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2, 5-8, 14-15 und Bobbio Nr.7, 18, an Pfählen mit nach hinten ge-
fesselten Armen auf Monza Nr.12-13» Ganz außen stehen bisweilen
links Maria und rechts Johannes (Monza Nr.Abb.122, Bobbio
Nr.3-5). Pie Gestirne sind teils als Zeichen (Monza Nr.12-15),
teils als sich vom Kreuz abwendende Personifikationen in Büsten-
form (Monza Nr.5, 9-ii, Bobbio Nr.3-6, Abb.122,121) dargestellt.
Auch das Thema der Ampullen ist nicht der historische Vorgang
der Kreuzigung. In den meisten Fällen ist der Kruzifixus ersetzt
durch das Kreuz als Lebensbaum und die Erscheinung Christi als
Büste über dem Kreuz oder im Kreuz. Nicht das Geschehen von Gol-
gatha, sondern die Verherrlichung und die Epiphanie des himmli-
schen Herrn sollen dargestellt werden.

Auf der Innenseite des Deckels eines hölzernen Reliquienkäst-
chens aus dem Schatz der Kapelle Sancta Sanctorum, jetzt im Museo
Cristiano des Vatican, füllt die Kreuzigung (Abb.123) den Mittel-
streifen aus, unter ihr die Bilder von Geburt und Taufe, über ihr
die von Auferstehung und Himmelf ahrt^. Das Reliquiar wird unge-
fähr gleichzeitig mit den Ampullen und dem Rabulascodex entstan-
den sein. Wie im Rabulascodex erheben sich die drei Kreuze vor
zwei Bergen. Die Kreuze sind gleich hoch. In der Mitte Christus
aufrecht und mit horizontal ausgestreckten Armen am Kreuz, die
Daumen abgespreizt. Die Füße stehen anscheinend auf einem kleinen
Querbalken, also einer Art Suppedaneum. Er trägt das Colobium mit
Clavi. Das bärtige Haupt ist frontal und aufgerichtet, die Augen
offen. Um den Gekreuzigten Longinus, der gerade zusticht, und
Stephaton. Es folgen zu den Seiten hin Maria und Johannes, die
hier nicht mehr ganz außen stehen, sondern zwischen die Schächer-
kreuze gerückt sind. An den Seiten die jugendlichen Schächer im
Schurz am Kreuz, die^Arme ausgestreckt. Der Linke wendet sich
Christus zu, der Rechte von ihm ab.

Durch das Nach-außen-Rücken der Schächerkreuze entsteht dann
die Möglichkeit, sie ganz wegzulassen, wie das auf einigen römi-
schen Wandmalereien geschehen ist. Der Christustyp entspricht in
Rom ganz dem des Rabulascodex, das Suppedaneum fehlt noch. Zu nen-
nen ist zunächst das nur aus Zeichnungen bekannte Mosaik in dem
Oratorium Praesepe sanctae Mariae, das Papst Johannes VII. (705-
 
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