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Schriften über Katechetik.

lßl
Weisen , dass man das Kind nicht solle zum Himmel hinauf
sehen lassen, wo Sonne, Mond und Sterne sind, weil die
Himmelslichter nicht nach einem Katechismus der Astrono-
mie herableuchten. Uehrigens empsehlen wir des Yerf. Re-
geln zuBibelkatechesen nehstdengelungenenBeispielen. Wss
über die Behandlung der Katechismen gesagt -wird, ist eben-
falls meist einpiehlenswerth, Rec.kannaher nicht tnitallemein-
stimmen, auch nicht mit den angeführten Urtheilen einiger
neuern Lehrer, vielmehr weiss er aus eigner und fremder Er-
fahrung, dass diese neueren Ansichten sich nicht als die besten
bewährt haben.
Dritter Abschnitt. Von dem Entwickeln
öder von der Sokratischen Lehrart. Hier zeigt
sichsor^cht, wie der Verf. mit Unrecht seine Vorgänger
beschuldigt, in den Unterschied von dem Zergliedern und
Entwickeln wenigstens nicht genug eingegangen zu scyn.
Würde er genau angesehen haben, was mehrere von analyti-
schen und synthetischen Katechisationen lehren , so musste er
linden, dass sie unter diesem Namen dasselbe vortragen, ja
er musste linden, dass sie auch zeigen, wie beides östers zu
verbinden sey, was er kaum berührt. Auch hätte er auf das
Wesen der genetischen Lehrart eiugehen sollen, um das heu-
ristische Verfahren auch für die Katechese zu zeigen. Das
Urtheil über des Sokrates Entwicklungskunst konnte da ganz
wegbleiben, wo man doch nicht auf die Platonischen Ideen
eingeht; mit dem Lehren des Gbristenthums verhält es sich
ohnehin anders, wie auch diesAngaben der (Quellen für den
entwickelnden Religionsunterricht in den folg. §§. annehmen.
Als solche sind angegeben: Anschauungen, Erfahrungen. Er-
kenntnisse, Fertigkeiten, Gefühl, Sprachgebrauch. Die wohl
gelungene Katechisation über Erlösen, als Beispiel für die
letztere Quelle, ist übrigens von einer zergliedernden in nichts
zu unterscheiden; sie ist eine Verdeutlichung des Begrisfs
durch analytisches Erfragen über den Gebrauch des Wortes.
Es folgen nun nach einander Regeln für das Entwickeln; sie
liessen sich, an Bestimmtheit für die Anwendung nicht ver-
lierend vielmehr gewinnend, sehr ins Kurze ziehen; dann
hätte sich auch die Widerlegung der Vorwürfe viel bündiger
ergeben, denn Vorwürfe verdient das übertriebeneEntwickeln
und Erfragen.
D r i 11 e r A b s c h n i 11. Von dem W ieder holen
und Prüfen. Viel Gutes, nur wieder zu viel, und doch
nicht genug über das Prüfen; hier gerade haben die bisheri-
gen Lehrbücher eine Lücke gelassen, und es ist für die Yi-
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