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104

[äffen fict), feitbem öie Staöt $lorert3 im 3ahre 1252 begonnen hatte,
3uerft toieber in größerem IRa^ie ©olb 3U üermürt3en, öeren „florini" im
oberen Rr/einta! feit ben öre^iger 3ab,ren nachtoeifen. Ract) bem Über-
einfontmen öes Rappenmmrjbunöes Don 1387 follte ein Pfunö öerober;
rheinischen Silberpfennige im IDerte einem ötefer ©olögulöen gleich/
fommen. Darnacf) tonnten ja öie hinterlegten 2000 ©ulöen golöener
$Iorin möglidjettöetfe bem Betrag oon 1200 ItTarf Silbers entsprochen
tjaben, öeren (Empfang öte Staöt 1324 öem Burtart oonüfenberg befchei*
nigt. TTteines tDiffens jeglicher urfunblichen Belege ermangelnö, ift jeöocf)
öie Angabe Babers, öer biefe 3at)Iung mit einer burd? öie Sühne oon
1322 nicht beglichenen erneuten Schäöigung öer Staöt in 3ufammen-
hang bringt, be3Üglich öeren er S. 200 öes 1. Banöes feiner Staöt-
gefchicfite fagt: „tDährenb nun Don öem oertoiefenen Domherrn (ge-
meint ift ©ebbart oon Üfenberg, öer 1318 3U Strasburg 3um canonicus
ecclesiae maioris erroählt mürbe) nichts roeiter oerlautet, foll fid) fein
Bruöer feöer Strafe ent3ogen unö ooll Racheöurft öie $retburger
abermals angegriffen haben, aber mit feinem anöern (Erfolge, als öaf$
t)err Burgljarö aufs neue 3U einem Bufegelöe oon 1200 IRarfen
nerurtheilt roorben. Derfelbe befchlofj fein unruhiges £eben um's 3abr
1336 (in rOirfiichfeit 1335 Vilär^ 24) in großer Derfd]ulöung mit
öem öemüthigenöen (Befühle, öen Stern öes üfenbergifchen tjaufes tief
gefunfen 3U feben." Die beiöen Spttalurfunöen oon 1340 tonnten Baöer
311 einer folgen Annahme fcfjon öesfjalb leinen Anlaß geben, toeil fie
ihm tDahrfcbeinlich gar nicht befannt getooröen maren, unö aus öer
oon Dambacher im 12. Banöe öer 3eitfd}rift für öie ©efdjichte öes
ffiberrbeins oeröffentlichten Urtunöe oon 1324 läfet ficfy faum eine Be-
recbtigung öa3U ableiten.

3) Die ©ebeine öes 1350 oerftorbenen ©rafen Konraö II. unö
feiner erften (Sattin Katharina oon £otr/ringen rouröen 1802 famt
öeren beiöer tDappen 3eigenöen ©rabplatte ins Rtünfter übertragen,

too let3tere famt berjenigen feines Sobncs unö beffen ©attin Anna
oon t)achberg=Saufenburg in ber Rorbroanb bes romanifd]en dtjorteils
cingelaffen ift.

4) Die nach ihrem Burgfit3 im Kirnachtal benannten tjerren oon
Kürnegge roaren Tflmifterialen ber $ürften oon $ürftenberg. Schon
1291 roerben fie jebodj mit Ijerman oon Kürnegge als 31t $reiburg
fef^baft be3eugt, unb ein fjerr 3of}annes oon Kürnegge (oermutlich
ber Dater Katharinas) erfcfjeint 1292 beim Ausgleich °er Staöt mit
öen Deutfehherren unter öen öem Rat entnommenen Bürgen. Dor
öen Hlauern ber Stabt befafe bie $amilie ein feftes Ijaus, beffen 1314
(ITTai 10) bei Befdjreibung ber Banngren3en, roelctje ein ber Stabt
Dertoiefener nicht überfchreiten burfte, als bes „Kürneggers IDighus"
gebacht roirb. 3" öer Stabt hatte ber Ritter 3ot?annes oon Kürnegge
bas am TtTarft (ber beutigen Kaiferftraf3e) gelegene, „3e Dem ($rau)
ITteinroartinun" genannte fjaus 3U eigen, bas er 1315 Quni 17) famt
3ugehör „oornan unb Innber fict) of on3int an ben tilcfjhof" um 120
Titart Silber §reiburger tDäbrung an bas benachbarte f)ei!iggeift=Spital
oeräuföerte. Als bes 3°bannes oon Kürnegge feiigen (Tochter burch,
einen unterm 12. 3uni 1322 Donogenen Dertauf oon (Bülten 311
(Einengen an bas Klofter ©berrieb be3eugt, roaren beren Be3iehungen
3U $reiburg fomit febenfalls innig genug, um bie Annahme 3U red}t;
fertigen, ba^ bie Senfterfdjenfung in bas Rlünfter buret) bie IDittib
öes erfchlagenen 3obannes oon (Enöingen erfolgte. Später fcheint Ka-
tharina gleich ihren Schmeftern öen Schleier genommen 3U haben.
1340 roeröen toenigftens „fro flöeltjeit, Katharina unö llrfula, hern
3ohanfen fei. tohtera oon Kürnegge" als Klofterfrauen 3U Rotten*
münfter bei Rotttoeil a. XL. genannt.

5) ft. ©iötmann a. a. ©. S. 276: „Auf öer Horöfeite ftehen
noch bie früt)gotifcf?en ©eftalten ber Apoftel <Xhomas un0 Rathaus
(sie) auf toeifjem Rautengrunöe."

VI

Das feg. Scfymiefce'^enfter

ls bem (Sebädrtnis öer erfcfylagenen Herren oon (£n-
birtgen in bem 3U ftiller flnbadjt einlabenben traulichen
EDinfel im (Querfdytff ein Den!mal gefegt mürbe, bas uns
oon ber auf bem Koliberg gefcfyefyenen Bluttat er3ät}lt,
fyarrten bie oier toeftlicfjen Sdjiffsjodje nod) ber Dollenbung.
IDas ber Kunbige aus bem infjaltreidjen bunten Bilberbud)
3U lefen oermag, bas fidj ir)m in bem nod) erhaltenen alten
$enfterf dmuid unferes TTtünfters auftut, Iäfjt faum einen
3meifel, baf$ nod) minbeftens anbertfyalb 3al?r3efmte babjm
gegangen, bis bas IDerf in feinem gan3en Umfange 3um
gebraudjsfertigen Hbfdjlu^ gelangt roar. Kein besegelter
Pergamentbrief fönnte uns barüber ein oerläjfigeres 3eugnis
geben, unb roas mir auf biefem IDeg erfahren, ift um fo
roertooller, als uns auf bie $ragen, beren Beantwortung
bamit ermöglicht mirb, eine folcfye burd] gefdjriebene Ur-
funben bisher oerfagt geblieben ift unb allem Hnfdjein nad?
aud] bauernb oerfagt bleiben mirb.

IDas oon bem nadj Dollenbung bes Sdjiffes für beffen
Odjtöffnungen im £aufe öes 14. 3ar)rt}unöerts (5efd)affenen
überliefert ift, erroeift fidj bis auf ein einiges $enfter als
bas tDerf eines unb besfelben Btetfters. Hur basfenige
über bem Portal bes nörblidjen Settenfdjiffes, bas fogenannte
Sdjmiebef enfter, gibt fid? in feiner ausgeprägten (£igem
art md)t minber offenfunbig als oon anberer E}anb ftammenb
3u ertennen. So gan3 anbers nidjt nur in feinen formalen
tünftlerifdjen Husbruclsmitteln, fonbern audj in fetner niebi
allein burd? bie Derfctjtebenljeit bes oermenbeten Tttatertats
bebingten Farbgebung ermangelt es barin aud? gemeim

famer 3üge oon Belang mit ben bereits betrachteten flr-
betten unbefannter Prooenien3 in Scfyiff unb Querfdjiff, an
meldje es fid) ber 3ßitfolge nad} anfcrülefet.

281 Beftanbsaufnabme oon Abb. 282. £id?te Brette 3,75 m
 
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