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lll.

Carlo Saraceni.

1865.

2öenn Jemand mit der Behauptung aufträte, die bildende
Kunst sei nur in ihren vollkommensten Werken der Betrachtung
würdig, zurückgewiesen müsse werden was nicht nach dem höch-
sten Maßstab gemessen genügend erscheine, Mittelgut habe keinen
Anspruch, weder auf Berücksichtigung noch auf den Platz den es
einnehme, — so ließe sich das vertheidigen, und was für die
innere Wahrheit, ja sogar Nützlichkeit solcher Exclusivität spräche,
wäre der Reichthun^ der durch die unabgesetzte Arbeit von Jahr-
tausenden angesammelten Kunstwerke ersten Ranges, die in ihrer
Fülle das weniger Vortreffliche in der That als unnöthig, ja
beinahe als beseittgt zu wünschen erscheinen laffen könnten.

Und wer weitergehend nun auch das aufstellte: der sich
bildende Künstler oder Kunstfreund sei ausschließlich auf diese
höchsten Producttonen der Kunst zu verweisen, aus deren stets
erneutem Studium, das unendlich sei, einzig und allein Wachs-
thum der eigenen Kraft gezogen werden könne, der würde nur
eine natürliche Folgerung zu ziehen scheinen, für deren Richtig-
keit vieles zu sagen wäre. Um einen bedeNtenden Namen zu
nennen: Carstens ging von solchen Principien aus. Und zwar
nicht weil er in blinden Schulideen befangen oder durch ein-
seitige Speculation darauf geführt worden war, sondern einem
 
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