DIE BAUKUNST DES ISLAM
Y/L/ enn man von den Werken der Hindus und Buddhiflen
’ zu den in Indien To zahlreich vertretenen Bauten des
Islam kommt. Io ilt es, als ob man in eine reinere Luft, in ein
Land froher Erlörung träte. Man kann dielen Eindruck nur mit
dem vergleichen, den die Werke der Griechen, vor allem die der
Athener hervorbringen, wenn man von den Ägyptern, AITyrern
und Chaldäern kommt. Sucht man nach Elementen diefes,
ich möchte fagen gefegneten Eindrucks, fo liegt er vor allem
in der Reinheit einfach fchöner, unendlich fein empfundener
Linien. In klarer Ordnung, im ficheren Verltändnis für die
Macht der Gegenfähe, in einem unfäglich feinen Gefühl für
Proportionen, welche den Eindruck des Vollkommenen
hervorrufen. Oft gefeilt fich die Meifterfchafl des Orientalen
im Zauber der Earbenharmonien dazu.
Hier beim Islam, bei den Griechen und in manchen
Werken Bramantes fucht man oft umfonft nach Worten, um
den feinen lebendigen Adel diefer bezaubernden Schönheit
zu fchildern.
In den monumentallten Aufgaben wie wir fie in der Perl-
Mofchee zu Agra oder in der großen Mofchee zu Delhi fehen,
herrfcht oft in der Verteilung der Mafien und in deren Aufbau
eine Klarheit, ein Geifl der Ordnung, ein Gefühl für Steigerung
der Proportionen, welche eine Meifterfchafl in der Kom-
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Y/L/ enn man von den Werken der Hindus und Buddhiflen
’ zu den in Indien To zahlreich vertretenen Bauten des
Islam kommt. Io ilt es, als ob man in eine reinere Luft, in ein
Land froher Erlörung träte. Man kann dielen Eindruck nur mit
dem vergleichen, den die Werke der Griechen, vor allem die der
Athener hervorbringen, wenn man von den Ägyptern, AITyrern
und Chaldäern kommt. Sucht man nach Elementen diefes,
ich möchte fagen gefegneten Eindrucks, fo liegt er vor allem
in der Reinheit einfach fchöner, unendlich fein empfundener
Linien. In klarer Ordnung, im ficheren Verltändnis für die
Macht der Gegenfähe, in einem unfäglich feinen Gefühl für
Proportionen, welche den Eindruck des Vollkommenen
hervorrufen. Oft gefeilt fich die Meifterfchafl des Orientalen
im Zauber der Earbenharmonien dazu.
Hier beim Islam, bei den Griechen und in manchen
Werken Bramantes fucht man oft umfonft nach Worten, um
den feinen lebendigen Adel diefer bezaubernden Schönheit
zu fchildern.
In den monumentallten Aufgaben wie wir fie in der Perl-
Mofchee zu Agra oder in der großen Mofchee zu Delhi fehen,
herrfcht oft in der Verteilung der Mafien und in deren Aufbau
eine Klarheit, ein Geifl der Ordnung, ein Gefühl für Steigerung
der Proportionen, welche eine Meifterfchafl in der Kom-
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