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Abb. 293 Albrecht Altdorfer. Geburt Christi. 1512
Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum


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Darum haftet seinen ersten Schöpfungen so sehr der Charakter des Dilettan-
tischen an. Und diese Unbekümmertheit gibt ihm die Freiheit. Er sorgt sich
nicht um eine Verzeichnung. Denn nicht das Einzelne soll sprechen. Auf die
Wirkung des Ganzen ist es abgesehen. Da klettern Engel auf der Leiter herum,
die in das Dach der Stallruine hinaufführt, lustig spielen andere im Stroh.
Noch bleiben in der ersten Fassung des Weihnachtbildes Maria und Joseph
vorn nahe dem Bildrande. Aber bald verschwinden sie im Dunkel eines Winkels.
Nur eine zufällige Lücke in dem zerfallenden Gemäuer läßt hineinblicken in
den finsteren Kellerraum, wo Engelknäblein auf einem Leinentuch das Christ-
kind emporheben, von dem ein wunderbarer Lichtschein ausstrahlt. Und droben
 
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