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ZUSAMMENFASSUNG.

In älteren Aufzeichnungen wurden als die grössten Stockholmer Kunstsammlungen der
letzten Jahrzehnte des XVIII. Jahrhunderts die König Gustavs III., die des Juveliers
Per Suther und die des Dispaclieurs Lukas von Breda genannt, von denen letere durch
Erbfolge später in den Besitz des beriihmten Porträtmalers Karl Fredrik von Breda
iiberging.
Die ästhetischen Intressen Gustavs III lagen bekanntlick grösstenteils auf dem
Gebiete der Dramatik und des Theaters. Von den bildenden Klinsten bevorzugte er
die Skulptur, und hier besonders — seiner Zeit entsprechend — die antike und die von ihr
ausgeliende neuklassische Bildhauerkunst. Hier sei nur der Name Sergels genannt.
Architektur und Dekoration im gleichen Geiste fanden ebenfalls seinen Beifall, obgleich
der König und seine Architekten recbt selten Gelegenheit hatten, besonders bemerkens-
werte Schöpfungen ins Werk zu setzen. Eine antike Skulpturensammlung brachte er
jedocb gliicklich zustande, vor allem durch den Einkauf des schlafenden Endymion,
Apollos und der neun Musen und weiterhin der 100 Nummern umfassenden sog'.
Piranesischen Sammlung. Die niichterne Kritik unserer Tage hat jedoch diese in der
Bliitezeit der Neuantike bewunderten Slculpturwerke recht kuhl beurteilt; sie steliten
sich meist als entweder nur stark restaurierte, zusammengekittete “Antiken“ oder gar
als reine Fälschungen lieraus. Als Ersatz hatte der König, der den Unterschied nicht
weiter bemerkte, immerhin die Sergelschen Meisterwerke.
Die Gemäldesammlung Gustavs III. war an Umfang wie an Qualität bedeutend. Diese
hat er grossenteils mit Staatsmitteln durch Käufe aus der Galerie des Königs Adolf
Fredrik und (1777) den Sammlungen der Königin Lovisa Ulrika erworben (Vergl. Bd. II).
Aber selbst mit eigenen Mitteln hatte er, teilweise sogar schon als Kronprinz, hie und
da Bilder eingekauft, und zu dieser Sammlung kamen noch aus verschiedenen könig-
lichen Schlössern entnominene Stiicke hinzu. Nach König Gustavs Tode wurden durch
Königl. Brief vom 4. XII. 1792 seine Kunstsammlungen jedoch zum Eigentum der Krone
erklärt, und man beschloss bald darauf, dass sie ein Museum bilden sollten. Die Samm-
lung wurde dem Königl. Museum auf dem Schlosse zu Stockholm einverleibt und zum
Svenska Konstsamlingarnas Historia. III. 24.
 
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