adreffe anaeaeben — „er —
e» waren —", fie stockte und sah scheu zu Boden
— „es waren da noch Schulden-man hatte
uns ja Haus und Satten so billig oerkauft --"
llnd jetzt war der Vater faft miüellos — kank
— auf ihre Arbettskraft angewstsen-und der
Andrang zu „unatternten" Stttlen fo erschreckend
groh. Sonst bliebe fie gewitz nicht (tzer, bei dstsen
Kindern, die fie quälten und peiniast«, btt dieser
Frau, dst sst wie den niedttgstei»Ädst«ftboten br-
handttte-denn fie war ia das Frimlein, das
„keine Autorttät" besah !
Und gerade hierher mutzte nun der Psinastaus-
flug gemacht werden — Hierher, wo jeder Schtttt
weh tat — wo so vitt Lrinnerungen kamen — so
oitt liebe und so vitt trauttge-
Werners Herz war schwer von Lstbe »nd Mtt-
lttd. Er legte ganz sacht den Arm um ihre zatten
SchuÜern.
„Und an den Pfingstsonntag des oorigenZahres
— erinnern Sie fich an den auch noch, Therese?
Zch wollte Sie damals etwas stagen — wollte
die schönste Roft aus dem Rosengarten für mich
haben — — werden Sie mst auch heut« ohne Ant-
wort weglauftn, Thertte?'
Es roar eigentlich «ine Lberflüssige Frage, denn
er hittt fie schon so feft umschlungen, datz sie an.
Fortlauftn gar nicht denken konrtte. Aber ttne
ttchtige Antwott bekam Werner doch nicht — wenn
nicht ein leises „Ach!" dafür gttten sollte, das er
ihr vom Munde kutzte, noch ehe es ganz ausge-
sprochen war. D. M.
Sch««ll g«h»lf««.
Ein Verwundeter liegt im Lazarttt; als der Arzt
komml und ihn ftagt, warum er denn mtt denr
Kopf am Futzend« liege, meint «r:
„Zck hatte so jrotze Hitze im Kopp« und eiskalte
Beene, na und deshalb hab« ick mk rumjedreht."
Karnisch-Julffch« Kttegsztttung.
Sich«r« Peoph«z«i»«g.
Männe: „Sag' Ftttze, jetzt weetz ick aber janz
bestimmt, dat et noch eenen drttten Winterfeldzug
jicbt!"
Ftttze: „Wieso derm?'
Männe:
.Tlnter Zarantte! Denn unftr Haupt-
mann meente beute morjen zu '« llnteroffizier:
„Na, watten S man, mtt Jhnen werd' ick ooch
noch Schlttten fahren!"
I« Lazarrtt.
Als der Sepp neulich opettett werden mutzte,
wehtte er sich bei dcr Nattose mtt HSnden und
Fützen gegen das Einatmen des Ehloroforms. Als
er wieder erwachte, ftagte ihn der Oberstabsarzt
tellnehmend:
,Ra, wst geht's?'
Da antwottete er: „Wann i das gewutzt hätt',
datz Sie aa noch an Gasangrfff auf mi macheten,
nacha wär' i halt doch lieber in Flandern blstb'n."
RStsel.
(Auflöfungen in der nächsten Rummer.)
Mtt „e" hat's jedes Menschenkind,
Mtt „a" jedoch nur der allein,
Der seines Hauptes Schmuck büht' rin. —
Wer fagt die Löfung mk geschwind?
Was mancher Mann und manch« Frau
Schon ost gewünscht fich hat,
Dos sagt und zeigt dir ganzgena»
Von ,edem Buch das erste Blatt.
Scherzfragen.
Was gehött zu einem neuen gutsitzenden Sttesel?
Welches find die teuersten Beamten?
Rechenaufgabe.
Aus einem Ott geht auf einer Eisenbahn der
GLterzug um 7 Uhr morgens und der Personenzug
um 9 llhr morgens ab. Wenn nun der Güterzug
alle 3 Stunden 7 Mellen und der Personenzug
alst 2 Etunden 9 Meilen zurücklegt, nach wieviel
Stunden hoü der Personenzug den Güterzug ein?
A»slöf»«g ber «Sft«! i« Mr. M«:
Bernstetn. — Mais, Siam. — Hannover, denn
ZaP^ "" *** — Die FingerhSst. — Die