Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Friederichs, Karl
Berlins antike Bildwerke (Band 2): Geräthe und Broncen im Alten Museum — Düsseldorf, 1871

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.815#0228
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
IL KriegsgerätL
Α. Waffen.

1) Schutzwaffen.

a. Der Schild.

Der griechische Schild hat eine doppelte Form. Er war
entweder kreisrund oder oval mit halbkreisförmigem Aus-
schnitt an jeder Langseite. Der erstere soll in Argos er-
funden sein und wurde daher als argolischer Schild bezeichnet,
der letztere bildet das Emblem der böotischen Münzen und
heisst daher böotischer Schild. Der argolische Schild, der
kleiner war und daher geringere Deckung gewährte, wurde
oft mit einem viereckigen dichten Zeuge versehen, das zum
Schutz der Beine diente.

An beiden Formen beginnt die Wölbung nicht gleich am
Rande, der sich vielmehr in der Breite von ein paar Zoll
von der Wölbung abtrennt. Der gewölbte Theil hat eine
ganz glatte Fläche ohne vorspringenden Buckel, und wenn
auch oft metallische Verzierungen in der Mitte angefügt
wurden, so steht der griechische Schild doch immer in ent-
schiedenem Gegensatz zum barbarischen, dessen Charakte-
ristisches gerade der weit vorspringende, aus dem Zusammen-
hang des Ganzen losgelöste Buckel ist.

Der Schild hatte zwei Handhaben, eine am Bande, in
welche die Hand fasst und eine zweite in der Mitte, in welcher
der Arm ruht. Ausserdem wurde der Schild an einem Trag-
band getragen, sodass der Krieger, wenn er ihn nicht ge-
 
Annotationen