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Ein Depotfund von Kupfergegenständen aus der Umgebung
von Selmssenried.
Von Major a. D. Freih. v. Troeltsch in Stuttgart.
Mit 6 Abbildungen.
Die Gegend von Schussenried, weltbekannt durch die palaeo-
lithische Fundstätte an der Schussenquelle und die Pfahlbauten der
Steinzeit im Steinhäuser Ried, erfreute im vorigen Jahre die Wissen-
schaft mit einer neuen wichtigen Entdeckung. Dieselbe bestand in
einem Funde von vielen Kupfergeräten, welche in der „Lissen“ \
einem der dortigen Riede, zufällig beim Torfstechen zu Tage kamen.
Sämtliche Objekte lagen 1,5 m tief im Torf, über welchem eine etwa
25 cm hohe Moränenschichte lagerte. Da alle Gegenstände enge
beisammen, in einem Raume von kaum 1/3 cbm getroffen wurden,
so ist dieser Fund zweifellos als Depotfund zü betrachten.
Derselbe bestand aus:
7 vollständigen Spiralscheiben (Brustschmuck) von
57—62 mm Durchmesser aus gezogenem Draht von rundem Quer-
schnitt wie alle übrigen Drahtgeräte; Fig. la, 1 b;
2 desgleichen aufeinander geschmolzen;
3 Konglomeraten von Tutuli (Verzierung von Leder-
gürteln), aus dünnem Kupferblech getrieben, je 14 Stück ineinander
geschachtelt und zusammengebacken. Jeder Tutulus von 35 mm
Höhe und 40 mm Durchmesser an der Basis;
3 einzelnen Tutuli; Fig. 2; ganz wie die vorigen;
8 cylindrischen Drahtspiralen von 24—25 mm Höhe
und 23—24 mm Durchmesser; Fig. 3. Bei einzelnen dieser Draht-
spiralen war das obere Ende in eine aufrecht stehende, kleine
Schneckenlinie umgebogen. Diese Spiralen sind ohne Zweifel Zier-
Ein Depotfund von Kupfergegenständen aus der Umgebung
von Selmssenried.
Von Major a. D. Freih. v. Troeltsch in Stuttgart.
Mit 6 Abbildungen.
Die Gegend von Schussenried, weltbekannt durch die palaeo-
lithische Fundstätte an der Schussenquelle und die Pfahlbauten der
Steinzeit im Steinhäuser Ried, erfreute im vorigen Jahre die Wissen-
schaft mit einer neuen wichtigen Entdeckung. Dieselbe bestand in
einem Funde von vielen Kupfergeräten, welche in der „Lissen“ \
einem der dortigen Riede, zufällig beim Torfstechen zu Tage kamen.
Sämtliche Objekte lagen 1,5 m tief im Torf, über welchem eine etwa
25 cm hohe Moränenschichte lagerte. Da alle Gegenstände enge
beisammen, in einem Raume von kaum 1/3 cbm getroffen wurden,
so ist dieser Fund zweifellos als Depotfund zü betrachten.
Derselbe bestand aus:
7 vollständigen Spiralscheiben (Brustschmuck) von
57—62 mm Durchmesser aus gezogenem Draht von rundem Quer-
schnitt wie alle übrigen Drahtgeräte; Fig. la, 1 b;
2 desgleichen aufeinander geschmolzen;
3 Konglomeraten von Tutuli (Verzierung von Leder-
gürteln), aus dünnem Kupferblech getrieben, je 14 Stück ineinander
geschachtelt und zusammengebacken. Jeder Tutulus von 35 mm
Höhe und 40 mm Durchmesser an der Basis;
3 einzelnen Tutuli; Fig. 2; ganz wie die vorigen;
8 cylindrischen Drahtspiralen von 24—25 mm Höhe
und 23—24 mm Durchmesser; Fig. 3. Bei einzelnen dieser Draht-
spiralen war das obere Ende in eine aufrecht stehende, kleine
Schneckenlinie umgebogen. Diese Spiralen sind ohne Zweifel Zier-