Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frankfurter Latern — 4.1863

DOI Heft:
No. 35 u. 36 (30. September 1863)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.49906#0141
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Mr Sitte« Sie verspätete Ausgabe des Blattes zu entschuldige«. Die Expedition.


Jllustrirtes - satyrisches, humoristisch - lyrisches, kritisch - raisonnirendes, ästhetisch - annoncirendes
Wochenblatt, wo die Woch' zehn Tage hat.
35 u. 36. Frankfurt a. M., 30 September 1863. Vierter Jahrgang.
Diese Laterne wird im 4. Quartal an folgenden Abenden angesteckt werden: am 17., 24., 31. October, S., 17., 27. Nobember, 7., 14., 22. und 31. December, wovon die am 27. November und
31. Dezember erscheinenden Nummern Doppelnummern werden. — Das Laternengeld beträgt per Quartal, sowohl hier als durch die Post bezogen, nur I st. 12 kr. oder 21 Sgr. — Man
"bonnirt bei allen Postämter» und Buchhandlungen. — Eine einzelne Laterne kostet s kr. — Beiträge, sowohl literarische als artistische, werden angenommen und anständig honorirt.
HauS- und Gartenkalender der Leitern. Bauernregel.
Von Kaiser Constantin dem Großen Ein Dragoner hat's entdeckt,
Stammt Gcorgius mit den — Hosen. Und damit die Welt erschreckt.

u deutscher Wald, nun gib dem Wind
Zum Raub dein letztes Grün,
Und kehrt der Frühling noch so lind,
Vergiß auss Neu zu blnh'n; —
Denn wir sind deiner Pracht nicht Werth,
Bis unter deinen Kronen,
Im Frieden auch die Hand am Schwert,
Als einig Volk wir wohnen!


Ihr deutschen Ströme, starrt zu Eis
Bis tief zum Grund hinein.
Und weht der Thauwind noch so leis,
Ihr sollt gefesselt sein.
Bis rings um euch der deutsche Fleiß
Darf regen frei die Schwingen,
Dem Vaterland und sich zum Preis
Das Beste zu erringe«!

Ihr deutschen Lüste, braust so hart
Und scharf von Nord und West,
Daß selbst dem Aar die Schwing' erstarrt.
Wenn er sich hebt vom Nest,
Bis, wo ihr hoch mit Brausen geht,
Wohl um die Dün' am Meere,
Von unsrer Flotte Maste» weht
Die Flagge deutscher Ehre.

Ihr deutschen Reben, euer Most
Sei trüb und trag im Faste,
Nie find ein Deutscher Labctrost
In eurem Heilgen Nasse,
Bis Jeder trotzig sich entreißt
Dem Wahn, ein neuer Hutten,
Der Treue schwört der Freiheit Geist
Und ew'gcn Krieg den Kutten.

Ihr deutschen Berge, seid umhüllt
Mit Ncbelwolkcn dicht.
Und laßt den Frühling noch so lind,
Zcreist den Schleier nicht, —
Bis ihr, wo deutsches Wort erschallt,
Auf Höhen und in Gründen
Von freien Liedern wicderhallt.
Die Deutschlands Macht verkünden!
 
Annotationen