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Die W»qr tn» vsten

mänirer möchten nun auch ihrerseits fiir den Frieden
arbeiten. Schlietzlich erwähnte Mitz H., datz Deutsch-
land seine Kriegsgefangenen gut behandle.

Das alles war natürlich wider den Eeist der
von der englischen Regierung im eigenen Land«
betriebenen Strmmungsmache gegen die deutschen
„Hunnen". Das engusche Lolk darf die Wahrhett
iiber Deutschland nicht wiffen, und wer fie ihm ver-
kündet, wird tm »freien Albwn" mundtot äemacht
oder als unbequemer Zeug« mattgesetzt. D.K.

Der Paketverkehr zwischen Feld
»nd Heimat.

Eulaschkanone «nd Feldpost sind unsere besten
Freunde. Zn guten und in bösen Tagen sind sie
untrügliche Stimmungsbarometer. Eute Verpfle-
gung und der rege Verkehr mtt den Lieben daheim
halten Leib und Seele zusammen. Weihnachten
naht. Da wird ein Hinweis nicht unintereffant
sein, in welchem Umfange Feldpostpakete als sicht-
bare Zeichen der Liebe und Dankbarkett zwijchen
Feld und Heimat gewechselt werden.

Zm Zahre 1915 belief fich der Privat-Paketver-
kehr auf 20053909 Stück. Daoon wurden rund
18'/, Millionen Stück ins Feld und rund 3'/, Mll-
lionen aus dem Felde in die Hennat sbefördert-
Mein auf die Monate November und Dezember
1915 entfielen von diefem riesigen Lerkehr rund
8 Millionen Fcldpostpakete, von denen fast 7'/,
Millionen nach dem Felde und reichlich Million
von den Fronten nach der Heimat gingen. Jm
ersten Haldjahr 1916 beziffert« fich dieser Verkehr
auf insgesamt 7051686 Stück aegen 7730331 in
dem gleichen Zeitraum 1915. Zn diesen Ziffern
sind die grotzen Liebesgabentransporte an ganze
Truppenverbände, die Kompagniekisten usw. nicht
eingeschloffen. Eie umfaffen melmehr nur dl« Ein-

zeffendungen des Privat-Paketverkehr» bis zu 10 kg
«nd geben somtt ein Bild von der riefigen Lei-
stung unserer Feldpost. D. K.

Hinkepib.

Eine Rebhuhngeschichte.

Von Fritz Skowronnek.

sRachdruck verboten.) lForffetzung.)

Der Echmerz hatte daw nachgelaffen. Dafär
hatte Hähnchen mehrmals «inen grotzen Schreck
durchzumachen. Die Tür öffnete fich und zwei
Kinder traten ein. Aus Dngst flatterte er «mpor
und stietz hestig gegen die Wand. Als er betäubt
hinuntersiel, ergriffen chn die Kinder, um chn zu
streicheln. Si« dachten gar nicht daran, datz sie
dem Eefangenen Angst und Schmerz verursachten.
Erst als sie zum dritten Male erschienen, kam der
Jäger hinzu und verbot es chnen.

Als der Hunaer fich meldet«, fand der Hahn in
der Spreu soviel Unkrautsamen, datz er fich reichlich
sättigen konnte. Bm nächsten Tage streute der
Zäger chm Eerste und Winterweizen. Die Kinder
blieben an der Tür stehen und schauten neugierig
zu. Mtt der Zett gewöhnte fich Hähnchen, wie
man chn ttef, an die Menschen, d«e chm das Futter
brachten. Eein Ständer hellte, und er wurde dick
und srtt. llnd eines Tage» veffucht« «r wieder
herumzulaufen. Er spütt« keinen Schmerz mehr,
aber sein Körper wippte auf komische Weise nach
der linken Sette. Sein Etänder war schies zusam-
mengehellt und dadurch «twas kürzer geworden.
Als die Kinder chn zum ersten Male laufen sahen,
ttefen fie lachend: Hinkefutz! Hinkefutz! Den Namen
behielt er.

Die Echeu vor den Menschen verlor er allmählich
ganz. Er lief aus dem Hofe frei »mher, lies

wackelnd herbei, wenn die HLHner oder Taube»
aefüttett wurden, und «fftritt fich tapfer sein Teil.
Der alte Hahn hatte mtt seinem Lolk einen schweren
Winter durchzumachen. Zuerst wurd« es grimmig
kalt, dann fiel fuhttefer Schnee. Si« wären ohne
Rettung verhungert, wenn der JSger nicht am
Walde kleine Hütten gebaut hätte, in denen fie
täglich fttsches Futter fanden.

Endlich kam das Frühjahr mit Stürmen und
Regen. Trübe Rinnsale stahlen fich unter dem
Echnee hervor und fiillten die Eräben bis zum
Rand«. Hier und dort kam der schwarze Acker
schon zum Voffchein. Das Volk hatte sich nicht
lange danachin «inzelne Paar« aufgelöst, die nun
ihre eigene Familie zu gründen gedachten. Eines
Taaes war Hinkefutz vom Hof verschwunden. Mehr-
inals kam er noch morgens zur Futterzeit wieder,
aber dann blieb «r ganz weg. Einige Zett später
brachte der ZSger die Nachttcht nach Hause, datz
Hinkffuß «ine beffere Hälste gefunden habe.

Leicht war es ihm nicht geworden, obwohl «r
sehr stattlich und schmuck aussah. Aber vor seinem
Hinken erschrak jedes Hühnchen, dem er fich nähette,
und flog davon. Eines Morgens hatt« er «in
junges Paar angetroffen. Der Hahn stürzt« fich
sofort auf chn, um chn zu verjaaen. Doch da kam
er an den Unrechten! Hinkefutz verprügelte und
zerzauste den Nebenbuhler, tis dieser die Flucht
ergttff. Nun hatte «r die beffere Hälste gefunden.

Wochenlang war das Paar ruhelos umher-
aestttchen, «m einen guten Nistplatz zu suchen. Eie
fanden chn m einem grotzen Kleefeld. Anfangs Mai
hatte das HLHnchen sein Eelege vollzählig und be-
äann zu bttiten. Hinkefutz erwies sich als ein treuer
Eatte. Er hieü sich stets in der RLHe des Nestes
auf und mehr als einmal war «s ihm gelungen,
den Fuchs wett wegzulocken, indem er dicht vor
ihm her auf der Erd« flattette. (Schlutz folgt.)

Erirst und Scherz.

Loltenlied o»s Livln«d.

Es ist eine Mauer errichtet,

Die steht zwischen dir und mir, mein Land,
Aus Blut und Eisen geschichtet,

Das steht zwischen dir und mir, mein Land l
Sturm, Eturm!

Die Mauern schretten!

Harr' aus,

Die Mauern gehn!

Die Mauern werden wandern,

Das Wunder wird geschehn!

Wir werden mit den andern,

Jm grotzen Bunde stehn!

W. A. Krannhals.

Die HSlzerne« ««gNsche« Rekrrrtea.

Di« enalischen Rekruten haben nicht nur den
Fehler, datz fie nur mtt Bnwendung der schäffsten
Mittel zum Bntritt chres neuen Berufes zu be-
wegen find, sondern fie scheinen auch, wt« man aus
oielsachen Beschwerden der Mllitärbehörde «ntneh-
men kann, beim Exerzieren nicht gerade hervor-
ragende soldatische Talent« zu «ntwickeln. S» «r-
zählt der »Dolly Chronicle" von einem allen lang-
gedienten llnteroffizier, den die Rekruten durch
ihre llngeschicklichkeit und das nicht gerade hoh«
Matz chres guten Willen» zur Verzweifiung brach-
ten. Er versuchte es aus sanste Weise, er brüllte
und flucht«, aber — ob die Rekruten nun nicht
wollten oder nicht konnten — es schien ganz un-
möglich, chnen die Eeheimniffe des sowatischen Dttlls
beizubringen. Schlietzlich, als der ermattete Unter-
offizier sich keine Hilfe mehr wutzte, sammelte er
seine Mannschaften um fich und vettündete, daß er
ihnen eine kleine Eeschichte «rzählen wolle: „Als
ich noch ein kleiner Zunge war," sagt« er, „hatte
ich eine Schachtel mit Holzfoldaten. Eines Tages
aber verlor ich sie, und da sie trotz allen Suchens
unauffindbar bliebcn, weinte ich bitterlich. Meine
Eltern aber trösteten mich, indem fie mir oersicher-
ten, datz ich die hölzernen Soldaten ganz bestimmt
eines Tages wicdersinden werde. Und nun ist das
Wunder Wahrheit geworden — hier steh« ich nach
10 Jahren wirklich vor den wiedergesundenen ver-
dammten Holzsoldaten!" L. K.

LUrerschlSger.

Wir nennen das Elück nur solange blind,

bis es uns findet.

Schlecht« E«rpfehl«ng.

Arzt: „Mit Jhren Zahnschmerzen wären Sie
aber beffer zum Zahnarzt gegangen. Das ist mein
Fach nicht!"

l ienstmädchen: „So! Jch hab' aber gehött, Si«
könnten's so gut! Erst heut' hat einer wieder ge-
sagt: Wen Si« in die Kur nehmen — dem tut
bald kein Zahn mehr weh!"

Altdeutschland

an Z«ngpolen.

Nun sammle Dich um Dein Panier,

Sing' Deine Frecheitslieder!

Es gab der deutsche Ktteger Dir
Die Königskron« wieder,

Die Deiner Vater Hand entsank
Vor mehr denn hundett Zahre» —

Was sie erstrebten heitz und bang,

Dies Elück — Du hast's «ffahren.

Es floh der Moskowiter Schwarm
Äus den destetten Städten,

Der Ruffensieger starker Arm
Zersprengte Deine Ketten.

Durch zweier Kaiser Machtgebot
Hat es die Welt effahren:

E» wird «in frete» Aufgebot
Sich um Detn Banner scharen.

Auf Waffchaus TLrmen flattern hoch
Des Königreiches Farben:

Sie sah'n, wie in der Zwingherrn Zoch
Di« Väter blutend starben:

Und, die der Ahnen Reich bestett
Von Ruffentrug und Knute,

Di« haben Deinen Thron geweW
Mtt gutem deutschen Blute.

Mtt MSnnerblut vom Feind rttaust,

Der keme Enad« kannt«,

Eo bauet mannhast wieder auf,

Was Ruffenwut verbrannte,

Baut mannhast vor der Wiedettehr
Der Moskowiterbanden,

Aus steiem Volke sei ein Heer
Dem Freiheitskrieg erstanden!

Sew stark und treu! Eo wird der Herr
Euch Kampf und Arbeit segnen;

Auf Eurer Flur wird niminermehr
Sich Feind und Feind begegnen.
llnd wenn der Ruff zu Kreuze kroch,

Wenn wir zur Heimat ziehen,

Dann woll'n wir rufen: Polen hoch!

Es soll gedeih'n und blühen!

L. Wllhelm Frttsch.

Aus der Iustruktio«.

„Tinjähttger, was werden Sie tun, wenn Si«
im Kttegsfalle den Austrag bekommen, mit einer
grötzeren Abteilung den Bahnkörper sür den Feind
«nfahrbar zu machen?"

„Zch werde di« Fahttarten oernichten laffen!"

Z« der ««rderobe.

Affeffor: „Aber, bester MLller, was machen Eie
denn? Sie treiben ja alle Eylinderhüte ein!"

MLller (angeheitett): „Zch fuche nur meinen
Klapphut!" -

Der Pesfimist.

Greis (beim Spaziergang an einem Kindeffpiel-
platz vorübergehend): „Jch sag' dir, lieber Freund,
es ist nicht mehr schön auf der Welt. Lberall die
grötzte Eenutzsucht, Putz und Hoffatt: di« Genug»
samkeit ist verschwunden. Schou nur dorthin —
jedes von den lleinen Kindern HLlt fich schon «in«
eigene Equipage!" _

Durch vte Lk»«e.

„Schau nur unsere neue ILnzettn an! Die ist
heute wieder sörmlich mtt Eold und Edelsteinen
Uberladen — eme herrliche Erscheinung!"

„Zawohl, das reinste Nordlicht — man weitz
nichh woher der Glanz komint!"

-«»»boste«.

Zunger Mann: „O, mein Engel, du wW di«
Meine werden! Wann soll ich mit deiner Mutter
reden — gleich heute odrr morgen?"

Die Braut: „Bitte Lbermorgen! Morgen haben
wk — grotz« Wäsche!"

Z«rstre»t.

Kommi»: „Sie wünschen?"

Profrffor: „Zch, ich . . . Nun, das ist schön,
jetzt weitz ich wirllich mtt «inem Male nicht mehr,
was ich besorgen wollte ... nun, da« macht nichts,
geben Eie mir etwas Lhnliches!"

Rstedlfch« Frage.

Lieschen: „Du, Mama, du hast oorhin zur Köchin
gffagt, wir bekämen morgen Krebsbutter. Sag',
kneisen denn di« Krebse nicht, wenn sie gemolken
roerden?" _

RSts.l.

(Auflösungm in der nächsten Nummer.)

Mich hat der Mann — ich bin ihm gar lieb,

Mich hat die Feder — die einst mtt mir schtteb,

Mich hat der Schlüffel, der Türen schlietzt,

Mich hat die Muschel, die man genietzt.

Scherzfrage.

Zn «ine Osfnung steigt man hinein, aus 2 üff-
nungen kommt man heraus, «nd w«nn man mtt
den Fützen drautzen ist, ist man efft ganz drin?

L. Ernst Schwieger.

Aufgabe.

1 Figuren wie „a" und 1
wie „b" sollen ausgeschnttten
und zu rmem Ouadrat zusam-
mengelegt werden.


A»flSs«ng drr RStsek t« Rr. 351:

Thron, ihorn. — Ettlle. — Eeld, Eeduld. —
Der ein« ist 11 Zahre 5 Monate, der andere II
Zahre 8 Monate att.
 
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