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I.

Zeichnen nach mündlichem Vortrage und nach
Wandtafeln.

A. Zeichnen nach mündlichem Vortrage.

Den Schülern wird zunächst in anschaulicher Weise an Ge-
genständen im Zimmer klar gemacht, daß es zweierlei Arten von
Linien, gerade und krumme, gebe; daß die ersteren je nach
ihrer Lage lothrechte, wagerechte oder schräge genannt
werden. Nachdem ich die Schüler mit diesen Benennungen und
deren Bedeutung vertraut gemacht habe, bringe ich dieselben bei
den nachfolgenden Uebungen zur Anwendung; ich verlange, daß
sie Linien nach mündlicher Erläuterung zeichnen und zu
Figuren verbinden, und erreiche hierdurch, daß sie das Wort des
Lehrers nicht bloß oberflächlich anhören, sondern in das Ver-
ständniß einzudringen suchen, weil sie sogleich angehalten werden,
nach dem Vortrage des Lehrers zu zeichnen. Dies Verfahren
hat sich mir stets als sehr fruchtbringend bewährt.

Ich gebe den Schülern nun noch Anleitung zum Gebrauch
der Zeichenmaterialien, lege viel Gewicht darauf, daß sie den
Bleistift lang fassen und leicht führen; das Erstere, damit die
Hand, welche auf dem Ballen und kleinen Finger ruht, ohne
fortzurücken möglichst lange Züge ausführcn könne, weil dahin
zu wirken ist, daß alle Linien durch Aneinandersetzen einer mög-
lichst kleinen Zahl solcher Stücke Linien, die sich mit einem
Zuge machen lassen, gezeichnet werde. Dann mache ich dar-
auf aufmerksam, daß eine Linie zuerst »entworfen« werden
 
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