Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vergleichung der Skelettheile des Kopfe

251

gewachsenes und ihr doch nicht Angehöriges erkennen will. Wie das von mir
gewählte Untersuchungsobject ausserordentlich von jenem anderen der alten Form
der Wirbelhypothese als Unterlage dienenden entfernt ist, so liegen auch die
Ergebnisse der Prüfung weit von jenen früheren ab.

Treten wir der Sache näher, so lässt sich die Lösung der Aufgabe von
zwei verschiedenen Seiten her in Angriff nehmen. Durch eine Reihe vergleichen-
der Operationen an den Skelettheilen selbst ist für diese ein Verständniss des
Zusammenhanges des Kopfskeletes mit anderen Skelettheilen zu gewinnen, aber
ebenso ist auch auf die mit dem Kopfskelete verbundenen Weichtheile einzu-
gehen, von denen die Nerven als die am mindesten wandelbaren Organe erschei-
nen, und zugleich als die wichtigsten, da sie durch ihre Beziehungen zur Mus-
kulatur diese gleichsam mit einschliessen.

Ich theile daher meine Aufgabe in folgende Abschnitte:
I. Vergleichung der Skelettheile des Kopfes,

II. Vergleichung der Kopfnerven mit Beziehung auf das Kopfskelet,
III. Allgemeine Ergebnisse und Reflexionen.

Erster Abschnitt.
Vergleichung der Skelettheile des Kopfes.

Am Kopfskelete der Selachier finden wir zwei von einander getrennte
Abschnitte, das Cranium und das Visceralskelet, deren Beziehungen zu einander
vor allem festgestellt werden müssen, bevor auf eine Vergleichung mit anderen
Skelettheilen eingegangen werden kann.

A. Das Visceralskelet bildet ein System von knorpeligen Bogen,
die ventral unter einander vereinigt sind und verschiedenartige Differenzirungen
in Anpassung an mannichfaltige Verrichtungen erkennen Hessen. Drei vordere
Bogen schlössen sich der Begränzung der Mundöffnung an, an der einer, der
dritte, jederseits in zwei Abschnitte gegliedert, das Uebergewicht gewann und
am freien Rande einen Besatz von Knochenschüppehen in Zahnreihen umbildend,
den Kiefer bogen vorstellt.

Die Ausbildung dieses Bogens lässt die Rückbildung der beiden vor ihm
liegenden Bogen erklären, die sich in den Mundwinkelfalten als Rudimente er-
halten und als Lippenknorpel bezeichnet werden. Die hinter dem Kieferbogen
folgenden bestehen mehr gleichmässig als Kiemenbogen fort, doch zeigt sich der
erste von ihnen, der Zungenbeinbogen, durch nur theilweise Beziehungen zu

32*
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen