Hieraus fcheint fich folgender Schluß aufzudrängen: Auf
franzöfifchem Boden vermochten die eingewanderten Germanen
im Bunde mit den Galliern, beide von Rom gefchuli, an den
iniereflanteflen Schöpfungen teilzunehmen. In Deutfchland und
England, fich felblt überlafTen, waren die Germanen archi-
tektonifch fo gut wie unproduktiv. Nur da, wo das Land
romanifiert war oder italienifch-langobardifche oder byzan-
tinifche EinflüfTe mitwirkten, gelangten die romanifchen Schulen
in Deutfchland zu glücklicher Entwicklung.
Das Zeitalter der romanifchen Schulen war eine Epoche
des Zufammenwirkens lateinifcher und gallo-germanifcher Ele-
mente. Je nach der Lage diefer Schulen und den Materialien,
welche die Gegenden boten, zeigen diele Schulen die inter-
efTanteften Unterfchiede, die reichhaltigften Ideen und Be-
Ilrebungen. Je nach dem Verhältniffe, nach welchem diefe
drei Raffen und ihre Stämme in den Schulen vertreten waren,
überwiegen die Eidlichen und nordifchen Elemente und rufen
die reichhaltigften Mifchungen hervor.
DAS GOTISCHE ZEITALTER
Durch diele Erziehung innerhalb der romanifchen Schulen,
lernten fchlie^lich die Nachkommen der Nordländer die nötige
Meifterfchaft, um in vollftändiger Weife ihre Gefühle und Ge-
fchmacksrichtung zu künftlerilchem Ausdruck zu bringen. Und
hiermit war die Gotik erreicht. Innerhalb mehrerer romanifcher
Schulen herrfchte zulefei fozufagen ein Wettrennen nach diefem
Refultate. Das Ziel wurde zuerfl in dem „Franzien“ ge-
nannten Teil von Frankreich, mit Paris als Centrum, erreicht.
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franzöfifchem Boden vermochten die eingewanderten Germanen
im Bunde mit den Galliern, beide von Rom gefchuli, an den
iniereflanteflen Schöpfungen teilzunehmen. In Deutfchland und
England, fich felblt überlafTen, waren die Germanen archi-
tektonifch fo gut wie unproduktiv. Nur da, wo das Land
romanifiert war oder italienifch-langobardifche oder byzan-
tinifche EinflüfTe mitwirkten, gelangten die romanifchen Schulen
in Deutfchland zu glücklicher Entwicklung.
Das Zeitalter der romanifchen Schulen war eine Epoche
des Zufammenwirkens lateinifcher und gallo-germanifcher Ele-
mente. Je nach der Lage diefer Schulen und den Materialien,
welche die Gegenden boten, zeigen diele Schulen die inter-
efTanteften Unterfchiede, die reichhaltigften Ideen und Be-
Ilrebungen. Je nach dem Verhältniffe, nach welchem diefe
drei Raffen und ihre Stämme in den Schulen vertreten waren,
überwiegen die Eidlichen und nordifchen Elemente und rufen
die reichhaltigften Mifchungen hervor.
DAS GOTISCHE ZEITALTER
Durch diele Erziehung innerhalb der romanifchen Schulen,
lernten fchlie^lich die Nachkommen der Nordländer die nötige
Meifterfchaft, um in vollftändiger Weife ihre Gefühle und Ge-
fchmacksrichtung zu künftlerilchem Ausdruck zu bringen. Und
hiermit war die Gotik erreicht. Innerhalb mehrerer romanifcher
Schulen herrfchte zulefei fozufagen ein Wettrennen nach diefem
Refultate. Das Ziel wurde zuerfl in dem „Franzien“ ge-
nannten Teil von Frankreich, mit Paris als Centrum, erreicht.
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