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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 4.1980

DOI Artikel:
Andrich, Ursula: Beitrag zur Skalierung ästhetischer Urteile
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https://doi.org/10.11588/diglit.30596#0166
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Wir ließen Experten Gläser beschreiben und kamen zu folgendem
Ergebnis: Unabhängig, ob die Beurteilenden zu einem Gefallens-
oder Mißfallensurteil kamen, benutzten sie gleiche Faktoren
für die Beschreibung der Gegenstände.

Ein zweites Problem liegt in der Verwendung zweidimensionaler
Abbildungen von dreidimensionalen Gegenständen als Grundlage
für die Beurteilung.

Der Umgang mit dem Untersuchungs- bzw. Beurteilungsobjekt muß
sehr verantwortungsbewußt erfolgen, da sonst eine Verfälschung
bzw. bewußte Beeinflussung des Urteils möglich ist .

Zusammenfassend kann man sagen, daß das semantische Differen-
tial eine bewährte Methode zur Untersuchung der Bedeutung
eines Erzeugnisses in ästhetischer Hinsicht für den Beurteiler
ist und für unsere Belange der Untersuchung von Konsumgütern
sinnvoll anwendbar ist.

Es ist jedoch nicht das Verfahren, das nun alle anderen er-
setzt und alleiniges Heilmittel für die Objektivierung der
Bewertung ist .

Das semantische Differential zur Erfassung des ästhetischen
Wertes bzw. im umfassendsten Sinne des Gebrauchswertes eines
Erzeugnisses für verschiedene Personen kann im Bezug auf eine
objektive Erzeugnisbewertung nur einen Teil eines Verfahrens-
komplexes darstellen.

Das Verfahren stellt damit keinen Ersatz der bisherigen Bewer-
tungsverfahren dar, sondern es soll die bisher geübte Bewer-
tungspraxis erweitern und bereicnern.
 
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