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Abb. 3i Meister Konrad zugeschrieben. Tod Mariens. Anfang des 15. Jahrh.
Dortmund, Marienkirche

DER EINFLUSS DER BURGUNDISCHEN MALEREI
Neben die erste Pflanzstätte des Stiles italienischer Trecentomalerei nörd-
lich der Alpen, die in Avignon ihre Heimat hatte, stellte sich in knappem
zeitlichem Abstande die zweite in der Kunst am Hofe der burgundischen
Herzöge, die erst zur vollen Rezeption und zur selbständigen Verarbeitung
der toskanischen Vorbilder führen sollte.
Am Hofe in Dijon arbeiteten nicht mehr Italiener. Hier war die Sammelstelle
der besten Kräfte aus Frankreich wie aus den weiten Provinzen des neuen
burgundischen Reiches. Von einer Generation von Meistern wurde die Durch-
dringung des alten gotischen Flächenstiles mit den neu entdeckten Motiven der
Körper- und Raumdarstellung in seiner ersten, für ganz Nordeuropa gültigen
Form vollzogen. Nach Avignon wurde Dijon zum künstlerischen Mittelpunkte,
von dem ein neuer Strom malerischer Entwicklung seinen Ausgang nahm.
 
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