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Abb. 45 Meister Francke. Ausschnitt aus der Barbaralegende. Vom Altar aus Nykyrko. Helsingfors

MEISTER FRANCKE UND DIE KUNST IN DEN HANSESTÄDTEN
Durch wesentlich gemeinsame Stilbildung ist von Westfalen bis weit nach
dem Osten das gesamte norddeutsche Gebiet im Anfang des 15. Jahrhunderts
fest verbunden. Der Strom, der vom Westen kam, hatte den Sieg davongetragen
über den Einfluß Böhmens, der bis an die Küsten der Ostsee und bis nach
Hamburg die Kunstübung der vorangehenden Generation befruchtet hatte.
Mit überraschender Schnelligkeit verbreitete sich über weite Strecken die
Kenntnis der neuen Bildform, die vom burgundischen Hofe ihren Ausgang
genommen hatte. An vielen Orten tauchen zur gleichen Zeit die gleichen
Motive auf, ohne daß im Einzelfalle mit Gewißheit auszumachen wäre, auf
welchem Wege die Wanderung der Formen erfolgte.
Die Denkmäler und Nachrichten, die von der Frühzeit der Tafelmalerei in
Lübeck zeugen, sind besonders aufschlußreich für die vielfältigen Möglich-
keiten der Filiation künstlerischer Einflüsse. Im Jahre 1376 besuchte Karl IV.
 
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