7 Ausblick
7.1 Was ist der erreichte Stand?
7.2 Was sind die wichtigen offenen Fragen?
Problemlösendes Denken ist ein faszinierender Gegenstand der Psychologie - sind
es doch die Menschen, die sich ihre Probleme schaffen und zugleich an deren
Lösung arbeiten. Erfreulich ist, dass sich die akademische Psychologie im 20. Jahr-
hundert von den artifiziellen Spielproblemen ab- und den realistischeren
Lebensproblemen zugewendet hat. Hier haben sich Denkpsychologen einem
»main stream« widersetzt, der unter dem Primat der Laborforschung und der
dabei nötigen experimentellen Kontrolle die Validität der Fragestellungen aus
den Augen verloren hatte. Was die Problemlöseforschung seit rund 25 Jahren
mit der Hinwendung zum komplexen Problemlösen bereits in wichtigen Teilen
vollzogen hat, steht anderen Bereichen der Psychologie noch bevor, wie etwa die
Debatten in der Entscheidungsforschung zum Thema »naturalistic decision ma-
king« zeigen (z. B. Harvey, 2001; Roelofsma, 2001; Zsambok, 1997).
Dies soll Untersuchungen zu Streichholzproblemen nicht ins Abseits eines aka-
demischen Elfenbeinturms stellen - wo es um die strenge Prüfung theoretischer
Annahmen geht, sind experimentelle Vereinfachungen meist aus Gründen der
Kontrollierbarkeit notwendig und unverzichtbar. Allerdings muss bereits bei der
Formulierung der Theorien darauf geachtet werden, dass sie auf realistische Prob-
leme anwendbar sind. Sich auch in der Theoriebildung nur auf Denksportaufgaben
zu beziehen, wäre eine Beschränkung, die angesichts der uns umgebenden lebens-
bedrohlichen Probleme dieser Welt kaum nachvollziehbar ist.
7.1 Was ist der erreichte Stand?
Die Problemlöseforschung hat sich mit der Hinwendung zu komplexen Problemen
wieder als eine wichtige Strömung in der modernen Psychologie etabliert. Der
damit erreichte Stand lässt sich unter vier Aspekten konkretisieren: a) Eine Er-
weiterung des Gegenstandsbereichs der Problemlöseforschung ist vollzogen;
b) neue Phänomene sind aufgetaucht und beschrieben worden; c) die Untersu-
chungsmethodik hat sich verfeinert und ist problembewusster geworden; d) ex-
perimentelle Befunde bilden das Rückgrat für evidenzbasierte Empfehlungen.
254
7.1 Was ist der erreichte Stand?
7.2 Was sind die wichtigen offenen Fragen?
Problemlösendes Denken ist ein faszinierender Gegenstand der Psychologie - sind
es doch die Menschen, die sich ihre Probleme schaffen und zugleich an deren
Lösung arbeiten. Erfreulich ist, dass sich die akademische Psychologie im 20. Jahr-
hundert von den artifiziellen Spielproblemen ab- und den realistischeren
Lebensproblemen zugewendet hat. Hier haben sich Denkpsychologen einem
»main stream« widersetzt, der unter dem Primat der Laborforschung und der
dabei nötigen experimentellen Kontrolle die Validität der Fragestellungen aus
den Augen verloren hatte. Was die Problemlöseforschung seit rund 25 Jahren
mit der Hinwendung zum komplexen Problemlösen bereits in wichtigen Teilen
vollzogen hat, steht anderen Bereichen der Psychologie noch bevor, wie etwa die
Debatten in der Entscheidungsforschung zum Thema »naturalistic decision ma-
king« zeigen (z. B. Harvey, 2001; Roelofsma, 2001; Zsambok, 1997).
Dies soll Untersuchungen zu Streichholzproblemen nicht ins Abseits eines aka-
demischen Elfenbeinturms stellen - wo es um die strenge Prüfung theoretischer
Annahmen geht, sind experimentelle Vereinfachungen meist aus Gründen der
Kontrollierbarkeit notwendig und unverzichtbar. Allerdings muss bereits bei der
Formulierung der Theorien darauf geachtet werden, dass sie auf realistische Prob-
leme anwendbar sind. Sich auch in der Theoriebildung nur auf Denksportaufgaben
zu beziehen, wäre eine Beschränkung, die angesichts der uns umgebenden lebens-
bedrohlichen Probleme dieser Welt kaum nachvollziehbar ist.
7.1 Was ist der erreichte Stand?
Die Problemlöseforschung hat sich mit der Hinwendung zu komplexen Problemen
wieder als eine wichtige Strömung in der modernen Psychologie etabliert. Der
damit erreichte Stand lässt sich unter vier Aspekten konkretisieren: a) Eine Er-
weiterung des Gegenstandsbereichs der Problemlöseforschung ist vollzogen;
b) neue Phänomene sind aufgetaucht und beschrieben worden; c) die Untersu-
chungsmethodik hat sich verfeinert und ist problembewusster geworden; d) ex-
perimentelle Befunde bilden das Rückgrat für evidenzbasierte Empfehlungen.
254