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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 1-76)

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Nr. 1 - Nr. 10 (2. Januar - 13. Januar)
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krvitsZ, 12. Januar 1934

HMelberserVolksblatt

ISN dec Land-.

gezwungen, uns über Abstimmungsmöglichkeiten
zu äußern. Und nun will die durch den Versailler
Vertrag eingesetzte Regierungskommission uns da-
ran hindern?"
Kiefer ging auch mit der Regierungskommission
ins Gericht. Er hielt ihr vor, was sie alles im
letzten Jahre ihres Bestehens noch tun könne, nach-
bei die Wiederherstellung der Meinungsfreiheit,
die Sicherung des Schutzes in der Schulfrage, Ar-
beitsbeschaffungen und schließlich die umgehende
praktische Vorbereitung der Volksabstimmung.

SauptauWuß der MMungs-
konsrwnz am 12. Februar?
Paris, 11. Jan. Nach einer Meldung
Agentur Radio aus Genf hat zwischen H

Saarlandesrat gegen Saarkonnuifsion
Die Verordnung über lebensMtige Betriebe abgrlehnt
Saarbrücken, 11. Jan. Der Landesrat des
Saargebietes befaßte sich in seiner heutigen Sitz-
ung mit dem ihm von der Regierungskommission
zugeleiteten Verordnungsentwurf über die „le-
benswichtigen Betriebe" (Elektrizität, Gas und
Wasser). Die Verordnung schafft die Möglichkeit,
lebenswichtige Betriebe der staatlichen
Aufsicht zu unterstellen, ferner im Notfall in die
Preisfestsetzung von Elektrizität, Gas und Wasser
einzugreifen, sowie endlich die Fortleitung elek-
trischen Stroms in das Saargebiet zu regeln.
Die Deutsche Front lehnte den Verordnungs-
entwurf ab. Ihr Redner, Abgeordneter Richard
Becker, beschäftigte sich eingehend mit der Vor-
lage, wobei er eingangs ausführte, daß eine der-
artige Verordnung nur dann einen Sinn hätte,
wenn ihre Ausführung sich auf Jahre erstrecke
und die Jahre sich auswirken könnten. Aber heute,
wo uns nur 364 Tage von dem Zeitpunk trennten,
an dem der Völkerbundsregierung durch den Ver-
sailler Vertrag ein Ende gesetzt sei, habe die Ver-
ordnung keinen wirklichen Wert mehr. Dazu
komme, daß dieser Verordnungsentwurf mit
einer verdächtigen Eile verabschiedet
werden solle. Man müsse zu dem Schluß kommen,
daß bestimmte Motive die Vorlage veranlaßt hät-
ten: „Wir als Vertreter der Saarbevölkerung", so
betonte der Redner u. a., „haben die Verantwor-
tung dafür, daß auch nach dem 10. Januar
19 3 5 die Bevölkerung des Saargebietes noch le-
ben kann. Wir haben jetzt schon alles zu unter-
nehmen, daß die Rückgliederung ungehindert und
verhältnismäßig leicht vonstatten geht. Die Re-
gierungskommission, deren Befugnisse sich nur noch
auf 364 Tage erstrecken, hat kein Recht, mit dieser
Verordnung in die Verhältnisse nach 1935 einzu-
greifen. Für sie gibt es lohnendere Aufgaben."
Abg. Kiefer von der Deutschen Front griff
scharf die Marxisten und die Regie-
rungskommission an. Oft von tosendem
Lärm der Linken umbraust, gab er abermals em
begeistertes Bekenntnis zum deutschen Vaterlande
ab. „Wir deutschen Menschen", so rief er, „tragen
die Verantwortung in uns selbst. Niemand hat
das Recht, über die Saarabstimmung zu sprechen
als wir Abstimmungsberechtigte selbst.
Keine Regierungskommission hat das Recht, uns
die freie Meinungsäußerung zu nehmen, Hat uns
doch der Versailler Vertrag gegen unseren Willen gen habe.

gig, mit der Deutschland die Umwandlung
führe, währ
Deutschland-

2.00 ber oer Geschäftsstelle ab»
Ü U am Er
verhindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die einspaltige
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Beilagen: Sonntag -er Seele/Srimatwarte/ ZWenjchajt und Kunll Katholische Well / Eozime Miragen / Leieitunde/ Aus der Welt der Frau

tionen entbehrlich sek, die immer noch von
den Franzosen als militärisch verwendungs-
fähig betrachtet würden und ihnen deshalb
so viel Sorge verursachten.
Die Meldungen, wonach die französischen
Vorschläge das Angebot enthielten, 50 o. H.
der Militärflugzeuge außer Dienst zu
stellen, seien zutreffend. Das Angebot sei
aber abhängig davon, daß andere Länder das
gleiche tun.
Der Korrespondent meint, daß diese fran-
zösische Forderung sich nicht auf die Luft-
flotte Großbritanniens erstrecke.
In Frankreich gebe man nämlich zu, daß die
Abrüstung der englischen Luftwaffe bereits
weitgehend durchgeführt sei. Es sei auch mög-
lich, daß der Vorschlag der Abschaffung
aller Bombenflugzeuge in der
Denkschrift wiederholt worden sei, obwohl dies
von einer internationalen Kontrolle der zivi-
len Luftfahrt abhängig gemacht werde. Am
Ende der ersten Periode, das heiße, wenn die
Angelegenheit der Mannschaftsbestände voll-
kommen geregelt worden sei, trete das fran-
zösische Versprechen, etappenweise bis zum
deutschen Stand abzurüsten, in Kraft. Man
könne, meint dazu der Times-Korrespondent,
annehmen, daß, falls die erste Periode in be-
friedigender Weise verlaufen sei, dieser Pro-
zeß mit ähnlicher Schnelligkeit durchgefsührt
werden würde. Als eifriger und vorbehalts-
loser Fürsprecher der franz. Auffassung er-
klärt dann der Berichterstatter, daß man eine
wirkliche und ehrliche Gleichheit anstrebe, gehe

klar daraus hervor, daß die französische Denk-
schrift, falls beschlossen werden sollte, Waffen
wie leichte Tanks während der ersten Periode
beizubehalten, ohne weiteres voraussetze, daß
Deutschland auch das Recht aus den Besitz
leichter Tanks haben soll. Das Artillerie-
kaliber hoffe man auf ein Höchstmaß von 15
Zentimeter festzusetzen.
Zum Abschluß des Times-Verichts wird es
als möglich bezeichnet, daß im Laufe der Ver-
handlungen die französische Regierung sich
hier und da zu einigen Aenderungen der Ein-
zelheiten ihrer Vorschläge bereit finden werde.
Es bestehe aber guter Grund für die An-
nahme, daß diese Vorschläge im wesentlichen
die äußerste Grenze dessen darstellten, was
Frankreich zuzugestehen bereit sei. Die Dauer
der ersten Periode sei nach französischer Auf-
fassung vollkommen von der Energie abhän-
gig, mit der Deutschland die Umwandlung
der Reichswehr in eine Milizarmee durch-
führe, während in der zweiten Periode es in
Deutschlands Ermessen gestellt sei, die Errei-
chung der Gleichheit durch Abrüstung zu be-
schleunigen, indem es seine Nachbarn von sei-
nem guten Willen und Friedenswunsch über-
zeuge.
Wohl um diese Dinge dem englischen Pu-
blikum in dem Licht großer Zugeständnisse
erscheinen zu lassen, bemerkt der Berichter-
statter, das Bekanntwerden der Vorschläge
werde bei der französischen Rechten voraus-
sichtlich einen Sturm von Anklagen gegen die
Regierung Chautemps auslösen.

Einzelheiten der französischen Denkschrift
Kntrressante VrrMntllchung drr englischen „Times"
.London, 11. Jan. „Times" befaßt sich mit
s? Sitzung des Abrüstungsausschus-
l-§ des Kabinetts am Mittwoch. Wie ver-
habe man sich auf die Auffassung ge-
daß die im Gange befindlichen Ver-
edlungen genügend Fortschritte machten,
zvs h" Fortsetzung wünschenswert erscheinen
Wen. Die Methoden regelmäßiger divlo-
e^scher Mitteilungen und persönlicher Fiih-
llsiWahmen habe sich als zweckmäßig erwie-
e Dies gelte auch für die Zukunft. Auf
Wege lasse sich noch am ehesten erhof-
ftn zwischen Frankreich und Deutschland
gemeinsame Grundlage gefunden werde.
^enn Simon wahrscheinlich am 15. nicht
Senf sein wird, so geschieht das, wie „Ti-
ho?' weil er den dringenden Wunsch
mit verschiedenen Außenministern in
Wichst enger Fühlung zu bleiben.
Zwischen London und anderen Haupt-
städten sei ein lebhafter Gedankenaus-
tausch im Gange.
überdies sei es so gut wie sicher, daß
I-B on cour infolge der außenpoli-
zVm Kammeraussprache in Paris nicht vor
xzEe nächster Woche nach Genf kommen
.""e. Heute werde Simon eine Unter-
des?"" 8 mit Henderson haben. An
f * Sitzung des Büros der Abrüstungskon-
am 22. Januar teilzunehmen, sei Eng-
n?? War durchaus bereit, doch dürfte es aus
l.hrfachen Gründen besser sein, sie zu vcr-
siAeben, besonders in der Hoffnung, daß Ende
,^"uar die Grundlage einer Vereinbarung
Aschen Frankreich und Deutschland gefun-
" .lein könne.
„Times" fringt eine
, Inhaltsangabe der französischen Denk-
df» Schrift, /
von ihrem Pariser Korrespondenten ber-
d°» ' Wie er behauptet, soll es das Ziel
in» französischen Vorschläge sein, Gleichheit
K ^rhalb eines Systems der Sicherheit zu-
e zu bringen auf Grund eines Abkom-
Hag eine wirksame Kontrolle
p? eine kollektive Garantie aller
ragsschließenden Teile vorsähe. Der
r/°sr»spgadent begnügt sich nicht, darüber zu
sichten, sondern macht sich zum Anwalt der
l??Ichläge, indem er sie als bestimmt geeig-
bezeichnet, durch schließliche allgemeine
cMpäische Abrüstung zu Lande und in der
z." bis auf den deutschen Stand Gleichheit
d^., "stellen, statt durch eine Aenderung des
Achen Rüstungsstandes nach oben.
'Lo- Ausnahme eines Teiles seien die Vor-
^ae so gut wie gleichlautend mit denen, die
reich in Genf angenommen hatte, die
!efp suemals restlos veröffentlicht worden
infolge des durch Deutschlands Weggang
H "pachten Zusammenbruches. Es seien zwei
sisi^vden vorgesehen. Die erste sei die Ueber-
st"8sveriode, die zweite stelle — sagt der
rArespondent — völlige Gleichheit der Ab-
tA"Ng her. Die Länge des ersten Abschnit-
1)» Ursprünglich vier Jahre) solle von der
b^!"rr der Zeit abhänaen, die Deutschland
um die tatsächliche Umwandlung der
M , wehr in eine Armee von 200 000 Mann
'"^er Dienstzeit zu vollziehen. Die Zahl
y?. 300 000 Mann gelte nach französischer
vfr/Imsung als unannehmbar. Frankreich ver-
stuv sich, während dieser Zeit seine Rü-
in keiner Weise zu vermehren und
AAt für Schritt mir der deutschen Um-
tz»"vlung ähnliche Aenderungen in seiner
!ef x v vorzunehmen. Da das Ziel Abrüstung
lysi.'vlle nach französischem Wunsch Deutich-
dxx sich verpflichten, Rüstungsmaterial we-
Mstellen noch zu besitzen, das ibm
bot,-wärtig verboten sei. Es werde aber
den Recht haben, Waffen für die
leg EMzustellenden 100 000 Mann anzuschaf-
tlnr, r von Frankreich vorgesehene Kon-
dAllausschuß solle sofort eingesetzt wer-
ferner würden bestimmte Verminde-
bzf.^N bei der SS. SA usw. verlangt (nicht
Meißen habe, ibre Abschaffung). Die
uAoHrift vertrete die Ansicht, daß das Re-
Deutschland innerpolitisch so gefestior
6t. daß wenigstens ein Teil der Forma-

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Srgmlsche ZinAnkuilg
Wesen und Voraussetzungen der Konvertierung
Eines der Hauptziele der Reichsregierung auf
dem Gebiete der Wirtschaftspolitik ist die orga-
nische Senkung des deutschen Zinsniveaus. Wah-
rend der ganzen Nachkriegszeit lagen die deut-
schen Zinsen nicht nur wesentlich höher als vor
dem Kriege, sondern auch erheblich über den
Sätzen, die im Ausland für Kapital zu zahlen
waren. Krieg, Inflation und Reparationen, die
die einheimische Kapitalbildung hemmten und
lange Zeit gänzlich unmöglich machten, waren
die entscheidenden Ursachen hierfür. Hohe Zins-
lasten aber schmälern nicht nur die Erträge der
einzelnen Betriebe, sie können — wie wir es in
den letzten Jahren erlebt haben— ganze Wirt-
schaftszweige zum wirtschaftlichen Ruin brmgen,
wie in Deutschland die Landwirtschaft und den
Hausbesitz, und der Konkurrenzfähigkeit der ein-
heimischen Waren im Ausland schweren Abbruch
bringen oder sie gar vernichten. Umgekehrt be-
deuten niedrige Zinsen für die Wirtschaft nie-
drige Kosten und infolgedessen auch größere
Rentabilirät. Das erhöht dann gleichzeitig den
Wert der Anlagen, des Grundes und Bodens —
soweit er nicht durch das Erbhosgesetz vem kapi-
talistischen Getriebe entzogen ist — der Fabriken,
der Häuser, und damit auch den Wert der auf
diese Unterlagen gegebenen und durch sie ge-
deckten Wertpapiere, Hypotheken usw. Die Wert-
steigerung der Kreditunterlagen aber schafft in
vielen Fällen erst die Möglichkeit zu neuer Kne-
dftanfnahme und damit erst die Voraussetzung
zur Belebung der Privatwirtschaft, die in ihrer
Gesamtheit immer noch der wichtigste Arbeit-
geber ist und die schließlich einmal auch alle die
Arbeitslosen in Stellung und Verdienst br:ngen
muß, die heute noch zu feiern gezwungen sind.
Der Angriff der Reichsregierung gegen die
anormal hohen Zinsen in Deutschland richtet
sich also gegen einen außerordentlich wichtigen
Krisen Hern. Die Senkung der Zinsen urÄ die
Verflüssigung des Kapitalmarktes gehört zu den
Grundvoraussetzungen eines organischen Wirt-
schaftsausschwunges.
Das einzige Mittel zu einer organischen Zins-
senkung am Kapitalmarkt ist die Konversion.
Künstliche, also gesetzlich erzwungene Zinssen-
kungen erfüllen keine konjunkturbelebenden
Zwecke, weil sie regelmäßig zu einer Erstarrung
am Kapitalmarkt führen. Die Verletzung 'der
Gläubigerrechte, die durch eine Zwangszinssen-
kung erfolgt, hält das Kapital von neuer An-
lage ab. Die fällig werdenden Schulden können
dann nicht mehr abgelöst werden und neue Ein-
griffe müssen erfolgen mit dem Ergebnis, daß
am Ende die Kapitalnot größer ist" als zuvor.
Das Wesen der Konversion besteht daher in
erster Linie in der Freiwilligkeit einer Verein-
barung zwischen Gläubigern und Schuldnern.
Bei der Zinskonversion macht der Schuldner
von seinem Kündigungsrecht gegenüber dem
Gläubiger, also dem Änleihebesitzer, Gebrauch
und schlägt ihm vor, entweder seine Wertpapiere
in bar zu den vertragsmäßigen Bedingungen
einzulösen oder sie gegen neue, niedriger ver-
zinsliche umzuwechseln. Da dem Schuldner nicht
daran liegt, die alten Anleihsstücke in bar zum
vertraglich festgelegten Kurs (meist 100 Prozent,
manchmal auch darüber) zurückzuzahlen, 'an-
dern möglichst viele alte Stücke in niedriger ver-
zinsliche neue umzutauschen, wird dem Gläubi-
ger häufig ein besonderer Anreiz in Form einer
Konversionsprämie von 1 oder 2 Prozent auge-
boten, oder es werden ihm zusätzliche Garan-
tien oder — wenn der Staat der Anleiheschuld-
ner ist — steuerliche Vorteile zrmesichert. Hier
gibt es eine große Anzahl von Variationsmög-
l.chk^itl.,., möglichst den Bedürfnissen und
Gewohnheiten der Änleihebesitzer entsprechen
' ie Konversion gelingen soll. Ist

sni- müssen, wenn die Konversion gelingen soll. Ist
des eine Konversion erfolgreich durchgeführt, d. h.
brauchte nur ein ganz geringer Teil in bar zu-
rückgezahlt zu werden und konnten also die neuen
Anleihestücke möglichst restlos abgesetzt werden,
so braucht von dann ab der Schuldner nur noch
niedrigen Zinsen zu zahlen.
Aus der Finanzgeschichte sind eine große An-
zahl erfolgreicher Konversionen bekannt. Die be-
deutendsten Konversionen in Deutschland erfolg-
ten 1896 und 1897, bei denen rund 5Vr Milliar-

Paris, 11. Jan. Nach einer Meldung der
Agentur Radio aus Genf hat zwischen Hen-
derson und dem Vizepräsidenten sowie dem
Berichterstatter der Abrüstungskonferenz ein
Meinungsaustausch sta/tgefunden. Man soll
zu dem Ergebnis gelangt sein, die Sitzung des
Hauptausschusses der Abrüstungskonferenz bis
zum 12. Februar zu vertagen. Diese^ Ter-
min soll jedoch erst in der nächsten Woche end-
gültig bestätigt werden, wenn Henderson in
Genf" noch weitere Beratungen gehabt hat.
EMW» Md die WMimEerm BLLÄ-UM
London, 11. Jan. Außenminister Sir John
Simon stattete heute in Begleitung von Aghni-
des, der mit der Vorbereitung der Sitzung i
Büros der Abrüstungskonferenz beauftragt ist,
Henderson einen Besuch ab. Wie Reuter er-
fährt, wird Simon, falls er überhaupt nach , ,
Genf geht, wahrscheinlich Ende dex näch - so braucht
stenWoche dorthin reifen, wo die Frage über die niedru
die Zukunft des Saargebietes be-
sprochen werden wird.
Wie weiter verlautet, will Norman Davis
ebenfalls an der Sitzung des Büros der Abrü-
stungskonferenz teilnehmen und es würde ihm den, hauptsächlich preußische und bayrische Än-
sehr leicht sein, gegen den 22. Januar aus Ame- leihen in LVchrozentige umgewandelt wurden,
rika in Genf einzutreffen. Man glaubt, daß Nach dem Kriege wurden bei uns 1926 27 die
Henderson in seiner heutigen Unterredung lOprozentigen Schuldverschreibung'
mit Simon diesem Umstand Rechnung getra- schäften in 7prozentige umgetauscht- Der Kurio-
. sttät halber sei erwähnt, daß in demselben Jahr

2HZ. Erscheint wöchentlich 6 mal. Ist die Zeitung
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