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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Winter-Halbjahr 1908/1909 — 1908/​1909

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Akademische Mitteilungen
FÜR DIE
STUDIERENDEN DER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG.
HERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI
Fernsprecher 119 HEIDELBERG Hauptstrasse 55 a.
Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlich und frei allen Studierenden und Lehrern der Hochschule zugestellt.
Preis bei der Post vierteljährlich 75 Pfg. ausschliesslich Bestellgebühr.
Winter-Halbjahr 1908/09. Nr. 18. Samstag, 6. März 1909.

Akademisches Direktorium.
Die Exmatrikulation betr.
Diejenigen Herren Studierenden, welche mit Semester-
schluss die Universität verlassen, werden aufgefordert, dies
— unter Vorlage der Anmeldungsbücher — jetzt
schon auf der Universitäts-Kanzlei anzumelden.
Die Aushändigung der Abgangszeugnisse erfolgt vom
1. März ab gegen
1. Rückgabe der Legitimationskarte,
2. Vorlage der vorgeschriebenen Bibliotheks-Bescheinigung,
3. Vorlage der Quittung über Entrichtung der Exma-
trikeltaxe (10 Mk.).,
4. Vorlage der vorgeschriebenen Bescheinigung von Seiten
der Praktikanten des chem. Universitäts-Laboratoriums.
Heidelberg, den 4. Februar 1909.
Der Prorektor:
-A. Kossel.
Engerer Senat.
Bekanntmachung.
Die Fortdauer der gewährten Honorar-Befreiung ist
neben anderem durch am Schlüsse eines jeden Semesters
zu erhebende Fleisszeugnisse bedingt.
Diejenigen Studierenden, die im kommenden Semester
um Weitergewährung der bisherigen Honorarfreiheit, wie
diejenigen, welche erstmals darum nachsuchen wollen,
werden aufgefordert, die vorgeschriebenen Fleisszeug-
nisse schon jetzt zu erheben.
Heidelberg, den 5. Februar 1909.
Der Prorektor:
A. Kossel.
Juristische Fakultät.
Das Obermayer'sche Stipendium für das Jahr
1909 im Betrage von ca. 650 Mark wird hierdurch zur
Bewerbung ausgeschrieben.
Die Verleihung erfolgt ohne Rücksicht auf konfessionelle
Verhältnisse an einen Studierenden der Rechts-
wissenschaft, welcher die hiesige Universität wenigstens
schon ein Semester besucht hat und sich über Dürftigkeit,
Fleiss und Sittlichkeit auszuweisen vermag, sowie in der an-
zustellenden schriftlichen Prüfung die besten Arbeiten liefert.
Der Meldung, welche spätestens bis 1. Mai 1. Js.
auf dem Universitäts-Sekretariat zu erfolgen hat, sind bei-
zufügen:
1. Vermögenszeugnis,
2. Sittenzeugnis,
3. Fleisszeugnisse über sämtliche in den früheren Se-
mestern gehörten Vorlesungen.

Dem Bewerber ist gestattet, hierbei diejenigen Fächer
zu bezeichnen, aus welchen er vorzugsweise geprüft zu werden
wünscht. Die Auswahl der Fächer bleibt jedoch der Fakul-
tät vorbehalten.
Heidelberg, den 26. Februar 1909.
Der Dekan der jurist. Fakultät:
Endemann.

Ausschuss der Studentenschaft.
Studentischen Gruss zuvor!
Auf dem heutigen, zweiten Wahltermin für die Wahl
der Vertreter der Nichtinkorporierten in den Studenten-
ausschuss auf das S.-S. 1909 wurden von der naturw.-
mathematischen Fakultät 10 Stimmzettel abgegeben, so
dass diese Fakultät für das kommende Semester statuten-
gemäss nur einen Vertreter hat und zwar:
cand. chem. Paul Reiner; Ersatzmann: Derselbe.
Von der theologischen Fakultät wurden nur 5 Stimm-
zettel abgegeben, sodass die theolog. Fakultät für das
S.-S. 1909 keinen Vertreter hat.
Heidelberg, den 25. Februar 1909.
Der engere Ausschuss:
I. A.: Pajunk (Allemanniae)

Hochschulnachrichten.
Heidelberg, 5. März 1909.
Der Fackelzug der Studentenschaft am 27. Februar
nahm den üblichen Verlauf. Fast sämtliche Korpora-
tionen waren vertreten. Zunächst begab sich der Zug
zur Wohnung des scheidenden Prorektors, Geh. Hofrat
Kossel. Die Chargierten begaben sich in die Wohnung,
um dem Prorektor den Dank der Studentenschaft aus-
zudrücken, worauf Geh. Hofrat Kossel folgende An-
sprache an die Studenten draussen hielt:
Liebe Kommilitonen!
Nehmen sie meinen Dank für den studentischen Gruss, den Sie
heute dem scheidenden Prorektor der Ruperto-Carola darbringen. Es
ist ein Gruss, der den Gedanken der akademischen Gemeinschaft in
sinnvoller Weise zum Ausdruck bringt, und der in seiner herkömmlichen
alten Form uns sagt, dass Sie auch den alten Geist des deutschen
akademischen Lebens bewahren wollen. Es ist von jeher der Stolz
der deutschen Hochschulen gewesen, dass sie der studierenden Jugend
nicht nur das Wort und den Lehrstoff überliefert haben, sondern dass
sie auch die Pflanzstätten einer edlen, freien und patriotischen Ge-
sinnung gewesen sind. So konnten aus ihrem Schosse die geistigen
und die politischen Führer der Nation hervorgehen.
Kommilitonen! An Ihnen ist es, diese Tradition zu pflegen und
wir sind sicher, Sie werden diesen Geist von einer Generation zur
andern, vom Burschen zum Fuchs übertragen. Immer dringender werden
die Forderungen an die Anspannung unserer Kräfte, an die Hingabe
für das Gemeinwohl — denn immer schärfer wird der Wettstreit der
Völker. Immer tiefer soll auch das Bewusstsein dringen, dass wir

Büeher^ und Kunstfreunde
erlauben wir uns auf unsere reichhaltigen Lager von neuen und antiquarischen Büchern,
Kunstblättern, insbesondere alten Kupferstichen, Holzschnitten etc. aufmerksam zu machen
KARL GROGS N@ehL (Werner & Kieser)
Hauptstrasse 112 ^ Universitäts-Buchhandlung und Antiquariat ^ Hauptstrasse 112

Die nächste Nummer der „Akademischen Mitteilungen" erscheint Samstag, 24. April 1909.
 
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