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EINLEITUNG.

ie Geschichte des Kopfes der Wirbelthiere steht seit Langem zuvor-
derst in der Reihe der Probleme der vergleichenden Anatomie. Jede Epoche der
Wissenschaft hat sich daran versucht, mit mannichfaltigen Methoden, mit ver-
schiedenem Erfolge.

Die Fragen, »wie ist der Kopf der Wirbelthiere entstanden? welche Um-
formungen haben seine Gebilde in den einzelnen Abtheilungen der Wirbelthiere
erlitten?« mussten sich naturgemäss vor Allem dem festen Gerüste zuwenden,
das, wenn auch von den anderen, um- und eingelagerten Theilen beherrscht,
doch am meisten das Ganze des Kopfes vorstellt. So begann man mit dem
Kopfskelete, dem Schädel, und ist auch dabei stehen geblieben, denn selbst nur
hiefür ist ein befriedigender Abschluss noch nicht erreicht, und gerade das
Wesentlichste harrt noch der Lösung.

Da vom Kopfskelete die knöchernen Theile als die festeren ihrer Bedeu-
tung als Stützorgane am vollkommensten zu entsprechen scheinen, sind es die
als »Knochen des Kopfes« bezeichneten Gebilde, welche zuerst die Aufmerksam-
keit der Beobachter auf sich ziehen. Diese Bevorzugung der festen Theile gegen
die sonst noch dem Kopfekelet zugehörigen, nicht ossificirten Theile ist auch
desshalb naturgemäss, weil der analytischen Untersuchung in jenen Gebilden die
einzigen schärfer abgegrenzten Theile entgegentreten. Man lernte so die Theile
des Kopfskeletes in den Knochen kennen und unterschied sie durch Benennung
der einzelnen. Die Beziehung, die ein solcher Knochen durch seine Gestaltung
und Verbindung zu anderen Organen bietet, war lange Zeit das Bedeutendste,
das die Untersuchung liefern konnte, und vielfach verweilt die Anatomie heute
noch auf dieser primitiven Stufe.

Das praktische Bedürfniss führte zuerst zur Kenntniss des menschlichen
Kopfskeletes. Daran schlössen sich die mit diesem am meisten verwandten Ge-

Gegenbaur, Untersuchungen. DJ. 1
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