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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1883

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Nr. 251 - Nr. 260 (26. Oktober - 6. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42542#0663

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Erscheint täglich, Sonntags ausge-
"ommen. Preis monatlich 20 Pfg.,
^>it dem Illustrierten Unterhaltungs-
blatt nur 32 Pfg.


Wird in alle Häuser der Stadt
Verteilt und an den Straßenecken
angeschlagen.
Alle Zusendungen werden franko
erbeten.

Montag, den 5. November

lSsrolcl.

k'r. Usbor.

ompllottlt

Wilhelm Weimer

dort allein in Empfang zu nehmen, Benno und
Edith sollten den Vater in ihrer Wohnung erwarten.

Von einer Ausschmückung der Wohnung mit Blumen Rat nicht Hierher gekommen, ich dachte mir, dieses
und Kränzen, wie sie in der Absicht Edith's lag, Wiedersehen vor so vielen Leuten könne Ihnen

nicht, Freudenfeste zu feiern. — Sie treuer Fr
Trotz der langen Abwesenheit erkannte Schimmel- kein Flecken!

Buchdmckerei Md Expedition: Krämergasse Nr. 1.

G
G

4)
5)

2)
3)

wurde im Hinblick auf das Unglück der Mutter
Abstand genommen. Die Verhältnisse erlaubten

„Sie erwarten Sie in ihrer Wohnung, ich
führe Sie hin. Sie sind auf meinen ausdrücklichen

. I'r. Usbsr.
. I'r. L.VV.
. Lloslrowslr^.
. I-L88SN.

I. LvtsilEA:

Ine. kmAllkk.

1883.

Das Allem-Depst des Flaschen-
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H. LdtsilunA: III. Ldtsllnn^:
tkinsriA in dio Vü8to. vor 4Kond8torn. 8onnen-Ku1'AaiiA.
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I. S
kie t'«i'ltnä!üii^8-IiaiiiiniWipit.

.er

Volksbildungs-Verein.
Jedermann hat freien Zutritt zu dem Vortrag über
Verkehrswege und das Kelsen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika,
welchen Herr Stabsarzt a. D. Henkenius am Mittwoch, den 7. November,
abends 9 Uhr im Gartensaale der Harmonie halten wird.
Rauchen verbeten.
Der Vorstand der Volksbildungs-Vereins.

Restauration
Mm bayerischen Hof.
. z/ . Morgen Dienstag
ZW- wird geschlachtet.
HestaurationBöckmann
Morgen früh Löberklöfe mit Sauer-
baut. Mittwoch Morgen Stockfische
Kartoffel nebst feinem Stoff Mos-
bacher Bier.
Gg. Specht.

können," sagte der Küster, während er durch den
Corridor langsam der Treppe zuschritt. „Wie ich
höre, wird Ihr Papa in einigen Wochen heimkehren,
und die Freisprechung Ihrer Mama kann nicht
lange mehr auf sich warten lassen."
„Und wenn das Urteil nun nicht freisprechend
lautete?" fragte Benno besorgt.
Klingsporn holte seine runde Dose aus der
Westentasche und nahm bedächtig eine Prise.
„Wie können Sie daran zweifeln?" erwiderte
er kopfschüttelnd; „fragen Sie nur den Verteidiger
Ihrer Mama, den Justizrat Schimmelmann—"
„Er hegt diese Zweifel auch, er sagte mir noch
heute, die Möglichkeit einer Verurteilung sei keines-
wegs ausgeschlossen. Für meine teure Mama
wäre das entsetzlich, und wir Alle würden unseres
Lebens nicht froh werden—"
„Na na, nur nicht den Mut verlieren," sagte
Klingsporn, dem jungen Manne noch einmal die
Hand reichend, „es ist nach meinem Dafürhalten
nicht möglich, daß die Geschworenen diese schuldlose
Frau verurteilen können. Notwehr ist vor dem
Gesetz straflos, und wenn diese That nicht als ein
Akt der Notwehr betrachtet wird, dann möchte ich
wissen, was Notwehr überhaupt ist! Und nun adieu,
mein Lieber Sohn, bringen Sie mir Rosa nicht zu
spät heim."
Er blickte sich auf der Treppe noch einmal um
und drohte ihm scherzend mit dem Finger, Benno
nickte ihm lächelnd zu und kehrte dann zu den beiden
Mädchen zurück, in deren heiterer Gesellschaft er
bald seine Sorgen vergaß.
Siebentes Kapitel.
Vor den Geschworenen.
Mehrere Wochen waren seit der Entlassung
Benno's aus der Untersuchungshaft verstrichen, als
der Justizrat eines Morgens einen Brief empfing,
in dem Oswald Friedheim ihm seine glückliche
Ankunft in Europa und die Kunde seines Eintreffens
in der Vaterstadt anzeigte.
Um alle Aufsehen erregende Scenen auf dem
Bahnhofe zu vermeiden, beschloß der Justizrat, ihn

mann den Heimkehrenden sofort, als dieser aus I
dem Wagen stieg.
War auch die hohe, einst so schöne und schlanke
Gestalt etwas gebeugt, das Antlitz von der Sonne
gebräunt und der lange, noch immer wohlgepflegte
Bart leicht ergraut, sprachen auch jetzt aus diesen
früher so heiteren Zügen neben eiserner Willens-
kraft Verbissenheit und Menschenhaß, der Justizrat
erkannte ihn auf den ersten Blick wieder, und Oswald
Friedheim fühlte sich durch den herzlichen Empfang
sichtbar angenehm berührt. „Tausend Dank vorab!"
sagte er, indem er die Hand Schimmelmanns mit
festem Druck in der seinigen hielt, „vor Allem aber,
wie liegen hier die Dinge?"
„Die Gefahren für Ihren Sohn sind beseitigt,"
erwiderte der Justizrat, „in dem Prozeß gegen
Ihre Frau wird das Urteil übermorgen gesprochen."
„Dürfen wir hoffen, daß es freisprechend lauten
wird?"
„Ja, ich vertraue darauf, die Angeklagte konnte
nicht anders handeln, wenn sie ihre Ehre und ihr
Leben retten wollte, Sie werden das auch aus
meinem Briefe herausgefunden haben."
„Ha, wenn der Schuft noch lebte!" rief Friedheim
zornig. „Ich kann Ihnen die Qualen, die ich mir
für ihn ausgedacht hatte, nicht all; mehr aufzählen,
einen großen Teil habe ich schon wieder vergessen,
weil sie mir nicht grausam genug schienen."
„Er ist tot," sagte der Justizrat ruhig, während
sie Arm in Arm dem Ausgange des Bahnbofes
zuschritten, „überlassen Sie nun das Gericht Dem,
der einst über uns Alle richten wird."
„Leider muß ich eS," nickte Friedheim. „Wo
sind meine Kinder?"

nicht angenehm sein—"
„Sie haben Recht, ich danke Ihnen! Noch eins,
Sie treuer Freund, ruht auf der Ehre meines Sohnes
.. - -
„Nein, er ist leichtsinnig gewesen, aber eine
unehrenhafte Handlung hat er nicht begangen."
„Und meine Tochter?"
„Sehen Sie Ihre Kinder selbst, dann urteilen
Sie, ich beneide Sie nm sie."
Sie stiegen in den Wagen, und als sie Platz
genommen hatten, reichte Friedheim seinem Begleiter
wieder die Hand.
„Ich danke Ihnen noch einmal aus tiefstem
Herzen," sagte er bewegt, „ich hatte allen Glauben
an die Menschheit verloren, Sie geben ihn mir
zurück."
„Und was war's, was Sie bewog, sich meines
Bruders in so treuer und herzlicher Weise anzu-
nehmen ?" fragte der Justizrat nicht minder bewegt.
Als Sachwalter Ihrer Familie habe ich nur meine
Pflichten erfüllt, Sie aber—"
„Nun, ich betrachtete es auch als meine Pflicht,
dem unglücklichen Manne beizustehen," unterbrach
Friedheim ihn rasch, „er hat mir Briefe an Sie
und an seinen Sohn mitgegeben. Wenn es ihm
möglich gewesen wäre, würde er wich begleitet haben,
aber ich selbst konnte ihm nicht dazu raten. Seine
Plantagen sind noch im Werden begriffen, da heißt
es rastlos thätig sein, wenn der Erfolg den Hoff-
nungen und Erwartungen entsprechen soll."
Er hatte, während er das sagte, sein Portefeuille
aus der Tasche geholt und die Briefe heraus-
genommen, die er nun dem corpulenten Herrn
überreichte.
„Ich kann es mit Worten nicht ausdrücken,
welche Freude diese Nachrichten über meinen Bruder
mir bereiten," sagte der Justizrat, während er die
Briefe in die Tasche schob. (Forts, folgt.)

Die erwarteten
Majolika- und antiquen Steingut-Warcn
sind eingetroffen und empfehle dieselben in bester Ware, neuesten Formen und Muster.
_L. Münnich, Schissgoffc 3.
Als die Flasche leer war, nahm Schwämmle
Abschied, er wollte noch zum Friedhöfe hinausgehen,
um auch den Totengräber mit der Nachricht zu
beglücken.
Als er sich entfernt hatte, brachte Benno die
Rede auf den Dank, den er ihm schuldete, aber
auch Rosa und ihr Vater sagten ihm, erwerbe keine
Gelegenheit finden, diesen Dank anders als in
Worten abzutragcn.
„Denn was wollen Sie ihm anbieten?" fragte
Klingsporn. „Eine Summe Geldes? Er würde
sie mit der Erklärung zurückweisen, er nehme
kein Almosen, und mit dem Gelds selbst wüßte
er wohl auch schwerlich etwas anzufangen, die paar
Groschen, die er als Taschengeld nötig hat, erhält
er von mir."
„Vielleicht würde er einen neuen Anzug an¬
nehmen?" fragte Edith.
„Um keinen Preis," erwiderte Rosa. „Wenn
er dazu bewogen werden könnte, so würden wir
ihn sicher längst von Kopf zu Fuß neu gekleidet
haben, aber er kann sich von seinem Barett und
dem grauen Staubmantel nicht trennen, so wenig,
tvie von der Papierrolle, die er als das notwen¬
dige Attribut eines Künstlers betrachtet."
„So könnte man ihm gar kein Geschenk machen ?"
fragte Benno; „wir möchten ihm gar zu gerne
unsere Dankbarkeit beweisen."
„Je nun, vielleicht findet sich im Laufe der
Zeit eine Gelegenheit, ihm durch irgend eine kleine
Aufmerksamkeit eine Freude zu bereiten," antwortete
Klingsporn, „ich will Sie dann gerne darauf auf¬
merksam machen. Und nun werde ich mich wohl
auch empfehlen müssen, Amtspflichten rufen mich,
Sie bringen später Wohl Ihre Braut nach Hause?"
„Eine süße und angenehme Pflicht, die ich
gerne erfülle," erwiderte Benno, ihm die Hand
schüttelnd.
„Und mit dem Verlobungsfcst warten wir, bis
Ihre Eltern daran teilnehmen können, nicht wahr?"
„Ich bin ganz mit Ihnen einverstanden."
„Und ich hoffe, daß wir es schon bald feiern

OoneorälA,.
NovtilA, den 5. biovomlrdr
Vvval- A IvsIruivtzvIal-LvvMrt
rm Laa/e //KEs-rr'e
unter tteitunA äes Herrn Kapellmeister lffranz Voder und AütiAök MtwirkunA der
Vok-Opernsän^erin k'rau 4uor - vordook ans Llannkeim, des Oellistsn Herrn
VVoblow, sowie des gesamten Ltadt-Orodesters.

Groß-Gerauer Weißkraut
ist heute frisch angekommen. Verkaufsplotz unteres Eck der Ziegelgasse.
Iac. Hleberle.

Äm Banne der Dämonen.
(77. Fortsetzung.)
i „Nehmen Sie ihn aus seiner Tretmühle heraus,
)k>vird er sich unglücklich fühlen," sagte der hagere
^°»n, „ihm sind in der That Mühe und Arbeit
Entbehrlich. Horch, sie kommen!"
g, Benno sprang von seinem Sitz empor, um der
Lebten entgegen zu eilen, sie war noch nicht im
Mllner, als seine Arme sie schon fest und innig
"'schlossen.
Vs, „Nun möge unser süßes Geheimnis Allen
jffENbar werden," rief er, „ich lasse nicht mehr von
r- wenn du mir noch Vertrauen schenken kannst!"
»Wie magst du nur fragen?" erwiderte sie,
Thränen lächelnd; „glaubst du, Liebe und
h trauen seien so leicht zu erschüttern? Du hast
Erfahrungen gemacht, sie werden deine guten
orsätzs befestigt haben."
„Und ich Verspreche dir, daß ich niemals dir
-Einlassung geben werde, mich an diese Vorsätze
Erinnern!"
s. »Gieb deinen väterlichen Segen dazu, Schwager!"
P.RE Schwämmle, „du darfst ihm vertrauen, er
i dein Kind glücklich machen."
inst "Das gelobe ich Ihnen I" fügte Benno hinzu,
er dem Küster die Hand reichte, dem die Helle
Dh,?. nus den Augen strahlte. Am Grabe der
"er Rosa's haben wir einander Liebe und Treue
Zeit und Ewigkeit geschworen, wir werden
Schwur halten."
st,,!, Mngsporn schloß Beide an seine breite Brust
Ust^ wünschte ihnen Glück und Segen, und nachdem
Hy!? Schwämmle seine Glückwünsche dargebracht
bx.jE- flüchtete Rosa zu der Freundin. Benno
ertötete nun ihrem Vater seine Vorsätze, der Küster
ez § te sich mit ihm einverstanden, auch ihm leuchtete
^, !.d daß der junge Mann unter den obwaltenden
Nissen Bedenken tragen müßte, auf seinen
iu Posten zurückzukehren oder einen anderen I

Geschäfts-Uebernahme L Empfehlung.
Hierdurch beehre ich mich, ergebenst anzuzeigen, daß ich untcrm Heutigen das
Spezerei- und DetikaLessen-Hcschäst !
der Frau I. Hoerth Wwe., Plöckstraße 81
käuflich übernommen habe und empfehle mich daher meinen werten Kunden bestens.
Um geneigten Zuspruch bittet Hochachtungsvoll

Oats lussrs.
lässliett krisetts
ö8ttzMr Mbl MKl. Klütern.
 
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