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Yergleichung der Kopfnerven mit Beziehung auf das Kopf'skelet.

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Sowohl im Austritte aus der Medulla oblongata als im Verlaufe durch
die Schädelhöhle zum Vagusloch bieten sich manche bemerkenswerthe Einzel-
heiten. Bei einem Theile der Selachier sind nämlich die Wurzeln enger an
einander geschlossen und erscheinen, soweit sie in discreten Strängen unterscheid-
bar sind, in minderer Zahl. Bei anderen ist die Zahl der einzelnen Wur-
zeln grösser, die einzelnen Stränge sind vollständiger von einander gesondert.
Wenn man nicht annehmen will, dass im Verhalten der Anzahl dieser Wurzeln
eine ganz bedeutende Schwankung waltet, so wird man beide Befunde dadurch
verknüpfen müssen. dass man die verminderte Zahl der Wurzeln durch Ver-
schmelzung aus einer grösseren entstanden sich vorstellt. In der That findet man
auch nicht wenig Belege hiefür, indem sich einzelne benachbarte Wurzeln nur
stellenweise mit einander enger verbunden zeigen, während die Trennungsspuren
bei anderen schon verschmolzenen durch oberflächlich verlaufende Furchen ver-
schieden deutlich ausgedrückt sind. Am bedeutendsten besteht die Sonderung
der einzelnen Wurzeln bei den Notidaniden, dann bei Scymnus. Hier sind vor-
züglich die hintersten Wurzelföden vollständig discret. Die letzten davon nehmen
zugleich, wie ich bei Hexanchus fand, einen eigentümlichen Verlauf. Sie ent-
springen an dem an die Medulla oblongata angeschlossenen, aber noch in der
Schädelhöhle liegenden Theil des Rückenmarkes. Die hintersten verlaufen
vorwärts und verbinden sich allmählich mit den vorhergehenden, so dass ein
von hinten nach vorn verlaufendes Fädchen entsteht, welches in lateraler Wen-
dung sich den übrigen schräg nach hinten und aussen verlaufenden beischliesst.
Die in diesem Verhalten betroffenen Wurzeln sind nicht auf beiden Seiten gleich,
sind auch nicht etwa von den vor ihnen verlaufenden gesondert und machen in
gar keiner Weise den Eindruck irgend einer sie von den übrigen auszeichnenden
Selbständigkeit. Das ganze Verhalten erscheint dadurch bedingt, dass ein Theil
der Vaguswurzeln noch hinter der Durchtrittsstelle durch das Cranium entspringt
und auf dem Wege zu dieser Stelle mit den vorhergehenden Wurzeln zusammen-
trifft. Es ist also weniger eine in den Wurzeln liegende, als eine nur an ihnen
sich äussernde Besonderheit, die in den Beziehungen zur Durchtrittsstelle durch,
das Cranium ihre Ursache hat.

Was den Unterschied der vorderen und der hinteren Würzelföden bezüg-
lich des discreten Verhaltens angeht, so fällt er vollständig mit der Verschieden-
heit in der Stärke der einzelnen Wurzeln zusammen: die Verschmelzung der
Wurzelstränge ist um so bedeutender und vollständiger, je mächtiger letztere
sind, und andererseits verhalten sich die Wurzeln wieder um so vollständiger
discret, je feiner sie sind. Es ist leicht begreiflich, dass der eine Zustand in
den anderen übergehen muss, wenn die bezügliche Veränderung stattfindet, dass

Gegenb'aur, Untetsvchungen. HI. . 34
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