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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1883

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Nr. 181 - Nr. 190 (6. August - 16. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42542#0461

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HkidklbkM AMMr

Montag, den 6. August

ge-

DaKorblor,

k'lÄseUsn

die

„Was soll ich merken ? erwiderte Oskar mürrisch, haben wollten.'
.Ich wüßte nicht, was dich zu dieser tollen Heiterkeit „Wenn si



Buchdruckern und Expedition: Krämergafse Nr. 1.

87
91
21
12

Haus


)-

Ar


längst verhallt waren, brach er plötzlich in ein
schallendes Gelächter aus.
„Merkst du was?" fragte er.


per
FeUeksrt.

idelberg, den 1. August 1883.
Stadt. FkihhMSverwlütMg.

Oberfeld.
3.
18 Ar 62 qm. Reichsmaß Acker in der
Speyererwegsgewann Nr. 37, begrenzt: eins.
Adam Schweickart, anders. Kirchenfchaffnei
öffentlich versteigert und, vorbehaltlich der
Genehmigung der Beteiligten dem höchsten
Gebot der Zuschlag erteilt, wenn solches
ein, den jetzigen Verkehrsverhältnissen ent-
sprechend annehmbares ist.
Heidelberg, den 6. August 1883.
Winter,
Waisenrichter.

1883.

39 Ar 56 qm. Reichsmaß im Ams-
lerloch.

Danksagung.
Für die Beweise herzlicher Teilnahme bei dem herben
Verluste unserer lieben Gattin und Mutter
sowie für die zahlreichen Blumenspenden und ehrende Leichen-
begleitung, sagen wir unfern innigsten Dank.
I. Würgin und Kinder.
Heidelberg, den 6. August 1883.

kür Damen!
Wegen Aufgabe meines Putz-Geschäftes verkaufe meine sämtlichen
Sommer- wie Winter-Artikel, Weißwaren rc. 3l)o/o unter dem
Ankaufspreis. Es bittet um geneigten Zuspruch.
G. Kch., Hauptstraße 89, parterre.

>/2
üv. ?ils6li6r Nrauart, r/i
exclusive büasekkn, franko in's
öestsllunFSN nednien äusser 6er örauerei nock ent§6ssen:
Herr Oarl Ilaoüerlo, xum weissen Leluvanen.
, k'erä. «sa6A6r (L. kleitler), OiZarreu-llesetiäkt, Hauptstr. 72.

AHüNNg.
Diejenigen israel. Gemeinde-
Mitglieder, welche mit ihrer Um-
lage pro 1883 noch im Rückstände
sind, werden aufgefordert, solche
binnen 8 Tagen zu bezahlen.
Heidelberg, 6. August 1883.
Israelit. Gemeinde - Verrechnung:

UtziävIderA
I^smstss l-szsrbisr in Mssoksn
0t2Ü. Nk. 2.40
1.32
3.-
1.56

berechtigen könnte!"
„Also du hast nicht gemerkt, daß ich absichtlich
die Sache von der Hand gewiesen habe? Nimm
mir's nicht übel, so gescheidt, wie du dich immer
zu sein rühmst, bist du noch lange nicht. Als ich
von den zehn Procent hörte, die sie uns gnädigst
bewilligen wollte, winkte ich ab. Wozu sich mit zehn
Procent begnügen, wenn man das Ganze haben
kann?"
„Ah, das ist dein Plan?" fragte Oskar über-
rascht. „Dann stimme ich mit dir überein, ich habe
auch schon daran gedacht."
„Nichtsdestoweniger zeigtest du dich bereit, den
Handel mit ihr zu schließen."
„Wenn sie die Hälfte von Allem geboten
hätte."
„Dann ziehe ich immer noch das Ganze vor."
„Ich natürlich auch," nickte Oskar lebhaft.
„So dumm, wie diese Frau ist, muß noch
jemand gesucht werden," spottete der Taxator,
während er sein Haupt in dichte Rauchwolken ein-
hüllte. „Nie würde ich einem andern Menschen
ein solches Geheimnis anvcrtraut haben!"
„Na, na, Frau Schindel kann doch die Leiche
nicht ausgraben! Wenn sie den Schatz heben will,
muß sie mit anderen Personen sich verbinden, die
sich zu solcher Arbeit verstehen und auch die Kräfte
dafür haben."
„Und wenn diese Personen das Bündnis ablehncn,
so kann sie nichts dagegen machen."
„Aber sie wird dann andere Verbündete suchen
und im schlimmsten Falle mit dem Justizrat Schim-
melmann ein Abkommen treffen."
„Laß mich nur dafür sorgen, daß sie daran
einstweilen noch nicht denkt," sagte der Taxator
leise, sich über den Tisch zu seinem Sohne hinüber-
neigend. „Ich werde sie Hinhalten und von Schwie-

LiegenWtsDrftkMlW.
Auf Antrag der Erben des Landwirts
Friedr. Fries von hier werden
Donnerstag, de« 30. August l. I.,
mittags 2 Uhr
im hiesigen Rathaus, zu dessen Nachlaß
hörige Liegenschaften, nämlich
Stadtbezirk.
1.
qm. Hofraite,
„ Hausgarten,
„ Weinberg,
„ Steinriegel,

spät bereuen," sagte er warnend. „Ich habe Ihnen
erklärt, daß wir uns die Sache überlegen wollen,
Sie werden sich wohl bis morgen gedulden können."
„Besser wärs, wenn die Arbeit noch in dieser
Nacht geschehen könnte," erwiderte sie.
„In dieser nicht und auch in der nächsten nicht,
Madame, es sind Vorbereitungen nötig, die nicht
so rasch getroffen werden können. Warten Sie
geduldig bis morgen, wenn wir uns dann entschlossen
haben, die Sache zu übernehmen, so dürfen Sie
sich auch darauf verlassen, daß wir sie ausführen
werden. Sie haben sich das Alles Viel zu leicht
und harmlos vorgestellt, so rasch, wie Sie es gerne
möchten, läßt cs sich nicht machen, Sie werden das
selbst einsehen, Wenn Sie ruhig darüber nachdenken.
Ich komme morgen zu Ihnen, dann reden wir weiter
darüber, aber hüten Sie sich, einem Andern auch
nur eine Silbe von dem Geheimnis zu verraten,
ein einziges unüberlegtes Wort kann Alles verderben."
„Ich werde schweigen," nickte sie mit einem
mißtrauischen Blick auf Oskar, „ich baue darauf,
daß Sie es auch thun werden. Ich glaube, Herr
Winterich würde die Sache sofort ohne Bedenken
übernehmen, aber er allein kann's nicht, er müßte
Andere in's Vertrauen ziehen nnd dann wäre—"
„Wenn Sie ihm Vertrauen schenken, betrügen
Sie sich selbst," unterbrach Oskar sie, „er ist ein
geriebener Patron, dem man scharf auf die Finger
sehen muß."
„Ich will das auch nicht," fuhr sie fort, „ich
halte an der Hoffnung fest, daß wir das Geschäft
unter uns abmachen. Aber nun muß ich gehen,"
fügte sie in ihrer jugendlich koketten Weise hinzu,
indem sie den Shawl fester um ihre eckigen Schultern
zog, ich hätte aus Rücksicht auf meinen guten Ruf
den einzelnen Herrn so spät nicht besuchen dürfen.
Gute Nacht, bringen Sie mir morgen gute Nach-
richten!"
Der Taxator heftete den glotzenden Blick auf
die Thüre und befahl seinem Sohne durch einen
Wink, sich ruhig zu Verhalten und zu schweigen.
Erst als die Schritte der Frau Schindel draußen

KmdmNffw-Uttsmmlimg der
Schänder Hrideldergs.
Heute abend 8 Hs Uhr in der alten
Gundtei. Erhebung der Beiträge. Die
88 6 und 7 kommen in Anwendung.
Der Vorstand.

Im Banne der Dämonen.
Roman von Ewald August König.
(51. Fortsetzung.)
„Und was dann, wenn wir die Geschichte
übernehmen und nichts in dem Sarge finden?
Können Sie in diesem Falle uns entschädigen?"
„Wir werden jedenfalls die Wertpapiere darin
finden."
„Sie können uns keine Garantien dafür bieten,
denn Sie haben selbst keine Gewißheit, ob Ihre
Vermutungen begründet sind. Das Versteck, das
Sie in dem Sarge suchen, kann sich im Hause
Barring's befinden, unter dem Fußboden in irgend
einem Zimmer, oder in einem geheimen Wandschrank,
dessen Existenz Ihnen unbekannt geblieben ist. Wie
gesagt, wir haben keine Sicherheit und Sie haben
kein Geld, uns für die Arbeit, wenn sie vergeblich
gethan ist, zu entschädigen."
„Leuchten Ihnen denn meine Gründe nicht
ein?" fragte Frau Susanne ungeduldig. „Es giebt
kein geheimes Versteck in meinem Hanse, ich würde
cs ganz gewiß entdeckt haben, denn ich habe Barring
scharf beobachtet."
„Bah, Sie haben auch das Geheimnis des
Sarges nicht entdeckt," sagte der Taxator achsel-
zuckend, „daraus geht hervor, welcher Wert auf
Ihre scharfe Beobachtung zu legen ist. Alles, was
Sie uns gesagt haben, ist nur Vermutung, und wenn
wir die Arbeit gethan und nichts gefunden haben,
dann lachen Sie uns aus."
„Wenn Sie nicht wollen, dann werde ich Wohl
genötigt sein, mich an die Behörde zu wenden und
die Ausgrabung der Leiche zu verlangen," erwiderte
sie mit einem schweren Atemzuge. „Ich muß dann
sehen, wie ich mit dem Justizrat Schimmelmann
fertig werde, so, wie es jetzt ist, kann es nicht lange
Mehr bleiben."
Sie hatte sich erhoben, die Glotzaugen des
Taxators blickten forschend zu ihr auf.
„Uebereilen Sic das nicht, Sie könnten's zu


Haare kaust
Werner, Augustinergasse. I sträße

Pfänder-Versteigerung
Mittwoch, den 8. August l. I.,
nachmittags 2 Uhr
werden im ftädt. Leihhaus dahier die bis
dahin weder ausgelösten noch erneuerten
Pfänder vom 1. bis 16. November 1882,
von Nr. 23044 bis Nr. 24240 öffentlich
gegen Barzahlung versteigert.
Am Versteigerungstage bleibt die An-
stalt während den Vormittagsstunden ge-

Zwei Warrn-KM
billig zu verkaufen im Wäsche-Geschäft Haupt-
straße Nr. 26. _
rigkeiten und Hindernissen sprechen, bis wirkte
Arbeit gethan haben Erst dann, wenn cs geschehen
ist, erkäre ich ihr, daß wir nichts damit zu schaffen
sie sich so lange Hinhalten läßt!"
„Was will sie dagegen machen? Zwingen kann
sie uns nicht, und daß eine solche Geschichte sich
nicht über's Knie brechen läßt, wird sie einsehen."
I Oskar fuhr mit der Hand über sein Gesicht, in
jeder Bewegung, die er machte, lag eine nervöse,
ungeduldige Hast. „Glaubst du, daß wir etwas
finden werden?" fragte er mit heiserer, gedämpfter
Stimme.
„Jawohl, ich glaub's! Es sieht dem boshaften
Pfandleiher ganz ähnlich, daß er sein Geld mitge-
nommen hat. Wer hätte auch an das Versteck in
dem Sarge denken können! Die Vermutungen der
Frau Schindel stützen sich auf Gründe, die nicht
angefochten werden können, irgendwo muß das Geld
geblieben sein, und ich zweifle jetzt keinen Augen-
blick mehr daran, daß cs sich in dem Sarge befindet."
„Wahrhaftig, eine famose Idee!"
„Das gebe ich zu, aber es war immer noch
nicht fein genug ausgedacht, wir sind ihm trotz
alledem hinter die Schliche gekommen, und ich denke,
wir werden nun allein den Nutz-n davon haben."
„Achtzig bis hunderttausend Thaler!" sagte
Oskar, die Brauen so hoch ewporziehend, wie er
es nur vermochte. „Sapperment, wenn uns das
Alles in die Hände fiele! Damit ließe sich ein
Geschäft gründen!"
„Wir könnten von unsern Zinsen leben! Na,
so viel wird es immerhin sein, Oswald Fricdheim
war ein reicher Mann, er hat seinem Freunde
Barring sein ganzes Vermögen übertragen. Und
Barring selbst besaß auch ein großes Vermögen,
das er im Laufe der Jahre sich erworben hat."
„Ja, ja," nickte Oskar lebhaft, „hat die Frau
Recht, dann werden wir sehr viel finden. Aber
wie soll es geschehen?"
„Na, wir müssen eine passende Nacht abwarten."
(Fortsetzung folgt.)

StchttUllgs-AMMzuW.
Aus dem Vermögens-Nachlasse des
Maurermeister Franz Windmaier von
hier werden am
Samstag, den 18. Angust d. I.,
nachmittags 2/o Uhr
in dem Geschäftszimmer des unterzeichneten
Notars die nachbeschriebenen Liegenschaften
einer öffentlichen Versteigerung ausgesetzt
und als Eigentum endgiltig zugeschlagen,
wenn Mindestens der Schätzungspreis ge-
boten wird:
I. Ans Gemarkung Heidelberg:
1.
1 Ar 38 qm. Mchenraum in der
Bufsemergasse, worauf mit Nr. 15 be-
zeichnet, ein Wohnhaus mit Remise,
zweistöckig mit gewölbtem Keller und
Dachzimmer von Stein erbaut ist, neben
Philipp Mayer und Philipp Jakob
Krieger Kinder, hinten ein gemeinschaft-
licher Winkel, vornen die Bufsemergasse,
angeschlagen zu 6500 Mk.
Feuerverficherungsanschlag 4290 Mk.
2.
86 qm. Flächenraum in der Drei-
königstraße, worauf mit Nr. 21 bezeich-
net, ein vornen drei, hinten vier Stock
hohes Wohnhaus mit gewölbtem Keller
von Steinriegel erbaut ist, einseits ein
Winkel und L. Gaulrapp Witwe und
Sohn, anderseits ein Winkel und Philipp
Job, hinten Stadtrat Mathias Frisch,
vornen die Dreikönigstraße,
angeschlagen zu 11500M.
Feuerversicherungsanschlag 7540 Mk.
H. Auf Gemarkung Neuenheim:
3.
1 Ar 57 qm. Haus- und Hofplatz an
der Neuenheimer Landstraße, worauf ein
mit Nr. 75 bezeichnetes, zweistöckiges
Wohnhaus mit gewölbtem Keller und
Dachzimmer-Einrichtung, ein Kniestock,
Gallerieanhang mit Abtritt einseits und
hinten Ludwig Straßner, anderseits Ge-
schwister Ackermann, vornen die Land-
straße, angeschlagen zu 18 000M.
Feuerversicherungsanschlag 16 800 Mk.
4.
1 Ar 91 qm. Haus- und Hofplatz an
der Neuenheimer Landstraße, worauf ein
mit Nr. 75 b bezeichnetes, zweistöckiges
Wohnhaus mit gewölbtem Keller, Dach-
zimmer-Einrichtung, Gallerieanhang mit
Abtritt, Waschküche mit gewölbtem Keller
und Kniestock, einseits Handschuhfabrikant
A. Eckert, anderseits Geschwister Acker-
mann, hinten Ludwig Straßner, vornen
die Landstraße,
angeschlagen zu 19 500 Mk.
Feuerversicherungsanschlag 17 000 Mk.
Heidelberg, am 30. Juli 1883.
Gr. bad. Notar:
Sachs.

1
i
29
3_
36 Ar 11 qm. Reichsmaß Flächen-
raum an der Gaisbergstraße, woraus mit
Nr. 45 bezeichnet
a) 1 einst. Wohnhaus mit Kniestock und
Scheuer von Stein,
b) 1 Stall mit Schopf, 1 ys Stock hoch von
Stein erbaut sind; begrenzt:
einseits Leop. Wertheimer, anders. Rutsch-
mauer und Joh. Carl Caspar Sommer,
oben der obere Gaisbergweg, unten
Gaisbergstraße.
Wingertsbezirk im Berg.
2.
15 Ar 69 qm. Ackerland,
22 „ 38 „ Weinberg,
1 „ 49 „ Wald

ÜUMM. 6.-1.
Heute abend keine Probe.
Öonooräikv.
Heute abend 9 Uhr Gesamtprobe (Damen
und Herren).

Gasthaus M Goldenen Dirsch
(Kuchenhäus'l, rechts oberhalb der alten Brücke in Neuenheim).
Vorzügliches Lagerbier, echte weiße und rote Weine, sowie Bordeaux, zu billigen
Preisen. Vortreffliche Küche. Täglich frischer Kuchen und Kaffee. Morgens
und abends kuhwarme Milch. Restauration ä la carto. Gesellschaftssaal mit Piano-
forte. Räumlichkeiten für Familien - Diners. Hochzeiten besonders billig.
Saal und Beleuchtung hierzu unentgeltlich. Kaffee-Kränzchen. Reizende Aussicht auf
das alte Schloß, die Molkenkur, das Neckarthal u. s. w. Zuvorkommende Be-
W. Schäck.

Nr. 181._
Gefunden
ein goldenes Hemdknöpfchen.
Gr. Bezirksamt.
 
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