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6 rF 6

ErzLhlt von Max

war im Bor»
ÄösWA jahre gefallen.

Die Glocken
»EitWi hatten Sturm
geläutet und waren ganz
unbLndig gewesen vor

Eiegesfreude.-Da

brachte der Postbote
seinem Vater einen
Brief zurück. Biele
Briefe folgten dem einen
Briefe. die alle nichtS
wußten. und doch das
Eine immer deutlicher
werden ließen:

Er ist gefallen —.

Sie wußten aüe, wo
sein Geist weilte: Der
war zu den Helden 1914
und 191k versammelt.
Aber seine Mutter suchte
nicht den Helden. nicht
den Geist. — fie suchte
den Leib, und seinen
Leib wußte keiner zu
finden, und keiner kannte
die Erde, di« seinen
Körper zur ewigen Ruhe
bedeckte. — Eine Mutter
kennt keine Helden, fie
klammert fich an ihr
Kind, daS fie geboren,
das fie gestreichelt und
geliebkost hat, auf daS
fie stolz und froh war,
Ja, Mutteraugen glLn»
zen vor Glück, wenn

S« d«r »«schoss«

Lnglischer Befehlsüberbringer mit wichttger Bottchast sucht sein Ztel im Kugel-
und Sranatenrege» zu «rretchea. <«ach eu,l.

^Rs/srr-

Tepp, Hamburg.

der Junge jung, stol,
und schön ist. — Mutter-
liebe ift fiunlich.

Seine Mutter sagt«
deshalb auch, als sein
vater ihr di« Nachricht
vom Tode ihrrs EohneS
brachte:

»Mutter, uns«rn
Jungen habrn wir dem
Baterlande geopfertl"
scharf und fast unmensch-
lich:

»Nein, «r ist ge»
mordet!"

Srst dann «einte

fie. —

Seitdem irrten ihre
Gedanken in FeindeS-
land «nd fuchten seinen
Leib, sein Grab. Jhre
Augen wurden unruhig,
und fie verlor allen Halt,
jede inner« Festigkttt
und den Glauben an
daS grringste Gute in
rinem Menschen» wenn
ihre Gedanken ergebniS-
loS in di« Heimat zu
ihr zurückkehrten und
sagten: Wir findrn ihn
nicht, odrr gar: Er ist
nicht da, st« habe« ihn
gestohlrn. —

Ein ganze» Jahr
lang schikktr fi« ihre
Sedankr» und wirre»

Zeder dirser u«v«rsehrt -eblirbene» Grtrridrspeich« befitzt «in FaffungSvermögrn vou 750000 Tonnen
 
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