Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1908/09. Nr. ll. Samstag, 16. Januar 1909.
Akademisches Direktorium.
Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1908/1909 betr.
Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr
1908/1909 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend
zur Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:
Von der theologischen Fakultät:
„Die Orientierung des sittlichen Handelns aus Zweck-
begriff".
Von der juristischen Fakultät:
„Wer trägt die Beweislast, wenn beide Parteien zwar
einig sind über den Abschluss des Vertrages, eine Partei
aber im Widerspruche mit der anderen behauptet, dass
der Vertrag unter einer auflösenden Bedingung stehe und
diese eingetreten sei."
Von der medizinischen Fakultät:
„Zeigen sich die frühesten Veränderungen des ent-
artenden Nerven am Axenzylinder oder im Mark?"
Von der philosophischen Fakultät:
1. Aus dem Gebiete der orientalischen Philologie:
„Der Fragesatz im Babylonisch-Assyrischen."
2. Aus dem Gebiete der Geographie:
„Die Bevölkerungsdich te der deutschen Mittelgebirge
in ihrer Abhängigkeit von den geographischen Be-
dingungen."
3. Aus dem Gebiete der Nationalökonomie:
„Bedarf die subjektive Wertlehre der Nationalöko-
nomie zu ihrer Begründung eines Rückgreifens auf
die Resultate individual- oder massenpsychologischer
Forschung ?"
Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
Fakultät:
„Die Einwirkung von Hydrazin und von salpetriger
Säure auf sekundäre und tertiäre mehrbasische Amido-
säuren ist zu untersuchen. Als Beispiele sollen die soge-
nannten Polyglycolamidosäuren in erster Linie herange-
zogen werden."
Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein;
b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 15. Ok-
tober 1909 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung muss in gut leserlicher
Schrift gefertigt sein.
Sodann ist gemäss den Bestimmungen der Hofrat
Moos'schen Stipendien-Stiftung von dem Direktor der Ohren-
klinik als Preisfrage aufgestellt und von der medizinischen
Fakultät das Thema genehmigt worden:
„Es wird eine eingehende kritische Darstellung der
verschiedenen gebräuchlichen Konstruktionen von Hör-
rohren und anderen dem gleichen Zwecke dienenden In-
strumenten gewünscht; im Anschluss daran wäre zu unter-
suchen, ob sich an Stelle der bisherigen rein empirischen
Herstellung solcher Instrumente rationelle physikalische
Grundsätze für deren Bau, mit besonderer Berück-
sichtigung der verschiedenen Formen von Schwerhörig-
keit, ermitteln lassen."
Bearbeitungen sind bis zum I. Mai 1910 auf dem Uni-
versitätssekretariat abzugeben; sie müssen, wie der beiliegende
versiegelte Umschlag, der den Namen des Verfassers enthält,
mit einem Motto überschrieben sein.
Heidelberg, den 22. November 1908.
Der Prorektor:
A. Kossel.
Akademisches Direktorium.
Bekanntmachung.
Seitens des Allg. Hilfsvereins deutscher Hoch- und Mittel-
schüler in Basel gelangt für das Studienjahr 1908/09 eine
grössere Anzahl von Stipendien zur Vergebung. Der Betrag
derselben ist auf 100 bezw. 200 Franken festgesetzt, wobei
auf die Dürftigkeit des Petenten Rücksicht genommen wird.
Als Bewerber sind zulässig minder- oder unbemittelte
Studierende aller Religionen, deren Fortgang und sittliches
Verhalten sie einer solchen Unterstützung würdig erscheinen
lässt, und haben dieselben ein Gesuch einzureichen, welches
enthalten soll:
1. Das vollständige Nationale des Bittstellers, sowie den
Stand der Eltern und Anzahl der Geschwister;
2. die Angabe, ob Gesuchsteller bereits ein anderes Sti-
pendium geniesst;
3. einen mit genauer Adresse des Petenten versehenen Brief-
umschlag;
4. Retourmarke (Oesterreich und Deutschland einen Antwort-
schein für das Ausland);
5. Bestätigung des Rektorates oder der Direktion über die
Würdigkeit des Bewerbers.
Die diesbezüglichen Gesuche, welche stempelfrei sind
und auch von Entrichtung aller sonstigen Gebühren entheben,
sind direkt an den Allg. Hilfsverein deutscher Hoch-
und Mittelschüler in Basel, Hauptpostfach 4310,
zu richten und können nur dann berücksichtigt werden, wenn
die obangeführten Bedingungen entsprechen und
spätestens am 25. Januar 1909
in Händen der Vereinsleitung sind.
Die Herren Studierenden werden hiervon in Kenntnis
gesetzt.
Der Prorektor:
A. Kossel.
BÜeMer^ und Kunstfreunde
erlauben wir uns auf unsere reichhaltigen Lager von neuen und antiquarischen Büchern,
Kunstblättern, insbesondere alten Kupferstichen, Holzschnitten etc. aufmerksam zu machen
KARL GROGS N@ch £ (Werner & Kieser)
Hauptstrasse 112 O Universitäts-Buchhandlung und Antiquariat O Hauptstrasse 112
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1908/09. Nr. ll. Samstag, 16. Januar 1909.
Akademisches Direktorium.
Die akademischen Preisaufgaben für das
Studienjahr 1908/1909 betr.
Die von den fünf Fakultäten für das Studienjahr
1908/1909 aufgestellten Preisaufgaben werden nachstehend
zur Kenntnis der Herren Studierenden gebracht:
Von der theologischen Fakultät:
„Die Orientierung des sittlichen Handelns aus Zweck-
begriff".
Von der juristischen Fakultät:
„Wer trägt die Beweislast, wenn beide Parteien zwar
einig sind über den Abschluss des Vertrages, eine Partei
aber im Widerspruche mit der anderen behauptet, dass
der Vertrag unter einer auflösenden Bedingung stehe und
diese eingetreten sei."
Von der medizinischen Fakultät:
„Zeigen sich die frühesten Veränderungen des ent-
artenden Nerven am Axenzylinder oder im Mark?"
Von der philosophischen Fakultät:
1. Aus dem Gebiete der orientalischen Philologie:
„Der Fragesatz im Babylonisch-Assyrischen."
2. Aus dem Gebiete der Geographie:
„Die Bevölkerungsdich te der deutschen Mittelgebirge
in ihrer Abhängigkeit von den geographischen Be-
dingungen."
3. Aus dem Gebiete der Nationalökonomie:
„Bedarf die subjektive Wertlehre der Nationalöko-
nomie zu ihrer Begründung eines Rückgreifens auf
die Resultate individual- oder massenpsychologischer
Forschung ?"
Von der naturwissenschaftlich-mathematischen
Fakultät:
„Die Einwirkung von Hydrazin und von salpetriger
Säure auf sekundäre und tertiäre mehrbasische Amido-
säuren ist zu untersuchen. Als Beispiele sollen die soge-
nannten Polyglycolamidosäuren in erster Linie herange-
zogen werden."
Die allgemeinen Bedingungen der Konkurrenz sind:
a) der Verfasser muss zur Zeit der Uebergabe seiner
Abhandlung noch hiesiger akademischer Bürger sein;
b) die Abhandlungen sind längstens bis zum 15. Ok-
tober 1909 auf dem Universitäts-Sekretariat abzugeben;
c) der Name des Verfassers muss in einem versiegelten
Umschlag enthalten sein, welcher gleich wie die Abhandlung
mit einem Motto überschrieben ist;
d) die übergebene Abhandlung muss in gut leserlicher
Schrift gefertigt sein.
Sodann ist gemäss den Bestimmungen der Hofrat
Moos'schen Stipendien-Stiftung von dem Direktor der Ohren-
klinik als Preisfrage aufgestellt und von der medizinischen
Fakultät das Thema genehmigt worden:
„Es wird eine eingehende kritische Darstellung der
verschiedenen gebräuchlichen Konstruktionen von Hör-
rohren und anderen dem gleichen Zwecke dienenden In-
strumenten gewünscht; im Anschluss daran wäre zu unter-
suchen, ob sich an Stelle der bisherigen rein empirischen
Herstellung solcher Instrumente rationelle physikalische
Grundsätze für deren Bau, mit besonderer Berück-
sichtigung der verschiedenen Formen von Schwerhörig-
keit, ermitteln lassen."
Bearbeitungen sind bis zum I. Mai 1910 auf dem Uni-
versitätssekretariat abzugeben; sie müssen, wie der beiliegende
versiegelte Umschlag, der den Namen des Verfassers enthält,
mit einem Motto überschrieben sein.
Heidelberg, den 22. November 1908.
Der Prorektor:
A. Kossel.
Akademisches Direktorium.
Bekanntmachung.
Seitens des Allg. Hilfsvereins deutscher Hoch- und Mittel-
schüler in Basel gelangt für das Studienjahr 1908/09 eine
grössere Anzahl von Stipendien zur Vergebung. Der Betrag
derselben ist auf 100 bezw. 200 Franken festgesetzt, wobei
auf die Dürftigkeit des Petenten Rücksicht genommen wird.
Als Bewerber sind zulässig minder- oder unbemittelte
Studierende aller Religionen, deren Fortgang und sittliches
Verhalten sie einer solchen Unterstützung würdig erscheinen
lässt, und haben dieselben ein Gesuch einzureichen, welches
enthalten soll:
1. Das vollständige Nationale des Bittstellers, sowie den
Stand der Eltern und Anzahl der Geschwister;
2. die Angabe, ob Gesuchsteller bereits ein anderes Sti-
pendium geniesst;
3. einen mit genauer Adresse des Petenten versehenen Brief-
umschlag;
4. Retourmarke (Oesterreich und Deutschland einen Antwort-
schein für das Ausland);
5. Bestätigung des Rektorates oder der Direktion über die
Würdigkeit des Bewerbers.
Die diesbezüglichen Gesuche, welche stempelfrei sind
und auch von Entrichtung aller sonstigen Gebühren entheben,
sind direkt an den Allg. Hilfsverein deutscher Hoch-
und Mittelschüler in Basel, Hauptpostfach 4310,
zu richten und können nur dann berücksichtigt werden, wenn
die obangeführten Bedingungen entsprechen und
spätestens am 25. Januar 1909
in Händen der Vereinsleitung sind.
Die Herren Studierenden werden hiervon in Kenntnis
gesetzt.
Der Prorektor:
A. Kossel.
BÜeMer^ und Kunstfreunde
erlauben wir uns auf unsere reichhaltigen Lager von neuen und antiquarischen Büchern,
Kunstblättern, insbesondere alten Kupferstichen, Holzschnitten etc. aufmerksam zu machen
KARL GROGS N@ch £ (Werner & Kieser)
Hauptstrasse 112 O Universitäts-Buchhandlung und Antiquariat O Hauptstrasse 112