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Lat. Grammat. von RamshoTn und Zumpt.r Ol?
Rudimannus ausgesprochen. Höchst erfreulich ist es ihm
nun, die Erscheinung zweier aus selbstständiger Forschung
hervorgegangener Werbeanzeigen zu können, Von denen das
zweite schon ein ausgebreitetes Publicum und allgemeine Aner-
kennung gefunden hat, und mit jeder Auflage an Vollkom-
menheit und Trefslichkeit wächst, das erste aber, dessen Vf.
durch Besorgung der neuesten Auslagen der Bröderschen Granit
matik bekannt ist, tritt gleich von Anfang mit bedeutendem
Umfang und einem Reichthum auf, welcher ein nicht kurzes
und nicht seichtes Studium beurkundet. Zumpts Gramma-
tik setzen wir als bekannt voraus , und werden von ihr nur
theils die bedeutenden Erweiterungen anführen, theils ihr
Verhaltniss zu Ramshorn angeben, pnd dann noch ein Paar
gelegentliche Bemerkungen über sie beibringen.
Beim ersten Anblick sieht Hm. Rs. Grammatik ganz wie
ein erweiterter Brüder aus; die Einrichtung des Druckes, die
bloten unter dem Texte, die die lateinischen Beispiele über-
setzen helfen, die vielen lateinischen Beispiele unter den Re-
geln, mit Nachweisung der Stelle, wo sie stehen, die Regeln
selbst raisonnirend, und nicht zum Behalten im Gedächtniss
eingerichtet. Aber bald fallen auch bedeutende Verschieden-
heiten ins Auge; die .Metrik, die allerschwächste Stelle der
Bröderschen Grammatik, hebt sich bedeutend heraus und gleich
von vorne herein die Orthoepie und Orthographie. Die Syn-
tax ist stärker als Zumpts ganze Grammatik und nimmt 565
enggedruckte Seiten ein, während sie bei jenem nur 344 Sei-
ten hat. Jene groise Masse von Regeln und Beispielen ist aber
in nicht mehr als 116,Paragraphen eingetheilt, und zwar so
ungleich, dass mehrere §§ über einen Bogen betragen, wo-
gegen andere keine halbe Seite stark sind, wodurch das Nach-
schlagen der im Register ausgesuchten Regeln erschwert wird.
In den Noten findet sich auch zuweilen das Griechische ver-
glichen, doch seltener, als mau wünschen möchte, besonders
da Vechners Hellenolexie theils etwas selten ist, theils noch
seltener von unseren Studirenden zur Hand genommen wird,
von den Hehrem aber die so fruchtbare Vergleichung über
die Gebühr vernachlässigt zu werden pslegt. NeuereGelehrte,
Erklärer oder Grammatiker werden nur selten citirt; aber von
Bekanntschaft mit ihnen zeugt das Buch hinlänglich. Hr. R.
giebt in der Vorrede an, was er bisher vermisst.e, nämlich
,,eine Grammatik, die hei möglichster Vollständigkeit in den
Angaben der Wortformen und Verbindungsweisen nicht nur
durch strengere Anordnung die Uebersicht des Ganzen und
durch Vereinfachung der Regeln die Gedächtnissarbeit des
 
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