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Halm, Philipp Maria [Hrsg.]; Deutscher Verein für Kunstwissenschaft [Hrsg.]
Das Hallesche Heiltum: Man. Aschaffenb. 14 — Berlin, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.28961#0039
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DER ERSTE GANG

1. fol. 2v (Taf. ib) I, i. Eine goldene Rose mit
Bysam, Balsam und Edelsteinen. Die Wohlgerüche
waren wahrscheinlich in den Blüten eingeschlossen,
aus deren weißen Herzstücken, Email, Steine oder
Perlen, je ein blauer oder roter tropfenförmiger Stein
herabhängt. Bekrönung aus roten, weißen und einem
großen blauen Stein. An einem Friesstreifen der
Vase LEO mit vorausgehenden, wohl mißverstande-
nen Schriftzeichen.

Dem Kardinal Albrecht am 6. VI. durch Leo X. ver-
liehen; am 25. X. 1520 überreicht; vgl. J. May, Der
Kurfürst... Albrecht II. von Mainz. München 1868.
I, Beil. S. 89. Redlich, S. 279.

H. d. Z. 30,1. Rom 1520.

HH. I, 1. BB. S. 23 Z. 9.

fol. 3r. Zcum Erstenn wirdt ewer liebe vnnd an-
dacht getzeigt eyne Rosze, gemacht vonn golde, Bye-
sem, Balsam vnnd Edelnn gesteynenn, dye hat ge-
segnet vnnd gebenedeyet, gotseliger gedechtnus der
allerheyligste in got vater vnnd herr vnnszer herr Leo
ausz gotlicher Vorsichtigkeit der zcechende Bähst, dess
nahmens, zcw mittfastenn vnnd dormitt begabet
vnsernn gnedigsten hernn den Cardinal zcw eyner
besundern ehre dyeszer Stifftkirchenn der heyligen
Sanct Moritz vnnd Marien Magdalenenn alhyer zcw
Halle. Neyget ewer hertz vnnd heupt vnnd entpfahet
dormitt dye Benedeyunge. Inhalt 1 Partikel.

2. fol. 3 V (Taf. 2) I, 2. Reliquienaltärchen. Bran-
denburgische Tafel. Silber z. T. vergoldet. Auf den
Innenseiten der Flügel die hh. Martin, Sebastian,
Katharina, Barbara. Im Sprengwerk: Maria mit
Kind zwischen den hh. Georg und Christoph. Auf
der mittleren Fiale Christus am Kreuz zwischen
Maria und Johannes. Am Fuß ein markgräflich
hohenzollernsches und ein polnisches Wappen.

Die Wappen sind die des Markgrafen Friedrich I.
von Brandenburg-Ansbach (gest. 1536, regierte bis
1515) und seiner Gemahlin Sophie von Polen (gest.
1512). Von Markgraf Kasimir von Brandenburg-
Bayreuth 1523 dem Kardinal Albrecht auf Lebens-
zeit unter der Bedingung zur Verfügung gestellt,
daß es nicht durch ein wertvolleres ersetzt werden
könne; von Markgraf Georg von Brandenburg-
Ansbach 1530 dem Kardinal und dem Halleschen
Stift verkauft. In Ansbach hatte es im Schloß auf
der Kredenz gestanden. Vgl. J. Chr. v. Dreyhaupt,
Beschreibung des... Saal-Creyses usw. I, Halle 1749,
S. 923; Redlich, S. 285 f.

H. d. Z. 32,9. Deutsch, Anf. 16. Jahrh.

BB. S. 17 Z. 9. NR. S. 130 Z. 16. Überg. 1545 Nr. 9.

fol. 4r. Dye groste Silbernn Brandenburgische
Taffell. Inhalt 67 Partikel.

3. fol. 4V (Taf. 3a) I, 3. Tragaltar mit Ziborium.

Silber z. T. vergoldet und mit Edelsteinen besetzt.
Am Sockel wahrscheinlich emailliertes Brustbild des
Kardinals und zu Seiten einer Reliquie die hh. Mau-
ritius und Magdalena. Deckplatte roter Marmor.
Auf den Säulen je ein Engel mit Leidenswerkzeugen.
Die kronenförmige Bedachung von Blattvoluten, die
von den Säulen auslaufen, getragen. Als Bekrönung
Christusknabe mit dem Kreuz. Die oberen Figuren
farbig, z.T. vergoldet und emailliert oder kalt bemalt.
H. d. Z. 30,7 Deutsch, um 1525.

NR. S. 132 Z. 39. Überg. 1545 Nr. 23.

fol. 5r. Dasz schone newe silbernn Sacrament
gehewss. Inhalt 104 Partikel.

4. fol. 6r (Taf. 4b) I, 4. Reliquienstandkreuz.
Silber vergoldet. Vorderseite Bergkristall und Edel-
steine, Rückseite fünf rote Steine.

H. d. Z. 31,2. Deutsch, 2. Hälfte 15. Jahrh.

fol. 6v. Eyn grosz schonn Silbernn vergult Creutz
mitt Fünff Brillen, vnd im Fuesse iiii vnd hyn-
denn v Rother steyne. Inhalt 79 Partikel.

5. fol. 7r (Taf. ia) I, 5. Reliquienstandkreuz.
Markgräfliches Kreuz. Gold und vergoldetes Silber
mit Edelsteinen und Email. Am Fuß umzäunter
emaillierter Garten. An einem Wimperg des Nodus
aufgehängt ein Medaillon mit der Halbfigur eines
Bischofs, wohl emailliert. Am reich mit Steinen und
Perlen besetzten Kreuz Christus zwischen Maria und
Johannes. Darüber Kreuzreliquie. Bekrönung Chri-
stus am Kreuz; zu dessen Füßen der Buchstabe k (?).

Von Markgraf Kasimir von Brandenburg 1523 mit
einem reicheren kleinen dem Kardinal auf Lebens-
zeit überlassen und 1530 von Markgraf Georg ver-
kauft. Vorher auf der Cadolzburg bei Fürth oder auf
der Plassenburg bei Kulmbach (vgl. Nr. 2 I, 2).
1632 durch die Schweden entführt. Jetzt im Histo-
rischen Museum in Stockholm. Höhe 59 cm. Vgl.
A. Schnütgen, Zeitschr. f. christl. Kunst 1898
Sp. 65ff. Redlich, S. 254!!. 285.

H. d. Z. 29, 6. Deutsch, Anf. 15. Jahrh. mit

späteren Zutaten

&

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