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EINLEITENDES

„Und es ward mir ein Rohr gegeben, einem
Stecken gleich, und der Engel fprach: Stehe auf,
und miß den Tempel Gottes und den Altar, und
die darinnen anbeten.“ Offenbarung, Kap. 11, 2.
Wenn ich hier den Verfudi wage, von Mitteln der Archi-
tektur zu fprechen, die religiös wirken können, To will
ich dielen keine übertriebene geheimnisvolle Wirkung zu-
fchreiben. Der Geilt Gottes allein kann diefe in uns hervorrufen.
Ich weitj fehr wohl, dafj man in der Ichönflen Kirche der
Welt zerltreut und völlig von profanen Gedanken erfüllt fein
kann, und dafj andererteits man von einem Gottesdienlle in
einer armfeligen Scheune oder in der freien Gottesnatur tief
ergreifende Eindrücke empfangen kann.
Um von vornherein Einwänden in diefem Sinne zu be-
gegnen, will ich auf ein ernftes Wort unters Heilandes hinweifen.
Im Gefpräch mit der Samariterin fagt Chriflus1): „Aber es
kommt die Zeit, und ift tehon jefet, dafj die wahrhaftigen An-
beter werden den Vater anbeten im Geiß und in der Wahrheit;
denn der Vater will haben, die ihn alte anbeten. Gott ift
Geilt, und die ihn anbeten, die müßen ihn im Geilt und in der
Wahrheit anbeten.“
Kurz vorher hatte Jefus getagt: „Weib, glaube mir, es
kommt die Zeit, dalj ihr weder auf dem Berge (bei Samaria),
noch zu Jerufalem werdet den Vater anbeten.“

') Ev. lohannis 4, 23 und 24.
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