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Einige Wochen später wurde westlich davon bei Anlage einer zweiten
Baugrube wieder ein Mauerstück von 8,50 m Länge aufgedeckt. Diese
Mauer läuft parallel der ersteren in einem Abstand von 10,20 m und ist
wie jene 60 cm stark. Sie ist noch auf 1,60 m Höhe erhalten. Das Funda-
ment ruht auf einer 40 cm starken Schichte von Schutt, der aus rot und
schwarz gebranntem Fachwerkslehm besteht. Über dem Schutt liegt
zu beiden Seiten der Mauer eine 30 cm starke, reine Lehmschichte, die
wieder 50 cm hoch vom Schutt überlagert wird. Der darüber liegende,
schwarze, angeschwemmte Boden enthält viel Bruchstücke von römi-
schen Falz- und Hohlziegeln, Scherben und Kohle. Auch Bronzereste
wurden gefunden. In diesem Schutt lag in 1,25 m Tiefe das Skelett
eines erwachsenen Mannes. Es lag in der Richtung West—Ost und
war mit Steinbrocken bedeckt. Während die Wirbelsäule und der
Brustkorb stark verdrückt waren, lagen Arme und Beine normal aus-
gestreckt; Beigaben fehlten. Das Skelett ist, da es in dem ange-
schwemmten Boden bestattet war, wohl nicht viel älter als ein paar
Jahrhunderte.
Leider wurde keine Mauer gefunden, die die Verbindung beider
Mauerstücke, die sicher zu einem Bau gehören, herstellte. Ein Teil
der Heizanlage, vier Pfeiler mit den dazu gehörigen Steinplatten,
wurde von Bauunternehmer Edelmann dem K. Lapidarium geschenkt,
wo sie aufgestellt sind. (Inv. No. 358.) Paket.
2. Im Juli wurde aus Anlaß einer Kellergrabung in der Hofstatt
(Parz. 347), etwa 17 111 von der Straße gegen Osten entfernt, in einer
Wohngrube, die sich in 2,8 m Länge und 1 m Tiefe im Lehmboden ab-
hob, ein Randstück einer großen, grauen Urne gefunden. Altert.-S.
A 254' G-
Weilimdorf OA. Leonberg. Auf den „Blauäckern" (NO. XXXI, 3)
stieß Joh. Dachtel im Mai auf seinem Acker Parz. 2373/2 auf Mauern,
die sich als römisch erwiesen. Diese Villa rustica, von der ein 3 m
langes Stück einer 82 cm starken westöstlich laufenden Mauer an-
geschnitten wurde, liegt stark 6 111 von einem Bach nach Norden ent-
fernt und hat eine gute, sonnige Lage mitten in fruchtbarem Gebiet
am Fuß des Lotterbergs; unweit liegen eine Quelle in den östlichen
Schmalwiesen und nördlich die Ditzenbrunnen quelle. '/i Stunde
entfernt gegen Westen liegt das Ditzinger alamannische Grabfeld
(s. Fundb. XVI, S. 92; XVII, S. 64 f.). Aufgenommen und eingemessen
vom Konservator. G.
Einige Wochen später wurde westlich davon bei Anlage einer zweiten
Baugrube wieder ein Mauerstück von 8,50 m Länge aufgedeckt. Diese
Mauer läuft parallel der ersteren in einem Abstand von 10,20 m und ist
wie jene 60 cm stark. Sie ist noch auf 1,60 m Höhe erhalten. Das Funda-
ment ruht auf einer 40 cm starken Schichte von Schutt, der aus rot und
schwarz gebranntem Fachwerkslehm besteht. Über dem Schutt liegt
zu beiden Seiten der Mauer eine 30 cm starke, reine Lehmschichte, die
wieder 50 cm hoch vom Schutt überlagert wird. Der darüber liegende,
schwarze, angeschwemmte Boden enthält viel Bruchstücke von römi-
schen Falz- und Hohlziegeln, Scherben und Kohle. Auch Bronzereste
wurden gefunden. In diesem Schutt lag in 1,25 m Tiefe das Skelett
eines erwachsenen Mannes. Es lag in der Richtung West—Ost und
war mit Steinbrocken bedeckt. Während die Wirbelsäule und der
Brustkorb stark verdrückt waren, lagen Arme und Beine normal aus-
gestreckt; Beigaben fehlten. Das Skelett ist, da es in dem ange-
schwemmten Boden bestattet war, wohl nicht viel älter als ein paar
Jahrhunderte.
Leider wurde keine Mauer gefunden, die die Verbindung beider
Mauerstücke, die sicher zu einem Bau gehören, herstellte. Ein Teil
der Heizanlage, vier Pfeiler mit den dazu gehörigen Steinplatten,
wurde von Bauunternehmer Edelmann dem K. Lapidarium geschenkt,
wo sie aufgestellt sind. (Inv. No. 358.) Paket.
2. Im Juli wurde aus Anlaß einer Kellergrabung in der Hofstatt
(Parz. 347), etwa 17 111 von der Straße gegen Osten entfernt, in einer
Wohngrube, die sich in 2,8 m Länge und 1 m Tiefe im Lehmboden ab-
hob, ein Randstück einer großen, grauen Urne gefunden. Altert.-S.
A 254' G-
Weilimdorf OA. Leonberg. Auf den „Blauäckern" (NO. XXXI, 3)
stieß Joh. Dachtel im Mai auf seinem Acker Parz. 2373/2 auf Mauern,
die sich als römisch erwiesen. Diese Villa rustica, von der ein 3 m
langes Stück einer 82 cm starken westöstlich laufenden Mauer an-
geschnitten wurde, liegt stark 6 111 von einem Bach nach Norden ent-
fernt und hat eine gute, sonnige Lage mitten in fruchtbarem Gebiet
am Fuß des Lotterbergs; unweit liegen eine Quelle in den östlichen
Schmalwiesen und nördlich die Ditzenbrunnen quelle. '/i Stunde
entfernt gegen Westen liegt das Ditzinger alamannische Grabfeld
(s. Fundb. XVI, S. 92; XVII, S. 64 f.). Aufgenommen und eingemessen
vom Konservator. G.