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allein besfyalb gän3lid? ausgefcfyloffen, toeil es ifmt bei bereu
fjodjlage unmöglich roafjrnermtbar tourbe.
3m fjinblid auf bie (latfaahe, öafe fid], flidtoeife einge-
orbnet, foroofjl in unferm ITtünfter als in ber Stiftsfirdje
St. RTartin 3U Kolmar, oermutlidj an biefen beiben (Orten,
benltieberlaffungen berprebiger entftammenbe, übereinftirm
menbe ornamentale $enfterfragmente oorfanben, bie ein
unb biefelbe Jjerfunft aufeer $rage ftellen, finb bie engeren
Be3iefmngen ber r»on (Enbingen 3um (Hfafj, roela^e burd?
bie (Eigenfahaft bes einen ber brei Grfdn'agenen als Scfylett5
ftabter 3ofjanniterbruber fotoie bie nachmalige Überfiebelung
bes (Befdjledjtes nad? Strafeburg offenfunbig roerben, oiel-
leidet infofern bemerfensroert, als man baburd? in bem (5e-
bauten an eine lofalifierung ber IDerfftätte auf Iinfsrfyeini;
fd?em Boben beftärft roerben tonnte. Darauf roirb bei Be-
trachtung beffen 3urüd3ufommen fein, toas uns bjer unb
anbertoärts oon bem einfügen $enfterfdjmud ber $reiburger
Dominifanerfirdje noch überliefert ift.
Über bas$enfter „im (Enbinger d^örlein" bient 3 ernten
in feinem ffiünfterbücfylein, Seite 41, mit folgenber Aus-
fünft: „3toei fleinere Scheiben mit ben flpofteln Gbomas
unb RTattr/ias (gegen 1330), ftarf überarbeitet." ©leid? am
bern notorifah un3utreffenben Angaben, bie fid? in ber
gebotenen bürftigen Befcfyreibung ber $enfter eingefahlichen
fjaben, finbet aud? letzterer t}intoeis feine (Erflärung in
einer un3ureicfyenben (Orientierung. Aber audj bie An-
gabe im Kempffcfyen ITtünfterbucf) oon 1926, bafe bas
ins 3toeite Diertel bes 14. 3ctbjrmnberts 3U fet$enöe $enfter
„ftarf ergäbt" fei, ift ba3u angetan, irrige Dorftellungen
3U ertoeden. tDie fdjon eingangs bemerft rourbe unb aus
meinen Beftanbsaufnafymen erfidniioh ift, oon meldjen eine
nadj originalgrofeer Paufe reprobu3ierte bereits burd] $lamm
3m Abbilbung gelangte, mar ber notroenbig gemorbene (Erfat;
3ertrümmerter 0310. fefylenber Seile feinesmegs befonbers
umfangreich, unb er betraf namentlich roeber Stüde oon
Belang nod} foldje, bei meldjen für eine relatio Originaltreue
(Erneuerung feine fidleren Anhaltspunkte oorlagen.
Aus3uner)men ift baoon ein3ig bie f)elm3ier mit bem
roadjfenben fernsahen Abler unter ber $igur bes Apoftels
(Thomas, ein IDappenteil, be3Ügliah beffen man, oon ber burdj
bas eingefetjte $lidftüd gefiederten Hmrifelinie abgefetjen,
auf bie Angaben ©eifeingers angeroiefen blieb, beffen
Auf3eidmungen, fo banfensmert fie auch fein mögen, feinen
Anfprud] ergeben fönnen, eine getreue IDiebergabe bes
oon ifnu (Erfdjauten 3U fein. Das mirb augenfdjeinlid}, aud?
fomeit fie ber Hadjprüfung ent3ogen bleiben. Harbern er
es fertiggebracht, bas oierteilige $enfter über ber $igur
bes ^er3ogs Berttjolb im füblidjen Seitertfdjiff breiteilig 3U
3eidmen, mufe immerhin auch mit ber ITIöglidjfeit geregnet
280 Blid in öas (Enöingen^drjörlein (nadj einer Aufnahme
oon ©. Röbde)
roerben, bafe ber r^elmfdjmud bes erften, jebocfy oon ifjm an
3roeiter Stelle abgebilbeten IDappens, ba er fid? einen Abler
oi elleiaht nicht anbers als fd}toar3 beuten fonnte, bie $arbe
ber reftlidjen rjelmbede aufroies, alfo gletcf? bem ber f)er3oge
oon £otfjringen urfprünglid] roeif3 toar. In dubio glaubte
icr) mid] jebod} bei ber notroenöigen drgch^ung an bas 3^ug-
nis (Beifeingers galten 3U follen, bas trot$ ber berechtigten
3roeifel in feine Derläffigfeit ber gan3en Sachlage nad) bie
Ridjtigfeit feiner $arbangabe feinestoegs ausfcf^liefet. Ob
er bie IDappen 3U feiner 3^it in ber Reihenfolge oorfanb,
roie er fie abgebilbet, mufe ba^ingeftellt bleiben. Dafe bas-
fenige mit bem Ablerfyelm fdjon urfprüngliah mit ber $igur
bes Apoftels Stomas oerbunöen toar, ergibt fid? jebod?
aus bem ungleichen Breitenmafe ber beiben $enfterbafmen,
bas bei einem Austaufd? ber beiben Unterfelber 3U einer
Derfdjiebung in ben Anfd}Iufeftellen ber Ranbftreifen fül?;
reu toürbe.
21nmcrhtngcn
1) (Rne tetlmeife (Erneuerung öes Steinrafjmens, tute fie $lamm
(IHünfterblätter 7, 46) im tjtnblicf auf ötejemge öes gletcfjgeformten
gegenüberliegenöen $enjters mit feiner 1883 gefertigten figuralen flus-
ftattung annimmt, fctjeint ntdjt nor3uliegen. Die 3eictjnung öes $enfter-
bilöes folgt 3mar in iijrer Umrifelinie nidjt öurdjroeg genau öerjenigen
öer £ict/töffnung. Die Beijanölung öes Rahmens ift jeöod) in ifjrer
Urfprünglidjfeit öaöurdj nerbürgt, öafe öie non öeffen Rafen oeröedten,
roeife cerglaften Stellen gleidj allen unoerflicft gebliebenen (Zeilen öes
$enfters nod} öie aus etroa 4 mm breiten Ruten beftefyenöe mittel-
alterlidje Derbleiung auftoiefen.
2) Radj 3ulius Gafjn (Der Rappenmün3bunö. (Eine Stuöie 3ur
RTün3= unö (5elögefdjid]te öes oberen Rbeintfjales, t?eiöelberg 1901)
allein besfyalb gän3lid? ausgefcfyloffen, toeil es ifmt bei bereu
fjodjlage unmöglich roafjrnermtbar tourbe.
3m fjinblid auf bie (latfaahe, öafe fid], flidtoeife einge-
orbnet, foroofjl in unferm ITtünfter als in ber Stiftsfirdje
St. RTartin 3U Kolmar, oermutlidj an biefen beiben (Orten,
benltieberlaffungen berprebiger entftammenbe, übereinftirm
menbe ornamentale $enfterfragmente oorfanben, bie ein
unb biefelbe Jjerfunft aufeer $rage ftellen, finb bie engeren
Be3iefmngen ber r»on (Enbingen 3um (Hfafj, roela^e burd?
bie (Eigenfahaft bes einen ber brei Grfdn'agenen als Scfylett5
ftabter 3ofjanniterbruber fotoie bie nachmalige Überfiebelung
bes (Befdjledjtes nad? Strafeburg offenfunbig roerben, oiel-
leidet infofern bemerfensroert, als man baburd? in bem (5e-
bauten an eine lofalifierung ber IDerfftätte auf Iinfsrfyeini;
fd?em Boben beftärft roerben tonnte. Darauf roirb bei Be-
trachtung beffen 3urüd3ufommen fein, toas uns bjer unb
anbertoärts oon bem einfügen $enfterfdjmud ber $reiburger
Dominifanerfirdje noch überliefert ift.
Über bas$enfter „im (Enbinger d^örlein" bient 3 ernten
in feinem ffiünfterbücfylein, Seite 41, mit folgenber Aus-
fünft: „3toei fleinere Scheiben mit ben flpofteln Gbomas
unb RTattr/ias (gegen 1330), ftarf überarbeitet." ©leid? am
bern notorifah un3utreffenben Angaben, bie fid? in ber
gebotenen bürftigen Befcfyreibung ber $enfter eingefahlichen
fjaben, finbet aud? letzterer t}intoeis feine (Erflärung in
einer un3ureicfyenben (Orientierung. Aber audj bie An-
gabe im Kempffcfyen ITtünfterbucf) oon 1926, bafe bas
ins 3toeite Diertel bes 14. 3ctbjrmnberts 3U fet$enöe $enfter
„ftarf ergäbt" fei, ift ba3u angetan, irrige Dorftellungen
3U ertoeden. tDie fdjon eingangs bemerft rourbe unb aus
meinen Beftanbsaufnafymen erfidniioh ift, oon meldjen eine
nadj originalgrofeer Paufe reprobu3ierte bereits burd] $lamm
3m Abbilbung gelangte, mar ber notroenbig gemorbene (Erfat;
3ertrümmerter 0310. fefylenber Seile feinesmegs befonbers
umfangreich, unb er betraf namentlich roeber Stüde oon
Belang nod} foldje, bei meldjen für eine relatio Originaltreue
(Erneuerung feine fidleren Anhaltspunkte oorlagen.
Aus3uner)men ift baoon ein3ig bie f)elm3ier mit bem
roadjfenben fernsahen Abler unter ber $igur bes Apoftels
(Thomas, ein IDappenteil, be3Ügliah beffen man, oon ber burdj
bas eingefetjte $lidftüd gefiederten Hmrifelinie abgefetjen,
auf bie Angaben ©eifeingers angeroiefen blieb, beffen
Auf3eidmungen, fo banfensmert fie auch fein mögen, feinen
Anfprud] ergeben fönnen, eine getreue IDiebergabe bes
oon ifnu (Erfdjauten 3U fein. Das mirb augenfdjeinlid}, aud?
fomeit fie ber Hadjprüfung ent3ogen bleiben. Harbern er
es fertiggebracht, bas oierteilige $enfter über ber $igur
bes ^er3ogs Berttjolb im füblidjen Seitertfdjiff breiteilig 3U
3eidmen, mufe immerhin auch mit ber ITIöglidjfeit geregnet
280 Blid in öas (Enöingen^drjörlein (nadj einer Aufnahme
oon ©. Röbde)
roerben, bafe ber r^elmfdjmud bes erften, jebocfy oon ifjm an
3roeiter Stelle abgebilbeten IDappens, ba er fid? einen Abler
oi elleiaht nicht anbers als fd}toar3 beuten fonnte, bie $arbe
ber reftlidjen rjelmbede aufroies, alfo gletcf? bem ber f)er3oge
oon £otfjringen urfprünglid] roeif3 toar. In dubio glaubte
icr) mid] jebod} bei ber notroenöigen drgch^ung an bas 3^ug-
nis (Beifeingers galten 3U follen, bas trot$ ber berechtigten
3roeifel in feine Derläffigfeit ber gan3en Sachlage nad) bie
Ridjtigfeit feiner $arbangabe feinestoegs ausfcf^liefet. Ob
er bie IDappen 3U feiner 3^it in ber Reihenfolge oorfanb,
roie er fie abgebilbet, mufe ba^ingeftellt bleiben. Dafe bas-
fenige mit bem Ablerfyelm fdjon urfprüngliah mit ber $igur
bes Apoftels Stomas oerbunöen toar, ergibt fid? jebod?
aus bem ungleichen Breitenmafe ber beiben $enfterbafmen,
bas bei einem Austaufd? ber beiben Unterfelber 3U einer
Derfdjiebung in ben Anfd}Iufeftellen ber Ranbftreifen fül?;
reu toürbe.
21nmcrhtngcn
1) (Rne tetlmeife (Erneuerung öes Steinrafjmens, tute fie $lamm
(IHünfterblätter 7, 46) im tjtnblicf auf ötejemge öes gletcfjgeformten
gegenüberliegenöen $enjters mit feiner 1883 gefertigten figuralen flus-
ftattung annimmt, fctjeint ntdjt nor3uliegen. Die 3eictjnung öes $enfter-
bilöes folgt 3mar in iijrer Umrifelinie nidjt öurdjroeg genau öerjenigen
öer £ict/töffnung. Die Beijanölung öes Rahmens ift jeöod) in ifjrer
Urfprünglidjfeit öaöurdj nerbürgt, öafe öie non öeffen Rafen oeröedten,
roeife cerglaften Stellen gleidj allen unoerflicft gebliebenen (Zeilen öes
$enfters nod} öie aus etroa 4 mm breiten Ruten beftefyenöe mittel-
alterlidje Derbleiung auftoiefen.
2) Radj 3ulius Gafjn (Der Rappenmün3bunö. (Eine Stuöie 3ur
RTün3= unö (5elögefdjid]te öes oberen Rbeintfjales, t?eiöelberg 1901)