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Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1908/1909 — 1908/​1909

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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1908/09. Nr. 8. Samstag, 12. Dezember 1908.

Akademisches Direktorium.
Bekanntmachung.
Die bei der Jahresfeier am 21. November 1. Js. gehaltene
Rede des Prorektors ist erschienen und kann von den imma-
trikulierten Studierenden gegen Vorzeigen der Legiti-
mationskarte auf der Universitäts-Kanzlei erhoben werden.
Heidelberg, den 10. Dezember 1908.
Der Prorektor:
A. Kossel.

Protokoll der 4. Sitzung des Weiteren Ausschusses.
Bremeneck, den 27. Nov. 1908, 6 h. s. t.
Vorsitzender: Herr Pfisterer (Rhenopalatiae).
Es fehlen : Bavaria, freie wissensch. Vereinigung, Philolog.
Verein, Teutonia, Vineta, Naturw.-mathemat. u. Theol.Fakultät.
Tagesordnung:
1) Verlesen der Protokolle.
2) Verlesen der Briefe.
3) Besprechung über Statutenänderung.
4) Verschiedenes.
ad 1. Das Protokoll der letzten Sitzung wird ver-
lesen und durch Akklamation genehmigt.
ad 2. Es ist eingelaufen: ein Schreiben vom Aus-
schuss der Hochschule Karlsruhe mit der Anfrage, wie
sich der Heidelberger Studentenausschuss zu einem
Fackelzug in Karlsruhe stelle, veranstaltet von den drei
Hochschulen Badens zu Ehren des Grossherzogs, ihres
gemeinsamen Rector magnificentissimus. Herr Heck-
Frankoniae bittet die Angelegenheit bis zur nächsten
Sitzung zu vertagen, da die Vertreter der Korporationen
doch ohne vorherige Befragung ihres Konventes zu
dieser Anfrage keine Stellung nehmen könnten. Ein
dahingehender Antrag des Herrn Vorsitzenden wird
durch Akklamation angenommen.
ad 3. Der Heidelberger V. C. hat zur Frage der
Statutenänderung folgenden Antrag eingebracht:
„§ 9 soll in Zukunft lauten: Mit der Führung der
laufenden Geschäfte, der Ausführung seiner Beschlüsse
und seiner besonderen Vertretung nach aussen hin, be-
auftragt der Ausschuss einen engeren Ausschuss, der
sich zusammensetzt aus: 1) dem Vorsitzenden, 2) dem
Schriftführer, 3) dem Rechner, 4) einem Vertreter der
Korporationen bezw. Verbände, aus deren Mitte keiner
der drei Chargierten gewählt ist, 5) einem Vertreter
der Nichtinkorporierten."
Der Herr Vertreter der Rhenopalatia bittet darum,
die Verhandlung über diesen Antrag zu vertagen, da

der V.C. noch nicht genügend Material für die Begrün-
dung seines Antrages zusammen habe. Der Herr Vor-
sitzende stellt einen diesbezüglichen Antrag, der durch
Akklamation angenommen wird. Der Herr Vertreter
der Frankonia stellt an den V. C. die Anfrage, ob die-
ses Material vor seiner Verhandlung im Studentenaus-
schuss den Korporationen zur Verfügung gestellt werden
könne. Der Herr Vertreter der Rhenopalatia bejaht dies.
ad 4. 1) Der Vertreter der philosophischen Fakultät
Herr Schaefer beklagt sich darüber, dass man an der
hiesigen Universität die Arzneimittel ganz und die Ver-
pflegung im Krankenhause zur Hälfte bezahlen müsse.
Anderswo sei beides frei. Er meint, dass dies darauf
zum Teil zurückzuführen sei, dass die Zahl der hier
angestellten Krankenkassenärzte — es seien 18 — zu
hoch sei, dass es in Freiburg zum Beispiel nur 5 sol-
cher Aerzte gebe. Herr Heck-Frankoniae hält diese
Anregung für dankenswert, meint aber, dass hier wohl
wenig zu erreichen sei. Anderswo verfügten die stu-
dentischen Krankenkassen in der Regel über namhafte
Stiftungen; bei uns seien die Finanzen der Kasse
schlecht. Die hohe Anzahl der Aerzte käme nicht in
Frage, da sie bei uns keine festen Bezüge erhielten,
sondern nach ihren Konsultationen bezahlt würden.
Auf die Anfrage des Herrn Schaefer, wozu denn allein
die von den Studenten gestellten circa 8000 Mk. ver-
wendet würden, erwidert Herr Keck, dass bei uns die
Krankenkasse besonders ausgiebig von den Ausländern
ausgenützt würde. Er empfiehlt den Mitgliedern der
Akad. Krankenkasse, beim Nachkontrollieren der Kasse
besonders hierauf zu achten. Herr Schaefer stellt den
Antrag: „Der engere Ausschuss möge darauf hinwirken,
dass wenigstens die Arzneimittel unentgeltlich geliefert
würden." Der Antrag wird durch Akklamation ange-
nommen. 2) Herr Pajunk-Allemanniae fragt auf eine Bitte
des Vorstandes der Akademischen Lesehalle an, ob es
nicht schon jetzt möglich sei, den modus der ver-
sprochenen Beitragsleistung an die Lesehalle festzu-
setzen. Herr Heck-Frankoniae weist darauf dahin, dass
die vom engeren Ausschuss des vorigen Semesters be-
willigten 500 Mk. wohl eine zu hohe Belastung der
Ausschusskasse seien, dass man erst am Ende des
Semesters einen endgültigen Beschluss in dieser Sache
fassen könne. Er bittet die Vorstandsmitglieder der
Lesehalle, sich das genauere Material der Kassenver-
waltung der Lesehalle geben zu lassen und dem weiteren
Ausschüsse später vorzulegen. Ein dahin gehender An-
trag von Herrn Heck wird durch Akklamation ange-
nommen. Damit schliesst die Sitzung 73/4 h.
Pajunk (Allemanniae).

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