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Friederichs, Karl
Berlins antike Bildwerke (Band 2): Geräthe und Broncen im Alten Museum — Düsseldorf, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.815#0287
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Die Opferk'aimen. — Die Weihwasserkessel, 277

während in den Gelagen der Menschen die Phiale eben so
selten ist, als die Kylix — jene oben erwähnte zweihenklige
Schale — gewöhnlich. Der Gebrauch der Schriftsteller scheint
mit diesem Unterschied vollkommen übereinzustimmen.

Phialen von Terrakotta haben sich in ziemlicher Anzahl
erhalten, selten aber sind solche von Erz, wie die im Folgenden
aufgeführte.

1319. Opferschale aus Bomarzo. Aus Gerhard's Nach-
lass 1869 erworben 191. Durchm. 58/8".

b. Opferkanne.

Die Weinkanne des Opfers unterscheidet sich von der
profanen Weinkanne dadurch, dass sie schlanker und weniger
bauchig ist. Für die Spende war ja ein geringes Quantum
Wein hinreichend. Ihre Form ist von unzähligen Altären und
sonstigen Darstellungen bekannt.

1320. Opferkanne, aus ¿der Sammlung Koller. 337.
H. 7*/,".

Nur die Mündung und der Henkel und vielleicht ein Stück
des Fusses sind antik, alles Uebrige ist modern. Der Henkel
läuft in eine Palmette aus.

1320a• Desgl.• Ebendaher 33tì.
Sur Henkel und Hals sind antik.

c. Weihwasserkessel.

Auf den unter n. 142. 143 aufgeführten Spiegeln ist eine
Frau dargestellt, die, wie der Zusammenhang ergab, Weihwasser
für ein Heiligthum heranträgt. Das Gefäss nun, in dem sie
das Wasser trägt, entspricht auf's Genaueste gewissen erhal-
tenen Geräthen, die wir theils wegen dieser Uebereinstimmung,
theils weil die Eigenthümlichkeiten derselben gerade für den
vorausgesetzten Zweck völlig angemessen sind, für Weihwasser-
kessel erklären möchten. Alle diese Gefässe sind wie das auf
den Spiegeln abgebildete, nur klein, weil ja geringe Quantitäten
Wasser zur Besprengung genügten, sie sind ferner eimerf ormig,
und haben einen in der Mitte durchbohrten Bügel, an welchem
eine längere oder kürzere Kette befestigt ist, die zu be-
quemem' Anfassen oben in einen Bing ausläuft. Die Kette
 
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