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Frankfurter Latern — 4.1863

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No. 8 (13. März 1863)
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https://doi.org/10.11588/diglit.49906#0033
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Jllustrirtes-satyrisches, humoristisch-lyrisches, kritisch-raisonnirendes, ästhetisch-annoncirendes
Wochenblatt, wo die Woch' zehn Tage hat.

8.

Frankfurt a. M. 13. März 1863.

Vierter Jahrgang.

Diele Laterne wird im 1. Quartal an folgenden Abende» angesteckt werden: am 1t., 2t. Januar, S., IS., 2«. Februar, t., IS., 18., 2t. und 31. März, wovon die am t. und
31. März erscheinenden Nnmmern Doppelnummern werden. — Das Laternengeld beträgt per Quartal, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur 1 fl. 12 kr. oder 21 Sgr. — Man
»bonnirt bei allen Postämtern und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne kostet 9 kr- — Beiträge, sowohl literarische als artistische, werden angenommen und anständig honorirt»

HauS- und Gartenkalender der Latern.
Jetzt kommt der März! da wird man was erleben:
Da wird cs viele junge Katzen geben.

Bauernregel.
Wenn du zu dem Kosacken stehst, der dumm und diebisch ist, —
O sage mir, mit wem du gehst, ich sag' dir, wer du bist!

Schlverenoths Glosse.

mze Teufel ist jetzt los,
ehlt das eine Ohr ihm bloß,
soll vom Nationalverein
abgcbabbelt worden sein.
Ja er ist los, es ist ein Graus,
Sicht grad als wie ein Junker aus,
Hat auch mit Pfaffen Aehnlichkeit.
Das ist die Noth der schweren Zeit!

Das ist die Noth der schweren Zeit,
Das ist die schwere Zeit der Noth,
Das ist die schwere Noth der Zeit,
Das ist die Zeit der Schwerenoth.
C h a m i s s o,
Das ist die schwere Noth der Zeit,
Denn Dallwigk-Beust sind auch noch Leut,
Und in Berlin das Herrenhaus
Heckt auch noch nicht die Freiheit aus;
Ein Wilhelm dort, ein Wilhelm hier,
Weiß Gott, cs ist ein wahr Plaifir!
Die sture Mcnschenmöglichkeit!
Das ist die schwere Noth der Zeit.


Das ist die schwere Zeit der Noth,
Der Freiherr Stein ist längstens todt,
Und Bismarck bringt jetzt was zu Weg,
Daß sich ein Stein erbarmen mög':
Für Schleswig keine Pris' Tabak,
Doch Schmollis mit dem Herrn Kosack
Und mit dem fränkischen DcSstot.
Das ist die schwere Zeit der Noth.

Das ist die Zeit der schweren Noth,
Kein Mann steht auf von Korn und Schrot,
Vom Sund bis an den Donaustrand
Kein großer Mann im ganzen Land!
Nur Worte, Worte früh und fstat.
Nur Worte! nirgends eine That!
S o hetzt man nicht den Teufel todt!
Das ist die Zeit der Schwerenoth!
 
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