Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 1.1893

DOI Artikel:
Kapff, Ernst: Ausgrabungen und Funde
DOI Artikel:
Nestle, Wilhelm: Funde antiker Münzen im Königreich Württemberg
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27197#0044
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
36

Am 2. Dezember 1893 stiess man bei einem Neubau in der
Neckarvorstadt auf römische, in Tuffstein eingehauene Gräber.
Gefunden wurde eine gänzlich erhaltene Reibschale, anscheinend
noch unbenützt, mit roter Bemalung aussen und am inneren Rand.
Ausserdem fand man Tierknochen und einen Krug, der zerschlagen
wurde. Nähere Untersuchung ist erst im Frühjahr möglich.

Funde antiker Münzen im Königreich Württemberg.

Zusammengestellt von Dr. W. Nestle 1893.

Aus der sehr verdienstlichen, unter vorstehendem Titel von der
Württemb. Kommission für Landesgeschichte herausgegebenen Schrift
heben wir folgendes hervor: Gefunden wurden im ganzen in
Württemberg (einschliessl. Hohenzollern und Wimpfen) 7298 antike
Münzen, darunter 6456 römische-, 18 griechische, 15 byzan-
tinische und 809 keltische und germanische; von diesen
sind in den Fundberichten einzeln nachweisbar 3983 römische, 88 kel-
tische und germanische und sämtliche griechische und byzantinische:
im ganzen 4104. Von diesen hinwiederum sind im einzelnen genau
bestimmt 3358 römische, 17 griechische, 13 byzantinische und 56 kel-
tische und germanische: im ganzen 3444 Stück. Die geographische
Verteilung dieser Funde ist folgende: Es sind im ganzen
282 Fundorte, von denen 256 auf die Römer, 9 auf die Griechen,
8 auf die Byzantiner und 60 auf die Kelten und Germanen kommen.
Vergleicht man die Fundorte von Münzen mit denen anderer Alter-
tümer, so stellt sich heraus, dass kaum an der Hälfte der als römische
Niederlassungen bezeichneten Orte sich auch Münzen fanden; nämlich
gegen 532 römische Niederlassungen stehen 255 Fundorte römischer
Münzen. Bei den vorrömischen, keltischen und germanischen Münzen
verhält es sich folgendermassen: auf 374 Fundorte von Grabhügeln
und 114 von vorrömischen Ringwällen und Opferstätten kommen nur
60 Fundorte von Münzen, von denen noch die Fundorte der beiden
ostgotischen Münzen abzuziehen sind, so dass nur 58 bleiben. An
römischen Niederlassungen weist der Neckarkreis am meisten, 238,
auf, der Schwarzwaldkreis 151. Das Verhältnis der Münzfunde ent-
spricht dem nicht ganz; zwar was die Zahl der Fundorte anlangt,
sind sie beinahe gleich: der Neckar kr eis hat 61 von römischen
und einen einer griechischen Münze, der Schwarzwaldkreis 67
von römischen Münzen, zu denen noch einer mit einer vereinzelten
griechischen Münze kommt. Der Zahl nach aber gehen sie weit
auseinander, indem der Neckarkreis nur 1858 römische, 10 griechische
und 2 byzantinische Münzen aufweist, der Schwarzwaldkreis 3001
Römer, 6 Griechen und 4 Byzantiner. Veranlasst ist dies dadurch,
dass dem Neckarkreis so ergiebige Fundstätten wie Rottenburg und
Umgebung, Rottweil und Einsiedel fehlen. Nur ein Oberamt des
Schwarzwaldkreises, Freudenstadt, ist überhaupt mit keinem einzigen
 
Annotationen