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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Editor]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 7 Teil 1.1983

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Beerbaum, Martin: Zu einigen Aspekten bürgerlicher Designpädagogik hinsichtlich ihres Welt-, Gesellschafts- und Menschenbildes
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https://doi.org/10.11588/diglit.30599#0171

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Martin Beerbaum

Zu einigen Aspekten bürgerllcher Designpädagogik
hinsichtlich ihres Welt-, G-esellschafts- und Menschenbildes

Kann man überhaupt, nicht nur rhetorisch, sondern von den
gesellschaftlichen Zielen und Aufträgen der Designer-Ausbil-
dung in kapitalistischen Staaten ausgehend, unserer Prage-
stellung nachgehen? Zumindest an den übergreifenden Ausbil-
dungszielen müßte m. E. erkennbar werden, inwieweit ein sol-
ches Herangehen vertretbar ist.

Im PR-Magazin 3/83, S. 40, gibt es folgende Aussage: wEin Ab-
solvent einer Design-Schule muß auf die Alltagspraxis vorbe-
reitet werden. Sicher, denn er muß ja G-eld verdienen und sein
Geld wert sein."

Es wird konstatiert, daß der Eesigner innovatives Demcen
mitbringen muß, um der Praxis Impulse unvoreingenommen zu
geben, um sich künftigen Aufgaben anzupassen. In dieser Aus-
sage gibt es durchaus zwei Komponenten für das Berufsbild
eines Designers: Er muß sein Geld wert sein und sich an-
passen. Die Ware Arbeitskraft des Designers wird eindeutig
auf ihren Marktwert in der Profitwirtschaft gekennzeichnet.
Großen Raum nimmt hinsichtlich des berufsvorbereitenden Cha-
rakters des Studiums die Prage nach der Praxisverbindung in
der gegenwärtigen Diskussion über die 'Design-Ausbildungs-
profile in BRD-Hochschulen ein.

"Professoren und Studenten haben letztlich erkannt, daß es
darum geht, Strategien, Technik und Darstellungsmethoden zu
lehren und zu lernen, die man für unterschiedliche Zielset-
zungen im Kommunikationsprozeß (es geht hier um Grafik- und
Poto-Design) einsetzen kann, nicht nur für Markenartikel und
Parteien, sondern auch für soziale oder idealistische Aufga-
ben." (PR-Magazin, 2/83, S. 17)

Es geht um "unterschiedliche Zielsetzungen", auch für "soziale
oder idealistische Aufgaben". Abgesehen davon, daß Ideale
gesellschaftlich, historisch-konkret und klassengebunden sind,

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