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Literaturberichte aus Italien.

stets Abbildungen beigefügt werden: auch ist dies Werk mit einer Strassen-
Karte aus der Römerzeit bereichert. Auffallend ist es, dass hier, besonders
aber in der Necropole von Tharros bei Oristano so viele mitunter sehr schön
gearbeitete egyptische Scarabeen gefunden werden.
Der berühmte Geschichtsforscher Cigogna zu Venedig hat einen getreuen
Geholfen an dem Professor Faucand, welcher eine Monographie der Stadt
Portogruano herausgegeben hat, welche zur Geschichte von Ober-Italien dan-
kenswerthe Beiträge liefert. Nach diesem
Codice diplomatico della cittä di Portogruano dell 1140 al 1420, Portogruano 1856,
flohen die Einwohner von Concordia vor Attica nach Caprule zum Theil, die
andern oben nach dem Hafen Romantinus bei dem Dorfe Gruario, wohin der
Bischof von Concordia sich wegen der dortigen Malaria ebenfalls begab, und
1140 von dem Bischöfe Gervinus der Hafen Portogruario gestiftet wurde, in-
dem er den dortigen Einwohnern das erforderliche Land anwies. Durch die
deutsche Frömmigkeit und das Lehnwesen war der Patriarch von Aquilegia
Landesherr von dieser Gegend geworden, da der deutsch-römische Kaiser eben
nicht viel zu sagen hatte; die Einwohner von Portogruano fanden aber nicht,
dass unter dem Krummstabe gut zu wohnen ist; sie unterwarfen sich daher
lieber dem Freistaate Venedig im Jahr 1420. Dies hatte die Stadt Conegliano
schon 1339 gethan. Die diesfaJIsige Geschichte verdanken wir demselben Ver-
fasser, unter dem Titel:
Documenti inedili del governo Veneto in Conegliano del 1339 al 1797. Vene-
zia 1857.
Dies war die erste Besitzung der Venezianer auf dem festen Lande und in
dem Zeitraum von 31 Jahren, bis 1428 hatte sich dieser Staat schon bis an die
Adda ausgedehnt. Allein Venedig fiel, weil das Gemeindewesen, durch wel-
ches dieser Staat gross geworden war, in der Aristokratie unterging, die sich
zu einer geschlossenen Kaste umgestaltete, wie der Graf Hieronimus Dandolo
trefflich nachgewiesen hat.
La Caduta della republiea di Venezia. Venezia 1857.
Venedig hat unsere deutschen Historiker bereits mit seinen Archiven
rühmlich beschäftigt, und auch in diesen Tagen hat ein Franzose Armand
Bachet dieser Fundgrube der Geschichte Gerechtigkeit widerfahren lassen, in
seiner Schrift: Les archives de la serenissirne Republique de Venise. Paris
1857.
Das Mittelalter hat wieder Gelegenheit zu einem geschichtlichen Roman
gegeben, den ein junger Mann aus Turin unter dem Titel:
Le Rovino di Rutilia di Torquato Giordano. Chieri 1857. presso Dalmazzo
herausgegeben hat.

Jtfeigebawr,
 
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