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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 17.1909

DOI Heft:
Neolithische Zeit
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Goessler, Peter: Vaihingen a. F.: Eine Schussenrieder Landsiedlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.43784#0011
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i. i Spinnwirtel aus Ton, 4 cm Durchmesser, 2,4 cm hoch. 2. 1 Korn-
quetscher mit Handgriff oder Mörser, 15 cm hoch; Durchmesser der
Stoßfläche 6,2 cm, an der sich verjüngenden Spitze leicht abgerundet;
Material: Serpentin aus dem Eklogit mit eingesprengten — jetzt ver-
kalkten, Granaten (Bestimmung von E. Fraas: sächsisches Material).
Altert.-S. A 116.
Vaihingen a. F. Eine Schussenrieder Landsied-
lung1 Bei der Aushebung der Baugrube für einen Neubau
(K. Mezger) und der Wasserzuleitung in der von der Jakobstraße
abzweigenden Oberen Österfeldstraße i:
im Herbst 1909 an 4 Stellen auf dunkl
deutlich abhebende Einfüllungen: 2 an
der Nordseite des Neubaus, 2 in dem
Kanal. Wie sich durch Nachfrage her¬
ausstellte, waren schon bei der vor einigen
Jahren gemachten Anlage zweier mehr
westlich gelegener Häuser (Jakobstraße
22 und 24) solche ehemalige Gruben
geschnitten worden. Die Untersuchung
einer Stelle ergab folgenden Befund: In
dem von diluvialem Lehm überlagerten
sandig-tonigen Liasboden ist eine recht¬
eckige Wohnung von 2,80 m OW-Länge
und 2,10 m NS-Breite eingetieft (Abb. 1).
Die tiefste Stelle des Wohnraumes beträgt
heute 2 m; für das antike Niveau möchte
ich etwa 1 m davon auf Kosten von
späteren Ablagerungen durch Wind und
Wetter abziehen. Der Länge nach zer¬
fällt die Hütte in zwei gleich breite Teile
ä 1,05 m: einem um 0,15 m erhöhten Raum in der Nord- (I) und einem
tieferen Hauptraum (II) in der Südhälfte. Auf den letzteren läuft auch
der an der Westseite unweit der Südecke gelegene, noch schwach kon-
statierbar gewesene Eingang zu. Der erhöhte Raum aber erstreckte
sich nicht ganz bis zur Eingangswand, sondern schloß 0,95 m vorher
ab, so daß nordostwärts ein gen SW leicht erhöhter Raum von 1,85 m
Länge und 1,05 m Breite vorhanden ist, gegen innen vom Hauptraum
durch eine Matte abgeschlossen zu denken. Seine zwei anderen Seiten,
die zugleich Außenwände sind, begleitet eine an die Lehmfachwerk-
mauer angelehnte Bank aus Naturlehm, 0,30 m hoch und 0,40 m breit.
Er bietet in seiner Breite von 0,65 m und 1,05 m Länge (beides ab-
züglich der Lehmbank) Platz für eine Schlafzelle. Der Hauptraum,
der die Südhälfte und an der Eingangsseite (W) die ganze Breite ein-
nimmt, hat 1,05 m Breite und 2,80 m Länge im Licht, dazu noch die
NW-Ecken, 0,95x1,05 m, also 4,837 qm, von dem allerdings für Be-

1 Gewand „L i ß“ stieß man
, im helleren Naturlehm sich

Abb. 1. Grundriß (1: 75).


1 Genaueres s. in meinem Aufsatz in den Schwab. Albv.-Bl. 1910.
No. 3. Sp. 79—90. „Vaihingen a. F. im Lichte alter und neuer Bodenfunde.“
 
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