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sere Umversitüten junge Leute schließlich in Stand zu setzen ver-
möchten, wirkliche Werke der Gelehrsamkeit hervorzubringen.
Jm Gegentheil, wie unsere Universitäten die Aufgabe haben,
der studirenden Jugend die Aneignung der Kenntnisse, deren sie
für ihre späteren Lausbahnen bedarf, in bester Qualität und auf
kürzestem Wege zu vermitteln, während die talentvolleren, für die
Gelehrsamkeit pradestinirten Köpfe nur Gelegenheit finden sollen,
sich für höhere Dinge vorzubereiten, ohne daß ihnen gegen-
über selbst bei den besten Zeugnissen die Garantie schließ-
lichen wissenschaftlichen Erfolges übernommeu werden könnte,
ebenso sollte die k. Akademie der Künste jeden Anschein ver-
meiden, als müsse das, was aus ihr gelehrt und gelernt wird,
mit einer gewissen Nothwendigkeit dazu leiten, einst den Namen
eines Künstlers führen zu dürfen. Daß der Unterricht anf ihr
in diesem Sinne aber nicht betrieben werde, zeigen die Aus-
stellungen der Schülerarbeiten.
Jn der Vorrede zur ersten Auflage ist ausgeführt worden,
wie die Bezeichnung „Zur Einführung in das Studium der
Neueren Kunst" zu verstehen sei. Jn den seit dem Erscheinen
des Buches verflossenen weiteren zwölf Jahren habe ich vielfache
Erfahrungen als öffentlicher Lehrer gemacht.
Wer in die Entwicklungsgeschichte der Neueren Kunst ein-
dringen will, wähle nach Maßgabe des am bequemsten
zugänglich liegenden Materiales einen der großen Meister (Dürer,
Raphael rc.) als Ausgangspunkt des Studiums und suche seine
Werke, an beliebiger Stelle beginnend, kennen zu lernen als
sei alles andre nicht vorhanden. (Die Probe, ob man ein Werk
wirklich kenne, ist leicht zu machen. Man versuche, nachdem
man es gründlich betrachtet zu haben glaubt, es aus dem Ge-
dächtnisse so zu beschreiben, daß nicht das geringste außer Be-
tracht gellrssen werde, und vergleiche darauf die Schrift mit dem
Werke selbst. Es zeigt sich dann, was man zu leisten im Stande
sei.) Je weiter in der Betrachtung der Werke eines Künstlers
sere Umversitüten junge Leute schließlich in Stand zu setzen ver-
möchten, wirkliche Werke der Gelehrsamkeit hervorzubringen.
Jm Gegentheil, wie unsere Universitäten die Aufgabe haben,
der studirenden Jugend die Aneignung der Kenntnisse, deren sie
für ihre späteren Lausbahnen bedarf, in bester Qualität und auf
kürzestem Wege zu vermitteln, während die talentvolleren, für die
Gelehrsamkeit pradestinirten Köpfe nur Gelegenheit finden sollen,
sich für höhere Dinge vorzubereiten, ohne daß ihnen gegen-
über selbst bei den besten Zeugnissen die Garantie schließ-
lichen wissenschaftlichen Erfolges übernommeu werden könnte,
ebenso sollte die k. Akademie der Künste jeden Anschein ver-
meiden, als müsse das, was aus ihr gelehrt und gelernt wird,
mit einer gewissen Nothwendigkeit dazu leiten, einst den Namen
eines Künstlers führen zu dürfen. Daß der Unterricht anf ihr
in diesem Sinne aber nicht betrieben werde, zeigen die Aus-
stellungen der Schülerarbeiten.
Jn der Vorrede zur ersten Auflage ist ausgeführt worden,
wie die Bezeichnung „Zur Einführung in das Studium der
Neueren Kunst" zu verstehen sei. Jn den seit dem Erscheinen
des Buches verflossenen weiteren zwölf Jahren habe ich vielfache
Erfahrungen als öffentlicher Lehrer gemacht.
Wer in die Entwicklungsgeschichte der Neueren Kunst ein-
dringen will, wähle nach Maßgabe des am bequemsten
zugänglich liegenden Materiales einen der großen Meister (Dürer,
Raphael rc.) als Ausgangspunkt des Studiums und suche seine
Werke, an beliebiger Stelle beginnend, kennen zu lernen als
sei alles andre nicht vorhanden. (Die Probe, ob man ein Werk
wirklich kenne, ist leicht zu machen. Man versuche, nachdem
man es gründlich betrachtet zu haben glaubt, es aus dem Ge-
dächtnisse so zu beschreiben, daß nicht das geringste außer Be-
tracht gellrssen werde, und vergleiche darauf die Schrift mit dem
Werke selbst. Es zeigt sich dann, was man zu leisten im Stande
sei.) Je weiter in der Betrachtung der Werke eines Künstlers