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https://doi.org/10.11588/diglit.31126#0094
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Kruzifixus. In dem um 992-995 entstandenen Pontifikale aus Sher-
bome, Paris BN lat.9^3 fol.4v (Abb.72), ist er umgeben von Maria
und Johannes, oben die Hand Gottes, dazu noch zwei aus dem Himmel
herabfliegende Engel mit verhüllten Händen, die, gekrönt, die
Hand Gottes flankierend begleiten Christus steht aufrecht am
Kreuz, unter dem Suppedaneum befindet sich ein Krug. Der Krug er-
setzt nach karolingischen Vorbildern, die wir noch kennen leraen
8a)
werden, den Kelch, der sonst an dieser Stelle häufig vorkommt
Christus streckt die Arme horizontal aus. Die Daumen sind abge-
spreizt. Das bärtige Haupt mit den geschlossenen Augen neigt sich
Während diese Haltung des toten Gekreuzigten nicht mehr auftaucht
gibt es noch öfter das Motiv der Schurzknotung: Ein Faltenbündel
wird zwischen zwei gürtelartigen Faltenbahnen nach oben hindurch-
gesteckt.
Maßgeblich für die Darstellung des toten Gekreuzigten in der
englischen Kunst wurde die farbige Federzeichnung ("tinted outline
Rickert) in dem Psalter Brit.Mus.Harley 2904- fol.^v (Abb.7l)» die
9)
wohl zwischen 974—986 in Ramsey Abbey entstand^'. Auch hier steht
Christus am Kreuz, die Füße sind auf die Kante des Suppedaneums
genagelt. Die Arme sind nach oben geschwungen, die Daumen abge-
spreizt. Der Oberkörper schwingt nach links aus. Die Seitenwunde
ist deutlich eingezeichnet. Das Haupt ist auf die rechte Schulter
gesunken, die Augen sind geschlossen. Der reichgefältelte Schurz
ist nicht geknotet, oben in der Mitte ist ein breites Stoffstück
über den gürtelartigen Bausch geschlagen. Links Maria klagend,
rechts Johannes schreibend: Hic est discipulus qui testimonium
perhibet (Joh.21,24).
Ein ganz ähnlicher Kruzifixtyp findet sich in dem Corpus aus
Walroßzahn auf dem goldenen Kreuz mit Reliquien vom Kreuzesholz
10)
im Victoria-and-Albert-Museum (Abb.70) ' . Der Kopf ist mehr ins
Profil gedreht, an beiden Seiten fallen lange Haarsträhnen über
die Schulter nach vorne, während in der Zeichnung im Harley 2904-
nur rechts eine Locke über die' Schulter herabfiel. Der Schurz
ist rechts übergeschlagen, links ist ein Faltenbündel zwischen
zwei Stoffbahnen hindurchgesteckt. So sind an diesem Corpus die
Schurzmotive des Sherborne-Pontifikales und des Harleypsalters
Kruzifixus. In dem um 992-995 entstandenen Pontifikale aus Sher-
bome, Paris BN lat.9^3 fol.4v (Abb.72), ist er umgeben von Maria
und Johannes, oben die Hand Gottes, dazu noch zwei aus dem Himmel
herabfliegende Engel mit verhüllten Händen, die, gekrönt, die
Hand Gottes flankierend begleiten Christus steht aufrecht am
Kreuz, unter dem Suppedaneum befindet sich ein Krug. Der Krug er-
setzt nach karolingischen Vorbildern, die wir noch kennen leraen
8a)
werden, den Kelch, der sonst an dieser Stelle häufig vorkommt
Christus streckt die Arme horizontal aus. Die Daumen sind abge-
spreizt. Das bärtige Haupt mit den geschlossenen Augen neigt sich
Während diese Haltung des toten Gekreuzigten nicht mehr auftaucht
gibt es noch öfter das Motiv der Schurzknotung: Ein Faltenbündel
wird zwischen zwei gürtelartigen Faltenbahnen nach oben hindurch-
gesteckt.
Maßgeblich für die Darstellung des toten Gekreuzigten in der
englischen Kunst wurde die farbige Federzeichnung ("tinted outline
Rickert) in dem Psalter Brit.Mus.Harley 2904- fol.^v (Abb.7l)» die
9)
wohl zwischen 974—986 in Ramsey Abbey entstand^'. Auch hier steht
Christus am Kreuz, die Füße sind auf die Kante des Suppedaneums
genagelt. Die Arme sind nach oben geschwungen, die Daumen abge-
spreizt. Der Oberkörper schwingt nach links aus. Die Seitenwunde
ist deutlich eingezeichnet. Das Haupt ist auf die rechte Schulter
gesunken, die Augen sind geschlossen. Der reichgefältelte Schurz
ist nicht geknotet, oben in der Mitte ist ein breites Stoffstück
über den gürtelartigen Bausch geschlagen. Links Maria klagend,
rechts Johannes schreibend: Hic est discipulus qui testimonium
perhibet (Joh.21,24).
Ein ganz ähnlicher Kruzifixtyp findet sich in dem Corpus aus
Walroßzahn auf dem goldenen Kreuz mit Reliquien vom Kreuzesholz
10)
im Victoria-and-Albert-Museum (Abb.70) ' . Der Kopf ist mehr ins
Profil gedreht, an beiden Seiten fallen lange Haarsträhnen über
die Schulter nach vorne, während in der Zeichnung im Harley 2904-
nur rechts eine Locke über die' Schulter herabfiel. Der Schurz
ist rechts übergeschlagen, links ist ein Faltenbündel zwischen
zwei Stoffbahnen hindurchgesteckt. So sind an diesem Corpus die
Schurzmotive des Sherborne-Pontifikales und des Harleypsalters