Kurze Anzeigen.
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Optische "Untersuchungen von J. A. Grunert, Professor der Mathematik zu Greifs-
wald etc. Dritter Theil. Theorie der zweifachen achromatischen Oculare.
Leipzig, 1851. Bei E. B. Schwickerl. (206 S. in 8).
Wir haben bereits in diesen Blättern die beiden ersten Theile dieser Un-
tersuchungen angezeigt (vergl. erstes und drittes Doppelheft 1847), und man
wird uns daher gestatten, wenn wir auf die Fortsetzung des wichtigen Werkes
hier nur mit wenigen Worten aufmerksam machen. Dieser dritte Theil enthält,
wie der Titel aussagt, die Theorie der zweifachen achromatischen Oculare und
zerfällt in fünf Kapitel, welche die allgemeinen Beziehungen für Linsensysteme,
mit Vernachlässigung der Dicken der Linsen; die allgemeinen Bedingungen des
Achromatismus; die Theorie der einfachen Oculare und die der zweifachen
Oculare mit einem Anhang, die Theorie der achromatischen Oculare für den
Fall, dass beide Linsen aus verschiedenen Glasarten bestehen, betrachten; so
wie endlich die Theorie einer besondeJn Art von Fernrohren, welche aus zwei
oder drei Linsen bestehen, und folgenden Bedingungen genügen : dass die Ver-
grösserung eine gegebene sei, das Gesichtsfeld möglichst gross werde , das Auge
seine richtige Stelle erhalte, das letzte Bild sich in der Weite deutlichen Sehens
vom Auge befinde, die aus dem Fernrohr tretenden verschieden farbigen Strah-
en unter sich parallel seien, und endlich die sphärische Abweichung in Bezug
auf das letzte Bild so viel als irgend möglich beseitigt sei.
Wie schon gesagt, wird man uns erlauben, nicht weiter auf den Inhalt
einzugehen. Bei der Anzeige der zwei ersten Theile haben wir dies bereits
gelhan, so dass es genügen wird, die Fortsetzung eines Werkes, von dem höchst
wichtige Ergebnisse in der praktischen Anwendung zu erwarten sind, anzuzei-
gen. Dass auch der blosse Theoretiker sich vollkommen befriedigt fühlen wird,
werden wir bei dem bekannten Namen des geehrten Verfassers nicht bermer-
ken dürfen. BJä.·. «5. KJiCBlgCi.’.
EudemiRhodii Ethica (Mit dem Seitentilel: Aristotelis Ethica Eudemia). Edi-
dit Adolphus Theodoras Herinannus Frilzschius Joannis Dorothei F. Ralis-
honae. Sumptus fecit G. J. Manz. MDCCCLI. XLV11 und 368 S. in gr. 8.
Der Herausgeber ist der gelehrten Welt bereits rühmlichst bekannt durch
eine Reihe von gründlichen Forschungen, die zum Theil selbst die Werke des
Aristoteles betroffen haben: er ist einer von den Wenigen, welcher in die Denk-
und Sprachweise des Philosophen eingedrungen, dadurch auch vor Andern be-
fähigt und berufen war, der Herausgeber einer Schrift zu werden, die zwar für
ein Werk des Aristoteles, wenn gleich unter dessen Werke aufgenommen, nicht
gelten kann, aber die Lehre des Aristoteles in einer Weise entwickelt und be-
handelt, welche einen mit Aristoteles näher bekannten Herausgeber und Erklä-
rer erfordert. Die in neuerer Zeit der dreifach unter des Aristoteles Namen
auf uns gekommenen Ethik zugewendeten Untersuchungen, haben bei der näheren
Erforschung des Verhältnisses dieser Schriften zu einander, auch diese, die so-
genannte Eudemische, in ihren Bereich ziehen und vor Allem die Frage nach
dem wahren und eigentlichen Verfasser derselben, einer Erörterung entgegen
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Optische "Untersuchungen von J. A. Grunert, Professor der Mathematik zu Greifs-
wald etc. Dritter Theil. Theorie der zweifachen achromatischen Oculare.
Leipzig, 1851. Bei E. B. Schwickerl. (206 S. in 8).
Wir haben bereits in diesen Blättern die beiden ersten Theile dieser Un-
tersuchungen angezeigt (vergl. erstes und drittes Doppelheft 1847), und man
wird uns daher gestatten, wenn wir auf die Fortsetzung des wichtigen Werkes
hier nur mit wenigen Worten aufmerksam machen. Dieser dritte Theil enthält,
wie der Titel aussagt, die Theorie der zweifachen achromatischen Oculare und
zerfällt in fünf Kapitel, welche die allgemeinen Beziehungen für Linsensysteme,
mit Vernachlässigung der Dicken der Linsen; die allgemeinen Bedingungen des
Achromatismus; die Theorie der einfachen Oculare und die der zweifachen
Oculare mit einem Anhang, die Theorie der achromatischen Oculare für den
Fall, dass beide Linsen aus verschiedenen Glasarten bestehen, betrachten; so
wie endlich die Theorie einer besondeJn Art von Fernrohren, welche aus zwei
oder drei Linsen bestehen, und folgenden Bedingungen genügen : dass die Ver-
grösserung eine gegebene sei, das Gesichtsfeld möglichst gross werde , das Auge
seine richtige Stelle erhalte, das letzte Bild sich in der Weite deutlichen Sehens
vom Auge befinde, die aus dem Fernrohr tretenden verschieden farbigen Strah-
en unter sich parallel seien, und endlich die sphärische Abweichung in Bezug
auf das letzte Bild so viel als irgend möglich beseitigt sei.
Wie schon gesagt, wird man uns erlauben, nicht weiter auf den Inhalt
einzugehen. Bei der Anzeige der zwei ersten Theile haben wir dies bereits
gelhan, so dass es genügen wird, die Fortsetzung eines Werkes, von dem höchst
wichtige Ergebnisse in der praktischen Anwendung zu erwarten sind, anzuzei-
gen. Dass auch der blosse Theoretiker sich vollkommen befriedigt fühlen wird,
werden wir bei dem bekannten Namen des geehrten Verfassers nicht bermer-
ken dürfen. BJä.·. «5. KJiCBlgCi.’.
EudemiRhodii Ethica (Mit dem Seitentilel: Aristotelis Ethica Eudemia). Edi-
dit Adolphus Theodoras Herinannus Frilzschius Joannis Dorothei F. Ralis-
honae. Sumptus fecit G. J. Manz. MDCCCLI. XLV11 und 368 S. in gr. 8.
Der Herausgeber ist der gelehrten Welt bereits rühmlichst bekannt durch
eine Reihe von gründlichen Forschungen, die zum Theil selbst die Werke des
Aristoteles betroffen haben: er ist einer von den Wenigen, welcher in die Denk-
und Sprachweise des Philosophen eingedrungen, dadurch auch vor Andern be-
fähigt und berufen war, der Herausgeber einer Schrift zu werden, die zwar für
ein Werk des Aristoteles, wenn gleich unter dessen Werke aufgenommen, nicht
gelten kann, aber die Lehre des Aristoteles in einer Weise entwickelt und be-
handelt, welche einen mit Aristoteles näher bekannten Herausgeber und Erklä-
rer erfordert. Die in neuerer Zeit der dreifach unter des Aristoteles Namen
auf uns gekommenen Ethik zugewendeten Untersuchungen, haben bei der näheren
Erforschung des Verhältnisses dieser Schriften zu einander, auch diese, die so-
genannte Eudemische, in ihren Bereich ziehen und vor Allem die Frage nach
dem wahren und eigentlichen Verfasser derselben, einer Erörterung entgegen