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Halm, Philipp Maria [Hrsg.]; Deutscher Verein für Kunstwissenschaft [Hrsg.]
Das Hallesche Heiltum: Man. Aschaffenb. 14 — Berlin, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.28961#0017
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EINLEITUNG

Der Pergamentcodex stellt einen Band im Format von 38:28 cm dar. Originaler glatter
Ledereinband1) mit geätzten und ziselierten Messingbeschlägen in den Ecken und den
Mitten der Vorder- und Hinterfläche. Zwei Messingschließen, wahrscheinlich späteren
Datums. Signatur der Aschaffenburger Schloßbibliothek: Man. 14.

Der Codex enthält heute 428 Blätter mit alter Paginierung. Sie erfolgte von Bl. 1—227 im
16., von 228—428 wahrscheinlich erst im späten 18. Jahrhundert. Dabei wurde die Rück-
seite von Bl. 132 als Bl. 133 gezählt, 277 fiel als Zählfehler aus, 378 und 379 wurden je zwei-
mal verwendet. Von den alt paginierten Seiten fehlen Bl. 80, 81, 145—148, 168, 171, 172,
189—193, 222—225, 301, 406, 407. Es waren aber auch schon vor der Paginierung Blätter
herausgeschnitten worden. Es fehlen aber nur Blätter innerhalb der für die Beschreibung
nachweislich unbenutzt gebliebenen Blattfolgen; niemals fehlt ein unbeschriebenes Blatt un-
mittelbar nach dem Schluß eines Ganges. Herausgeschnitten sind die Blätter der Lagen X, 8;
XI, 1,3; XIX, 5—8; XXII, 2,5—8; XXV, 1—6; XXIX, 3—8; XXXIX, 3,5,8; XLV,2,5,7;
LIII, 1, 4—7. Vorhanden sind sämtliche Blätter mit bildlichen Darstellungen oder Text.

Ursprünglich umfaßte der Codex in 56 Lagen 444 Blätter. Es enthielten Lage XI zwei,
XIX fünf, LVI drei, die übrigen je vier Bogen. Die beiden letzten Blätter sind auf die Innen-
seite des Einbandes geklebt, das letzte beschnitten. Von den Blättern sind auf Falzen bzw. auf
ihrem Nachbar eingeklebt die Nrn. 70, 123,198, 227, 236, 262, 339, 355, 387 und 392. Von
diesen muß Blattnr. 387 dem Befund nach schon ursprünglich so eingefügt worden sein, wohl
als Verbesserung irgendeines Irrtums. Die Blattnrn. 70,123,198,227,236 und 392 sind 1899 2),
die Nrn. 262,339,355 im Jahre 1925 wieder eingefügt worden. Es handelte sich da um die per
nefas dem Codex entfremdeten Blätter.

Die Bildseiten sind im 19. Jahrhundert vor 1899 unten fortlaufend bis 339 numeriert worden.
Die Bildseiten auf den 1899 eingefügten Blättern erhielten die Bildnrn.66b, mb, 153b, 174b,
182b und3i2b; diejenigen deri925 eingefügten müssen die Bildnrn.20ob,268bund275b erhalten.

Blattgröße 35 :25—25,5 cm; Blattnr. 262 ist auf 31,7:18,5 beschnitten. Von Blattnr. 87 an
sind Blätter mit großen Darstellungen vielfach bis in die Zeichnung hinein beschnitten. Da
der Buchschnitt im ganzen keine einheitliche Fläche zeigt, ist anzunehmen, daß die einzelnen
Lagen für sich zum einheitlichen Maß beschnitten und dann zusammengebunden wurden.
Da sich zuerst Überschreitungen der möglichen Maße für die Zeichnungen nicht finden, darf
vermutet werden, daß die Aufmerksamkeit auf sie entweder im Laufe der Arbeit nachließ oder
daß die Maße nicht allen Zeichnern gegenwärtig waren.

r) Irgendeiner Verwechslung verdankt die Angabe F. Schneiders (Hohenzollern-Jahrbuch 1897, S. 174, 177) von dem
durch ein Umbinden verursachten »Samteinband« ihre Entstehung. Diese Ausführungen Schneiders entsprechen in
vielem nicht dem Befund. Danach irrig dann auch Redlich, S. 246t. Richtig Terey, S. 16.

2) Vgl. F. Schneider, a. a. O., S. 175 und E. Neeb, Mainzer Zeitschrift XVII/XIX. 1921/4. S. 37. Die Blätter waren
ohne Kenntnis ihrer Herkunft in den 70er Jahren von dem Mainzer Museumsdirektor L.Lindenschmit d.J. erworben
worden; als Vorbesitzer nennt eine Notiz Schneiders in seinem Nachlaß (Mainz, Stadtbibi. 4,2. Nr. 15) einen Maler
Friedbigler.

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