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Abb. 207 Albrecht Dürer. Selbstbildnis. 1498. Madrid, Prado


wert um so bedingter ist, als sie auf einem höchst lückenhaften .Denkmäler-
bestande sich aufbauen müssen.
Daß aber den Meistern des deutschen Mittelalters nicht ein Geschichts-
schreiber erstand wie ihren Zeitgenossen jenseits der Alpen, ist im Wesen der
Kunstübung jener Zeit begründet, der das Werk wichtiger war als die Per-
sönlichkeit seines Schöpfers, die es so wenig der Mühe wert hielt, den Namen
eines Malers zu verzeichnen wie den eines Steinmetzen oder Schreiners. Wohl
wird in einzelnen Fällen die persönliche Leistung eines Meisters in seinem
Werke erkennbar, aber es wäre falsch, eine Geschichte der deutschen Kunst
des 15. Jahrhunderts aus Biographien zusammenfügen zu wollen, die aus stil-
kritischen Attributionen gewonnen wurden.
Es ist nicht in der Tatsache des geringeren zeitlichen Abstandes begründet,
daß deutlicher greifbar im Ausgange des 15. Jahrhunderts Meisterpersönlich-
keiten hervortreten. Man weiß von Pacher und Zeitblom, von Schongauer und
dem älteren Holbein mehr als von ihren Vorläufern. Die Nachrichten über
die äußeren Umstände des Lebens der Künstler mehren sich, entstammen nicht
 
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